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Borussia Dortmund: Das Zeugnis für die Saison 2024/25 - nur zwei Lichtblicke
- Veröffentlicht: 21.05.2025
- 15:42 Uhr
- Tobias Wiltschek
Der BVB qualifiziert sich mit letzter Kraft noch für die Champions League. An den ran-Noten für die Spieler sieht man aber, dass die Saison längst nicht nach Wunsch verlaufen ist.
Dank einer nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd erreicht Borussia Dortmund am letzten Bundesliga-Spieltag noch die Champions League.
Der Last-Minute-Sprung auf Platz vier löste großen Jubel beim BVB aus, konnte aber die insgesamt durchwachsene Saison nicht vollends überstrahlen.
Zu eklatant waren zwischenzeitlich die Schwächen der Mannschaft und damit verbunden auch die Formkrisen der Spieler. Die Talfahrt des BVB, der im Januar vier Spiele in Folge verloren hatte, führte zur Entlassung von Trainer Nuri Sahin.
Sein Nachfolger Niko Kovac schaffte es, den Spielern wieder Selbstvertrauen zu geben und das Team zurück in die Erfolgsspur zu bringen.
Doch wie verlief die Saison für die einzelnen Spieler? ran zieht Bilanz und bewertet jeden Feldspieler, der auf mindestens sechs Bundesliga-Einsätze kommt und jeden Torwart mit mindestens zwei Einsätzen.
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Gregor Kobel (Tor)
Auch wenn er seinen Kasten in der vergangenen Bundesliga-Saison nur siebenmal sauber halten konnte, war der Schweizer im Tor die unumstrittene Nummer 1 beim BVB. Vor allem in der Schlussphase, als die Dortmunder sieben der letzten acht Spiele gewannen, erwies sich Kobel als sicherer Rückhalt und ließ die eine oder andere Schwäche während des Saisonverlaufs (fast) vergessen. ran-Note: 3
Alexander Meier (Tor)
Um Kobel gab es zuletzt immer wieder Spekulationen um einen Wechsel in die Premier League. Dass die Dortmunder auch ohne den 27-Jährigen auf der Torwartposition ganz gut aufgestellt wären, beweisen die wenigen, dafür aber insgesamt überzeugenden Auftritte von Ersatzkeeper Meier in der Bundesliga gegen Leipzig und Mainz sowie in der Champions League beim 1:0-Erfolg über Sturm Graz. ran-Note: 3
Externer Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
Waldemar Anton (Abwehr)
Erwies sich lange Zeit nicht als die von Fans und Verantwortlichen erhoffte Verstärkung nach dem Abgang von Mats Hummels. Der vom VfB Stuttgart verpflichtete Nationalspieler ließ sich von der allgemeinen Unsicherheit in Dortmund anstecken und konnte selbst vom neuen Trainer Niko Kovac zunächst nicht von seiner Formkrise befreit werden. Erst im Saisonendspurt, als es insgesamt besser lief für den BVB, fand auch Anton zu alter Stabilität zurück. ran-Note: 4
Ramy Bensebaini (Abwehr)
Auch in seinem zweiten Jahr beim BVB konnte der Algerier das Dortmunder Umfeld nicht von seinen Qualitäten überzeugen. Als Linksverteidiger lieferte er teils indiskutable Vorstellungen ab. Erst als ihn Kovac auf der linken Seite einer Dreierreihe in der Innenverteidigung spielen ließ, wurden seine Leistungen besser. Insgesamt aber eine enttäuschende Saison. ran-Note: 5
Julian Ryerson (Abwehr)
Hinter dem Norweger liegt eine sehr wechselvolle Saison. Starke Spiele, wie beim 4:2 in der Anfangsphase gegen Heidenheim, wechselten sich teilweise im wöchentlichen Rhythmus ab mit erschreckend schwachen Leistungen, wie beim 1:5 in Stuttgart wenige Tage nach dem Sieg über Heidenheim. Dennoch behielt er auch unter Kovac seinen Stammplatz, wobei der ihn im Zuge der Umstellung auf eine Dreierkette auf der rechten Seite etwas nach vorne zog. Eine Umstellung, die sich auszahlen sollte: sowohl für den Verein als auch für den Spieler. ran-Note: 4
