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NBA: Darum sind die Dallas Mavericks reif für den Titel

  • Aktualisiert: 26.05.2024
  • 13:31 Uhr
  • Seb Dumitru
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Zwei Mal lagen die Dallas Mavericks auswärts entscheidend zurück, zwei Mal powerten Luka Doncic und Kyrie Irving ihr Team noch zum Sieg. Die Stars der Minnesota Timberwolves hingegen schwächeln gewaltig – zum ungünstigsten Zeitpunkt. Sehen wir ein weiteres Timberwolves-Comeback? Oder erreicht Dallas zum ersten Mal seit 2011 wieder die NBA Finals?

Von Seb Dumitru

"Unreife zeigt sich auf viele Arten und Weisen."

Chris Finch war geladen nach der Niederlage in Spiel eins, vergangenen Mittwoch in Minnesota. Der Timberwolves-Head-Coach unterstrich seine riesige Enttäuschung – mit der Performance, Einstellung und Detailgenauigkeit seiner Mannen.

"Die Western Conference Finals haben begonnen. Ich weiss nicht, ob sie das registriert hatten", sagte er.

Nur zwei Tage später schlug der 54-Jährige in dieselbe Kerbe: "Ich hätte ein Timeout nehmen sollen, das war meine Schuld. Aber der Ball blieb kleben, und wir haben ihn zwei Mal in der Crunchtime weggeschmissen. Das ist nicht gut genug auf diesem Niveau."

Zum zweiten Mal in zwei Partien haderten die Timberwolves mit dem eigenen Schicksal, den eigenen Fehlern und der verpassten Gelegenheit, mindestens eines, wenn nicht die beiden ersten Heimspiele für sich entschieden zu haben.

Auf der Gegenseite legen die Dallas Mavericks ebenjene Ruhe und Gelassenheit an den Tag, die erfahrenere Teams in den entscheidenden Momenten einer langen Saison oft die Oberhand bewahren lassen.

Angetrieben vom kongenialen Backcourt-Duo Luka Doncic und Kyrie Irving, stabilisiert von einer zunehmend furchteinflößenden Defense und mit dem Selbstverständnis der Protagonisten, schon häufiger in dieser Situation gewesen zu sein, haben die Texaner nicht nur beide Auftaktpartien geklaut, sondern auch die Kontrolle über diese Serie fulminant an sich gerissen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Doncic führt Mavs zum zweiten Sieg

  • Celtics gewinnen auch das zweite Spiel

  • Alles zur NBA

Game One: Kyries Erfahrung gibt den Ausschlag

Die Mavericks gewannen Spiel eins mit 108:105, dominierten sowohl in der Zone (62:38) als auch an den Brettern (48:40). Es war der erste Sieg in einem Game One unter Jason Kidd überhaupt. Irving erzielte 24 seiner 30 Zähler in Halbzeit eins, Doncic 15 seiner 33 Punkte im Schlussviertel.

Während die Mavericks zu Beginn des Spiels auf ihren erfahrensten Akteur setzten, um das Schiff trotz Problemen auf Kurs zu halten, und ihr größter Star am Ende übernahm, schienen die Wolves mit zunehmender Spieldauer immer müder zu werden. Das Heimteam erzielte in der zweiten Halbzeit nur noch 43 Punkte. Die mentale Erschöpfung nach dem High gegen Denver schlug sich auch auf dem Parkett nieder, wo Hustle Plays, Rotationen und Rebounds immer schlechter klappten.

"Wir waren sehr gut vorbereitet. Wir wussten dass sie müde sind von ihrer langen Serie, und wollten aufs Tempo drücken", sagte Irving anschließend. "Wir haben die wichtigen Stops geholt und die wichtigsten Details sehr gut ausgeführt. Auf diesem Niveau wird jeder kleine Fehler bestraft. Das ist ein gutes Zeichen, dass wir die vielen kleinen Dinge, an denen wir monatelang gearbeitet haben, so gut umsetzen."

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Game Two: Luka for the Win!

In Spiel zwei dann ein anderes Bild, mit gleichem Ausgang: Sieg Mavs. Die Wolves, angetrieben von den eigenen Fans und dem verzweifelten Streben nach Wiedergutmachung, führten zwischenzeitlich mit 18 Punkten. Zur Pause lagen die Hausherren mit zwölf Punkten in Führung. Naz Reid brannte lichterloh, traf sieben Dreier, erzielte ingesamt 23 Punkte und ein neues Playoff Career High.

