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Nach 29 Jahren: Gregg Popovich nicht mehr Trainer der San Antonio Spurs
Nach 29 Jahren ist für Trainerikone Gregg Popovich bei den San Antonio Spurs Schluss. Der 76-Jährige, den zuletzt große Gesundheitsprobleme plagten, zieht sich zurück und wechselt beim NBA-Klub in die Rolle des Teampräsidenten.
Als für die San Antonio Spurs das Titelrennen gelaufen war, drehte Gregg Popovich auf. "Wer hat gesagt, dass die Serie vorbei ist? Das sind Fake News. Totale Fake News", sagte die Trainerikone vor genau fünf Jahren und nahm seinen Intimfeind Donald Trump auf die Schippe.
Ein typischer Popovich, es gibt reichlich Anekdoten, doch es kommen wohl keine neuen mehr hinzu. Nach 29 Jahren an der Seitenlinie der Spurs endet eine Ära, Coach Pop hört auf und wird beim NBA-Klub Teampräsident.
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Mit Popovich, in East Chicago/Indiana als Sohn osteuropäischer Einwanderer geboren, tritt einer der größten NBA-Trainer ab. Kein anderer Headcoach blieb so lange bei einem Klub, kein anderer holte so viele Siege.
1412 waren es in der Hauptrunde, 170 in den Play-offs, San Antonio führte er 1999, 2003, 2005, 2007 und 2014 zu allen bisherigen fünf Titeln. Nur Phil Jackson (11) und Red Auerbach (9) waren erfolgreicher.
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"Obwohl meine Liebe und Leidenschaft für den Sport ungebrochen ist, habe ich beschlossen, als Cheftrainer zurückzutreten", sagte Popovich. "Ich bin den wunderbaren Spielern, Trainern, Mitarbeitern und Fans, die mir erlaubt haben, ihnen als Cheftrainer der Spurs zu dienen, auf ewig dankbar und freue mich auf die Möglichkeit, die Organisation, die Gemeinde und die Stadt, die mir so viel bedeuten, weiterhin zu unterstützen."
Die Gesundheit spielt nicht mehr mit. Popovich, mürrisch, sarkastisch, meinungsstark, hatte im Vorjahr einen Schlaganfall erlitten, Mitte April war er nach einem weiteren medizinischen Zwischenfall in einem Restaurant erneut in ein Krankenhaus gebracht worden.
Popovich fehlte Spurs seit November 2024
Der langjährige Headcoach fehlte dem Team seit dem 2. November - Assistent Mitch Johnson übernahm den Posten und wird nun von der Interims- zur Dauerlösung.
Popovich hielt sich mit seiner Meinung nie zurück. Ob es um Sport ging, Gesellschaft oder Politik. In Trumps erster Amtszeit als US-Präsident kritisierte der Trainer diesen immer wieder harsch. "Trump ist nicht nur spalterisch, er ist ein Zerstörer", sagte Popovich einmal, oder auch: "Wenn Trump ein Gehirn hätte, auch wenn es zu 99 Prozent zynisch wäre, würde er etwas sagen, um das Volk wieder zu vereinen." Der Politiker sei ein "Feigling" und "gestörter Idiot".
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Unvergessen ist auch sein Blitzrauswurf im April 2019, nach nur 63 Sekunden warfen ihn die Schiedsrichter im Spiel bei den Denver Nuggets aus der Halle. Popovich, damals auch US-Nationaltrainer, hatte die Referees heftig beschimpft. Nach dem Spiel wollte er mit den Journalisten nicht über den Vorfall reden, mischte sich aber in die Presserunde mit Nuggets-Trainer Michael Malone ein.
"Wir reden gerade über einen NBA-Rekord", sagte Malone zu Popovich. Und dieser fragte: "Welcher Rekord, was ist passiert?" Daraufhin Malone: "Jemand wurde nach 63 Sekunden rausgeworfen." Dann wieder Popovich: "Meinst du das ernst? Er muss jemanden geschlagen haben. Wurde heute wirklich jemand geschlagen?"
Popovich, mit dem Team USA 2021 Olympiasieger, wird fehlen - auch wenn er nicht ganz geht. Im Februar hatte der Hall-of-Famer noch die Hoffnung, zurückkehren zu können. Nun kam es zum Umdenken. Nicht nur die Fans der Spurs werden das Unikum vermissen.