Nico Schlotterbeck (Abwehr)
Dass die Dortmunder für längere Zeit im Niemandsland der Bundesliga verschwanden, lag sicherlich nicht an Schlotterbeck. Der Innenverteidiger offenbarte zwar auch die eine oder andere Schwäche, war aber selbst während der langen Durststrecke unter Sahin noch einer der konstantesten Spieler beim BVB. Dass sich sein Team ausgerechnet zu dem Zeitpunkt zum finalen und schließlich erfolgreichen Kraftakt aufbäumen konnte, als sich der bis dahin beste Abwehrspieler schwer verletzte, mag wie blanker Hohn klingen. Es ändert aber nichts an der Bewertung. ran-Note: 3
Niklas Süle (Abwehr)
Eine in weiten Teilen verkorkste Saison nahm auch für den einstigen Nationalspieler zumindest noch ein versöhnliches Ende. Nach überstandenen Problemen am Sprunggelenk im Herbst zwang ihn wenige Wochen später ein Syndesmosebandabriss erneut zu einer längeren Pause. Erst die Verletzung von Schlotterbeck verhalf ihm wieder zu mehr Einsätzen, in denen er schließlich seinen Beitrag zur Last-Minute-Qualifikation für die Champions League leisten konnte. ran-Note: 4
Daniel Svensson (Abwehr)
Der junge Schwede kam erst zur zweiten Saisonhälfte vom dänischen Klub Nordsjaelland nach Dortmund. Beim BVB konnte er sich - auch dank Formschwächen und verletzungsbedingten Ausfällen in der Hintermannschaft - schnell etablieren. Wie Ryerson auf der rechten Seite profitierte auch Svensson auf links davon, dass Kovac im Laufe der Rückrunde sein System auf eine Dreierkette mit offensiveren Außenverteidigern umstellte. Der 23-Jährige, der zunächst nur ausgeliehen war, wurde dank seiner guten Leistungen vom BVB ab der kommenden Saison fest verpflichtet. ran-Note: 2
Yan Couto (Abwehr)
Abgesehen von sehr wenigen guten Aufritten erlebte der Brasilianer eine Saison zum Vergessen. Schon unter Sahin konnte sich der 22-Jährige, der von Manchester City ausgeliehen wurde, nicht gegen die Konkurrenz auf der rechten Abwehrseite durchsetzen. Unter Kovac wurde es nicht wirklich besser. Teilweise schaffte es Couto nicht einmal in den Spieltagskader. Der BVB scheint in ihm dennoch einen Hoffnungsträger für die Zukunft zu sehen und verpflichtete ihn fest. Dafür müsste er sich aber noch gewaltig steigern. ran-Note: 5
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Julian Brandt (Mittelfeld)
Keiner hat in dieser Saison die Misere beim BVB so sehr personifiziert wie Julian Brandt. Der hochbegabte 47-malige Nationalspieler hinkte seiner Form zeitweise so weit hinterher, dass selbst seine größten Fürsprecher anfingen, an ihm zu zweifeln. Zu was er eigentlich in der Lage ist, hat er auch in der vergangenen Saison gezeigt - aber eben viel zu selten und erst kurz vor Schluss. Dass er mit sechs Scorerpunkten in den letzten vier Spielen maßgeblich am "Wunder von Dortmund" beteiligt war, bewahrt ihn vor einer Fünf. ran-Note: 4
Emre Can (Mittelfeld)
Polarisiert ähnlich wie Brandt. Stand aber noch etwas mehr im Fokus, weil er die Kapitänsbinde trug. Im Gegensatz zum Blondschopf bekam Can aber etwas eher die Kurve und spielte praktisch die gesamte Rückrunde auf einem mehr oder weniger konstant hohen Niveau. Dass er in den letzten drei Spielen nur von der Bank kam, änderte am befriedigenden Gesamteindruck nichts. ran-Note: 3
Carney Chukwuemeka (Mittelfeld)