Einzig Luka Doncic (16 Punkte in Halbzeit eins) hielt die Mavs im Spiel, ehe er im Schlussviertel dann prominente Unterstützung von seinem Backcourt-Partner erhielt. Irving brachte die Mavs mit vier Dreiern und 13 seiner 20 Punkte fast im Alleingang zurück – und legte so den Grundstein für Doncics heroischen und schon jetzt ikonischen Stepback-Dreier, den Game-Winner über den Defensive Player of the Year hinweg. Reid verfehlte mit der Schlusssirene den letzten Wurf, der die Serie ausgeglichen hätte. Es sind diese Momente, die die Spreu vom Weizen und Champions von Fußnoten in der Geschichte trennt.

"Das entscheidende Play war: Gib Luka den Ball und lass ihn machen, was er in diesen Momenten eben macht. Er liebt diese Momente. Er ist einfach ein ganz besonderer Spieler", erklärte Mavs-Coach Jason Kidd seine Taktik beim letzten Play, in dem Dallas einen Switch von Gobert auf Doncic provozierte. Trotz eindeutig einschränkender Beinverletzung vernaschte der Slowene den Verteidigungsspezialisten aus Frankreich und krönte sein viertes Triple Double in den vergangenen fünf Partien mit einem weiteren Highlight für die Ahnengalerie.

Mavericks: Doncic und Irving sind der Motor

Nur drei andere Spieler haben jemals vier Triple Doubles in fünf aufeinanderfolgenden Playoff-Partien aufgelegt: Nikola Jokic, Magic Johnson und Wilt Chamberlain. Alle drei gewannen später den Titel. Dank Doncic und Irving, der 2016 die Meisterschaft der Cleveland Cavaliers mit dem entscheiden Dreier in Spiel sieben klar machte, haben die Mavericks nicht nur das beste Backcourt-Duo der Liga auf ihrer Seite, sondern auch die Abgezocktheit aus unzähligen Big Moments auf den größten Basketball-Bühnen dieser Welt.

Ihre Synergie ist mittlerweile elitär – und der Motor, der Dallas am Laufen hält. Das Mavs-Rating ist um 9,9 Punkte pro 100 Ballbesitze besser, wenn Doncic und Irving gemeinsam auflaufen (in 494 Playoff-Minuten). Wenn einer von ihnen auf die Bank geht, performt Dallas um 19,5 pro 100 Ballbesitze schlechter (160 Minuten). Sitzen beide, sinkt das Net-Rating ebenfalls um astronomische 18,9 pro 100. Während Kidd die richtige Formel gefunden hat, ringt Finch auf der Gegenseite mit der Unerfahrenheit seiner zwei Stars.

Zwei Runden lang war Anthony Edwards der Liebling der Massen, während Karl-Anthony Towns' Evolution zum Winner-Typen ebenfalls große Schlagzeilen schrieb. Nach zwei Partien steht das Duo bei katastrophalen Trefferquoten: 30 Prozent aus dem Feld (21-69) und 30 Prozent von der Dreierlinie (10-33). Dallas ist größer und defensiv vielseitiger, als es die Phoenix Suns und Denver Nuggets waren. Dass keiner von beiden dieser Serie bisher den Stempel aufdrücken kann, ist für die ohnehin offensiv gehandicapten Wolves ein Schlag ins Gesicht. In Spiel zwei verfehlte das Duo 24 seiner 33 Würfe, ausgerechnet Edwards schmiss den Ball vor Doncics Game-Winner ins Aus.

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Defense wins Championships - aber ohne Offense läuft nichts

Wenn zwei physische, defensivstarke Teams aufeinander treffen, wirken Offensiven oft verworren und inkompetent. Minnesota stellte die mit Abstand robusteste Abwehr während der regulären Saison. Ihr Vorsprung gegenüber dem zweitplatzierten Team Orlando war größer als der zwischen Orlando und der Nummer zehn Defense.

