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2. Bundesliga

Ralf Minge: Dynamo-Kritik an Neustart und Schulden-Klubs

  • Aktualisiert: 06.05.2020
  • 20:27 Uhr
  • ran.de
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© imago images/Dennis Hetzschold

Nicht alle Verantwortlichen der Profiklubs sehen den Neustart durchweg positiv. Von Zweitligist Dynamo Dresden gibt es kritische Töne.

München - Die Reaktionen lasen sich so, wie man sie erwartet hatte. Aufatmen, Erleichterung, Dankbarkeit oder Freude über den von der Politik erlaubten Bundesliga-Neustart.

Sie sind austauschbar, die Statements zu der Entscheidung, die eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab Mitte Mai ermöglicht.

Doch es gibt sie, die Ausnahme.

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Fritz Keller begrüßt Re-Start der Bundesliga
News

Erleichterung und Dankbarkeit: Reaktionen zum Neustart

DFB-Präsident Fritz Keller hat die Entscheidung der Politik zum Re-Start der 1. und 2. Fußball-Bundesliga in der zweiten Maihälfte begrüßt.

  • 06.05.2020
  • 20:10 Uhr
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Ralf Minge, Sportgeschäftsführer von Zweitligist Dynamo Dresden, wollte am Mittwoch nicht so recht einstimmen in die Jubelarien.

"Wir werden uns mit dieser Entscheidung anfreunden müssen, denn es gibt derzeit keine mehrheitsfähige Alternative zu Geisterspielen unter den Klubvertretern", sagte er. 

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"Ohne Wenn und Aber Publikumssportart"

Und betonte, wie wichtig ihm die Fans sind. Klar: Dynamo hat bei einer Kapazität von 32.123 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion einen Schnitt von 27.232 Fans, da geht auch viel Geld flöten. Doch darauf kommt es Minge im Kampf gegen den Abstieg gar nicht an. Dynamo belegt nach 25 Spieltagen mit 24 Punkten den letzten Platz.

"Fußball ist ohne Wenn und Aber eine Publikumssportart. Was da in den kommenden Wochen auf uns wartet, wird nicht annähernd die Faszination des Fußballs entfalten können, die wir an diesem Sport so lieben", so Minge.

Allerdings weiß er auch, was nun auf den Klub zukommt: "Ab morgen richtet sich unser Blick dann nach vorn, denn wir wollen mit dem Klassenerhalt 2020 unser sportliches Ziel in dieser Saison auch unter diesen besonderen Voraussetzungen erreichen." 

Gleichzeitig kritisierte er auch das Verhalten einiger Profiklubs. Unter Minge hat Dynamo gut gewirtschaftet, blickte Ende 2019 ein Eigenkapital in Höhe von 11,65 Millionen Euro - was dem Klub jetzt in der Krisenzeit hilft.  

Andere sind während Corona in eine bedenkliche Schieflage geraten. "Vielleicht ist meine Herangehensweise etwas zu extrem in die andere Richtung gewesen", erklärte er bei der "Bild". "Aber auf Gedeih und Verderb Fernsehgelder an die Bank zu verpfänden oder zu verbrauchen, dafür habe ich kein Verständnis."

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Weg der Vernunft

Der Profifußball befinde sich in einem Sturm, so Minge. "Wenn ich diesen aber nach drei Wochen bereits nicht mehr aushalte, müssen andere Fehler gemacht worden sein."

Geschäftsführer Michael Born hatte Ende April bei der Lizenzvergabe ohne Auflagen bereits erklärt: "Die aktuelle Situation, in der sich das gesamte Land gerade befindet, wird auch für den Profi-Fußball Konsequenzen haben. Das steht heute schon fest. Unseren Weg der wirtschaftlichen Vernunft werden wir auch in Zukunft mit aller Konsequenz weitergehen, denn die gegenwärtige Lage bestätigt uns nochmals ausdrücklich in unserem Handeln."

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