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2. Bundesliga

Hamburger SV: Die Baumgart-Euphorie ist bereits verflogen 

  • Aktualisiert: 17.03.2024
  • 09:40 Uhr
  • Oliver Jensen
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Neuer Trainer, andere Probleme: Der Hamburger SV funktioniert unter Steffen Baumgart noch nicht. Das Spielsystem wurde zwar verändert, bislang aber ohne Erfolg. Auch sonst rumort es im Verein.  

aus Hamburg berichtet Oliver Jensen

Die Euphorie in Hamburg war groß, als die Verpflichtung von Trainer Steffen Baumgart bekanntgegeben wurde.

Der Fan-Shop wurde regelrecht überrannt. Die Trainingsjacke, die der Coach bei seiner Vorstellung trug, und seine graue Schirmmütze sind heiß begehrt. Sein T-Shirt mit der Beschriftung "Moin" ist in den gängigen Größen sogar ausverkauft.

Was allerdings fehlt, ist der sportliche Erfolg. Nur eines der drei Spiele wurde unter Baumgart gewonnen - und zwar sehr glücklich mit 1:0 gegen den SV Elversberg. Zuletzt gab es zwei Niederlagen - erst ein 1:2 gegen Tabellen-Schlusslicht VfL Osnabrück, dann ein 0:2 bei Fortuna Düsseldorf.

Die direkten Aufstiegsplätze sind acht (Holstein Kiel) bzw. 13 Punkte (St. Pauli) entfernt. Dass der HSV nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen überhaupt noch den Relegationsplatz behaupten könnte, hängt nur damit zusammen, dass die Mannschaften dahinter auch nicht konstant punkteten. 

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  • Peter Neururer im ran-Interview: "Ich habe das Gefühl, die Vereine wollen gar nicht aufsteigen"

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Mittlerweile liegt der HSV bereits auf Rang vier, kann am Sonntag mit einem Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden aber wieder auf den Relegationsplatz klettern. Hamburg und Baumgart stehen somit gewaltig unter Druck. Ob diese Mannschaft diesem Druck gewachsen ist?

Und noch wichtiger: Sind sie dazu in der Lage, das Spielsystem von Baumgart umzusetzen?

Nachdem sein Vorgänger Tim Walter auf Ballbesitz setzte und dabei die Defensive vernachlässigte, bevorzugt Baumgart ein frühes Pressing, ein schnelles Umschaltspiel und eine stabile Defensive.

Peter Neururer traut HSV zumindest Platz drei zu

Kult-Trainer Peter Neururer stellt im ran-Interview zumindest eine Verbesserung fest: "Steffen hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, die eklatanten Fehler im Spielaufbau zu beseitigen. Diese Fehler hatten in den letzten Jahren immer wieder einen Aufstieg verhindert. Das wurde abgestellt."

Weitere Probleme bleiben allerdings: "Sie sind nicht mehr dazu in der Lage, kreativ zu spielen und Chancen zu kreieren. Sie spielen in der Offensive einen Ballbesitz-Fußball, bei dem die Offensivspieler gar nicht mehr zum Abschluss kommen."

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Neururer glaubt allerdings, dass Baumgart dieses Problem in den Griff bekommen kann, "sodass sie zumindest auf Tabellenplatz drei bleiben."

Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass die sportlichen Ergebnisse nicht das einzige Problem des HSV sind. Es kriselt in vielerlei Hinsicht.

Sportvorstand Boldt in der Kritik

Sportvorstand Jonas Boldt steht offenbar in der Kritik, denn laut Informationen der "Bild" drängte der Aufsichtsrat bereits in der Winterpause auf einen Trainerwechsel. Dass Boldt diesen erst nach dem schwachen Rückrunden-Auftakt mit zwei Siegen und zwei Niederlagen vornahm, wird ihm offenbar vorgehalten.

Zum Saisonende wollen die Räte Bilanz ziehen. Laut dem Bericht kann Boldt wohl nur der Aufstieg retten. 

Das hätte Folgen: Muss Boldt gehen, könnte auch Sportdirektor Claus Costa seinen Job los sein. Selbst Nachwuchs-Boss Horst Hrubesch hatte seine Zukunft mehrfach an Boldt geknüpft. Und wer weiß, ob Baumgart dann überhaupt noch Trainer bleiben würde?

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Ärger zwischen Ultras, Polizei und Verein

Ärger gibt es auch bei den HSV-Ultras - und zwar mit der Polizei. Der Grund dafür: Die Bundespolizei hatte nach dem Auswärtsspiel in Rostock einen Regionalzug mit 855 (zumeist) HSV-Fans gestoppt, die Insassen sechs Stunden festgehalten und kontrolliert.

Seitdem gab es in der Fankurve des HSV mehrfach Beleidigungen und Drohungen in Richtung Polizei. Der Tiefpunkt: Beim Spiel gegen Osnabrück verbrannten Ultras auf der Nordtribüne eine Polizei-Uniform. Der HSV hatte sich klar davon distanziert und die Aktionen scharf verurteilt. 

Der Zusammenhalt zwischen Verein und Ultras droht dadurch zu reißen. Und die Leistung der Mannschaft trägt nicht unbedingt zu einer Verbesserung bei. In Düsseldorf gab es sogar Pfiffe von den eigenen Fans. "Es muss eine andere Leistung her, sodass alle im Stadion sehen, dass wir gewinnen wollen", betonte Baumgart. 

"Wir haben alle erkannt, dass die Situation nicht einfach ist. Wir haben ein klares Ziel (den Aufstieg, Anm.d.Red.) ausgegeben. Dem hinken wir hinterher, dem sind wir uns bewusst. Und da verstehe ich, dass die Unruhe von außen da ist. Da müssen wir gegensteuern", wurde der HSV-Trainer deutlich.

Vielleicht käme die Euphorie dann wieder zurück.

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