Aber auch Dallas' Defense ist längst keine Drehtür mehr. Das sechstbeste Abwehr-Rating in diesen Playoffs bestätigt das Bild, das die Texaner seit Februar abgeben. Vor allem das Ranklotzen von Irving und Doncic am hinteren Ende ist eine der erfreulichsten Entwicklungen aus Mavs-Sicht. Doncic hatte in Spiel eins drei der fünf Dallas Steals – darunter einen mitentscheidenden in der Crunchtime.

Derrick Jones Jr. kümmert sich defensiv um Edwards in dieser Serie, Doncic wird meist bei Jaden McDaniels geparkt. Irving checkt Conley, während Washington bei Towns und Gafford/Lively bei Gobert bleiben. Auf der Gegenseite deckt McDaniels primär Doncic, während sich Edwards um Irving kümmert. Conley bekommt es mit Jones Jr. zu tun, während die Twin Towers Towns und Gobert gegen Washington und Gafford aufgestellt sind.

Eine endlose Reihe von Screens und Re-Screens provoziert Mismatches, die es dann auszunutzen gilt. Die Rollenspieler der Wolves machen ihre Sache bisher gut. Reid (19,0 Punkte pro Spiel), Gobert (14,0), McDaniels (13,0) und Conley (12,0) punkten allesamt zweistellig. Reid und McDaniels treffen mehr als die Hälfte ihrer Dreierversuche. Hätte einer der beiden Offensiv-Stars Normalform erreicht, könnten die Wolves mit einer 2:0-Führung nach Dallas fliegen. Effektive Trefferquoten von 43,9 Prozent (Edwards) respektive 31,9 Prozent (Towns) haben Minnesotas Offensive bisher jedoch komplett sabotiert.

Celtics mit Sieg und perfektem Fastbreak

Game Three und die Serie

Wenn Spiel eins und zwei eines gezeigt haben, dann das: Dallas ist nicht totzukriegen, egal wie weit die Wolves-Führung auch anschwellen mag. Beide Male gewannen die Mavs das Schlussviertel (+12 gesamt), beide Mal die zweite Hälfte entscheidend (+19 gesamt). Minnesota wird seine Kräfte einteilen und sein Game über volle 48 Minuten abrufen müssen.

Dallas liebt es, zu switchen, und weiß den Ring dank Lively und Gafford sehr gut beschützt. Vor allem Edwards muss aggressiver werden, in Transition attackieren und seltener den Pass suchen. Minnesota braucht seinen Superstar als Punktemaschine. Towns muss als Stretch Big seine freien Würfe treffen, sonst ist Reid in dieser Serie ungleich wertvoller.

Edwards hat in einem Recht: diese Serie ist lange nicht vorbei. Die Wolves haben bisher immer gut auf Stress und mit dem Rücken zur Wand reagiert. Nach drei Niederlagen in Folge hatte sie der Champion Denver am Rande des Ausscheidens; Minnesota antwortete mit unfassbarer Energie und zwei historischen Performances. Ohnehin scheint es bei diesen beiden Teams weniger relevant zu sein, wer Heimvorteil genießt.

Beide überragen auf fremdem Parkett. Dallas (10-4) hat in diesen Playoffs jetzt sechs von acht Partien auswärts gewonnen, Minnesota (8-5) fünf von sechs. Die vier Duelle während der regulären Saison waren irrelevant. Alle vier fanden vor den Upgrades zur Trading Deadline statt, Doncic und Irving liefen nur ein Mal gemeinsam auf. Doncic verpasste zwei Partien, Irving sogar drei. Daraus also Schlüsse für den weiteren Verlauf dieser Serie zu ziehen: unmöglich.

Das letzte Mal, dass diese Teams in den Playoffs aufeinander trafen, war in der ersten Runde 2002. Damals setzten sich die Mavs dank eines gewissen Dirk Nowitzki mit 3:0 durch (altes First Round Format). Der Dirkster dominierte mit 33,3 Punkten, 15,7 Rebounds und 3,0 Steals im Schnitt, bei absurden 53 Prozent aus dem Feld und 73 (!) Prozent von der Dreierlinie.

Um nicht wieder 0:3 ins Hintertreffen zu geraten und dann auszuscheiden, müssen Edwards und seine Timberwolves jetzt aber nicht nur aufwachen. Gegen Doncic, Irving & Co. werden vier fast perfekte Partien fürs Comeback notwendig sein.

Leichter gesagt als getan: die Mavericks wirken reif für ihre erste NBA Finals Teilnahme seit 2011.

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