DBB durchbricht zum vierten Mal die 100-Punkte-Marke
Basketball-EM: Weltmeister Deutschland mit Rekordsieg gegen Großbritannien - Gruppensieg ganz nah
- Aktualisiert: 01.09.2025
- 19:20 Uhr
- SID
Nach Rekordsieg auf Kurs Gruppensieg. Weltmeister Deutschland hat bei der Basketball-EM gegen Großbritannien eine Gala aufgelegt.
Nach dem Spaziergang tropfte Tristan da Silva der Schweiß aus den Haaren, den Rekordsieg des Weltmeisters genoss der unverhoffte Mann des Tages. "Es hat Bock gemacht", sagte der NBA-Profi zum 120:57 (58:31) über Außenseiter Großbritannien und war rundum glücklich, beim vierten Sieg im vierten Vorrundenspiel bei der EuroBasket hatte Topscorer da Silva mit seinem Team zum vierten Mal die 100-Punkte-Marke durchbrochen und bei der EuroBasket Kurs auf den Gruppensieg gehalten. Zum Abschluss geht es in der Staffel B am Mittwoch (19:30 Uhr im Liveticker) gegen Gastgeber Finnland.
"Wir haben schnell gespielt bis zum Ende durch", sagte da Silva (25 Punkte) bei MagentaSport. Trainer Alan Ibrahimagic war "stolz auf die Mannschaft", die in Tampere/Finnland konsequent den Fuß auf dem Gaspedal hielt und keine Gnade kannte. Der bislang höchste deutsche Sieg bei einer EM war 1951 das 69:25 über Schottland gewesen, nun gibt es eine neue Bestmarke.
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Neben da Silva waren auch Kapitän Dennis Schröder (19) und Franz Wagner (18) kaum zu stoppen. Wie in den vorherigen drei Spielen überzeugte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vor allem in der Offensive, der überforderte Weltranglisten-48. konnte nur wenig entgegensetzen.
Voigtmann muss operiert werden und kehrt nicht zur EM zurück
Johannes Voigtmann kam wie schon gegen Schweden wegen Knieproblemen nicht zum Einsatz. Nach dem Spiel teilte der Deutsche Basketball Bund (DBB) mit, dass Voigtmann auch im restlichen Turnierverlauf nicht mehr eingesetzt werden kann. Bei den jüngsten Untersuchungen wurde "ein Schaden festgestellt, der operativ behoben werden muss", hieß es vom Verband.
Der Profi des FC Bayern war am Sonntag zur Diagnostik und Therapie nach München geflogen. Die Hoffnung, dass er schon am Dienstag würde zurückkehren können, hat sich nicht erfüllt. Maodo Lo wurde geschont, der Point Guard klagte beim Aufwärmen über leichte Schmerzen im Knie.
Zwei Tage nach dem Rassismus-Eklat um Schröder, der in der Halbzeitpause des Spiels gegen Litauen (107:88) von einem gegnerischen Fan mit Affenlauten verunglimpft worden war, fehlte der deutschen Mannschaft zu Beginn etwas die Spannung. "Wir gehen da nicht überheblich rein. Da kann man ganz schnell mal auf die Schnauze fallen", hatte Daniel Theis vor dem auf dem Papier ungleichen Duell gesagt, doch in der Defense passte es zunächst nicht. Besonders der ehemalige Bundesligaspieler Myles Hesson kam viel zu einfach zu Punkten.
DBB deklassiert Großbritannien: Auch Leon Kratzer bekommt Minuten
Erst ein 9:0-Lauf in den letzten zwei Minuten des ersten Viertels zum 32:19 brachte Ruhe, alle Punkte in dieser starken Phase machten die Brüder Oscar und Tristan da Silva. Franz Wagner glänzte im Passspiel, stand zu diesem Zeitpunkt schon bei sechs Assists. Jetzt lief es auf beiden Seiten des Courts, die Briten kamen kaum noch durch, schnell lag die Führung bei fast 20 Punkten (40:21/12. Minute) - und sie wuchs bis zur Pause weiter an.
Alan Ibrahimagic, der an der Seitenlinie erneut Bundestrainer Àlex Mumbrú ersetzte, nutzte die komfortable Situation und brachte für einige Minuten auch Leon Kratzer, der bislang beim Turnier wenig Einsatzzeit erhalten hatte. "Wir wollen nur auf uns gucken, nicht auf das Ergebnis", sagte der etatmäßige Assistenzcoach vor Beginn der zweiten Hälfte. Der Vorsprung wuchs dennoch weiter an, Schröder baute ihn auf über 40 Punkte aus (75:33/25.).
Das Schlussviertel in der spärlich gefüllten Tampere Deck Arena (3760 Zuschauer) war ein besseres Schaulaufen, der Klassenunterschied einfach zu groß.
Gegen die Briten hatte wie in der gesamten bisherigen Vorrunde Ibrahimagic die Verantwortung, Mumbrú war nach einem Krankenhausaufenthalt erst am Sonntag ins Teamhotel zurückgekehrt. Noch ist offen, ob der Spanier gegen Finnland oder erst zur Finalrunde in Riga/Lettland wieder seine Position übernimmt.