Verhandlungen vor dem Abschluss
Trotz Widerspruch von Rodgers, Wilson & Co.: Warum No-Names bei der CBA-Abstimmung wohl die Stars ausstechen
- Aktualisiert: 28.02.2020
- 17:46 Uhr
- ran.de
Die Verhandlung über einen neuen Tarifvertrag zwischen der NFLPA und den Verantwortlichen der Teams befindet sich auf der Zielgerade. Das vorgeschlagene CBA wird nun fast 2000 NFL-Spielern zur Abstimmung vorgelegt. Trotz der Ablehnung einiger Stars ist es wahrscheinlich, dass der Vertrag durchkommt. Denn beim Abstimmungsprozess sind die No-Names im Vorteil
München - Am Dienstag stimmten die Vertreter der einzelnen Teams im NFLPA Board of Representatives dafür ab, ob der von den Ownern abgesegnete Vorschlag des neuen Tarifvertrags (CBA) zur Abstimmung unter den Spielern freigegeben wird. Eine einfache Mehrheit würde genügen, damit dieser endgültig verabschiedet wird.
Gehalt wohl als entscheidender Faktor
Während die Anwälte auf beiden Seiten die letzten Einzelheiten klären, wird der Vorschlag anschließend allen zahlenden Mitgliedern der Spielergewerkschaft NFLPA vorgelegt. Da diese knapp 2000 Aktive umfasst, wird wohl ein Online-Abstimmungsverfahren angewendet.
Da nun alle Spieler über das neue CBA abstimmen, ist auch ein Großteil von den direkten Auswirkungen davon betroffen. So besitzen laut Tom Pelissero vom "NFL Network" knapp 60 Prozent aller zur Abstimmung berechtigen Spieler lediglich einen Minimalvertrag. Diese verdienen also im Moment zwischen 500.000 und einer Million US-Dollar. Von den Multimillionen-Dollar-Verträgen der Topstars sind sie meilenweit entfernt.
Gerade für diese knapp 60 Prozent der Spieler wäre das neue CBA eine echte Verbesserung: Durch den neuen Vertrag würde sich ab übernächster Saison das absolute Minimalgehalt deutlich steigern und über die zehnjährige Laufzeit des Vertrages insgesamt fast verdoppeln. Im Jahr 2029 würde dann jeder Spieler, der in der NFL einen Vertrag erhält, mindestens eine Million Dollar verdienen. Da viele dieser Spieler oft nur wenige Jahre in der NFL verbringen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie die finanziellen Veränderungen begrüßen.
So galt es schon vor der Abstimmung des NFLPA Board of Representatives als wahrscheinlich, dass der Vertrag durchgeht, falls er diese Hürde passiert. Da das Abstimmungsergebnis mit 17:14 und einer Enthaltung recht knapp war, erkennt man auch bei den Spielern einen gewissen Zwiespalt über das neue CBA.
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Superstars sprechen sich gegen das CBA aus
So war bei den Reaktionen auf das Abstimmungsergebnis besonders bei den Stars ein Widerspruch zu erkennen, für die der finanzielle Aspekt eher eine untergeordnete Rolle spielt, da sie ohnehin einen lukrativen Vertrag besitzen. Spieler wie Aaron Rodgers oder Russell Wilson stößt vor allem die mit dem neuem CBA verbundene Aufblähung des Spielplans auf, die mehr Spiele und damit ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die nicht jünger werdenden Stars bedeutet.
Da durch den neuen Vertrag auch ehemalige oder verletzte Spieler mehr verdienen werden, waren auch diese eine treibende Kraft, dass der Vorschlag angenommen wird. So gab es von den Stars auch Kritik an der Führungsriege der NFLPA, an deren Spitze mit Eric Winston ebenfalls ein ehemaliger Spieler steht, der vom neuen CBA finanziell profitieren würde.
"Unsere NFLPA, die Jungs an der Spitze, die Anführer, das ist Bullshit! Scheiß drauf! Sie wollen nicht das Beste für die Spieler. Ihr wollt alle meine Stimmen? Die Pouncey-Zwillinge stimmen mit Nein", schimpfte Steelers Center Maurkice Pouncey via Instagram.
Ob die Spieler letztendlich für den Vorschlag stimmen, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse in der NFLPA spricht aber vieles dafür, dass Aaron Rodgers & Co. von den No-Names überstimmt werden.
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