Auch der junge Engländer wurde erst im Winter verpflichtet und sogleich ins kalte Wasser geworfen. Wie Svensson lernte aber auch Chukwuemeka recht schnell schwimmen und gehörte bei seinen meist nur kurzen Einsätzen zu den besten Dortmundern. Ob der BVB aber die kolportierte Ablösesumme von 35 Millionen Euro an Chelsea zahlen will, von wo der 21-Jährige ausgeliehen wurde, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. ran-Note: 3
Pascal Groß (Mittelfeld)
Der Spätstarter, der erst mit 32 Jahren sein erstes Länderspiel für Deutschland bestritt, sollte in Dortmund der neue Stratege werden und nebenbei auch noch ein paar Tore erzielen. Diese großen Erwartungen konnte er aber nicht erfüllen. Vor allem die Torgefahr kam ihm völlig abhanden. Während er in der Vorsaison für Brighton & Hove Albion in der Premier League noch vier Tore markierte, blieb er in der Bundesliga komplett torlos. Dafür bestach er mit insgesamt zehn Assists - vier allein lieferte er beim 6:0 über Union Berlin. In den letzten drei Spielen steuerte er ebenfalls noch je eine Torvorlage bei. ran-Note: 3
Felix Nmecha (Mittelfeld)
Licht und Schatten wechselten sich auch bei Nmecha über die gesamte Saison hinweg ab. Gerade unter Sahin war er mal Weltklasse, wie beim 4:0-Sieg über Freiburg, und dann eben wieder nur Kreisklasse, wie bei der 2:4-Niederlage bei Holstein Kiel. Auch er machte unter Kovac einen Schritt nach vorn. Der war aber nicht ganz so groß wie bei anderen Spielern. ran-Note: 4
Salih Özcan (Mittelfeld)
Die Verzweiflung war beim BVB zwischenzeitlich so groß, dass er in der Winterpause Salih Özcan wieder zurückholte. Den türkischen Nationalspieler hatten die Dortmunder erst fünf Monate zuvor aussortiert und an den VfL Wolfsburg abgegeben. In der Rückrunde kam er trotzdem nur auf wenig Einsatzzeit und konnte nicht nachweisen, dass es eine gute Idee war, ihn zurück nach Dortmund zu holen. ran-Note: 5
Giovanni Reyna (Mittelfeld)
Am Ende standen beim US-Amerikaner 16 Spiele in der Bundesliga und neun Partien in der Champions League auf dem Zettel. Diese Werte trügen jedoch gewaltig. Der Wahrheit über die Leistung des 22-Jährigen kommt die Statistik schon näher, die kein einziges Spiel über 90 Minuten aufweist. Lange schon träumen sie in Dortmund vom Durchbruch des großen Talents. Doch noch ist aus den Träumereien keine Realität geworden. Auch in der vergangenen Saison war er für den BVB kein Faktor. ran-Note: 4
Marcel Sabitzer (Mittelfeld)
Sein Wechsel nach Dortmund galt als Coup, als der BVB ihn vor zwei Jahren vom FC Bayern verpflichten konnte. Doch von dieser Euphorie ist nach dieser Saison nicht mehr viel übrig geblieben. Statt das Spiel der Schwarz-Gelben zu lenken und sich gegen die Krise des Teams zu stemmen, war der Österreicher meist unsichtbar und passte sich der Leistung seiner Mitspieler weitestgehend an. Was allerdings auch bedeutet, dass in der Schlussphase der Saison dann doch das eine oder andere gute Spiel hatte. ran-Note: 4
Donyell Malen (Mittelfeld)
In der Hinrunde setzte der Niederländer noch die eine oder andere Duftmarke, wie bei seinem spielentscheidenden Tor zum 1:0-Sieg in der Champions League gegen Sturm Graz. Alles in allem konnte aber auch er sich nicht erfolgreich gegen die Krise stemmen. Den Umschwung unter Kovac erlebte er dann auch gar nicht mehr, weil er in der Winterpause zu Aston Villa transferiert wurde. ran-Note: 4
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Karim Adeyemi (Sturm)
Der Wirbelwind mit der wilden Mähne war auch in der vergangenen Saison zu sehr emotionsgesteuert. Fühlte er sich wohl, nahm er es mit jeder Abwehr auf und war nur sehr schwer zu stoppen. Bestes Beispiel: seine drei Tore im Champions-League-Spiel gegen Celtic Glasgow. Es gab aber auch die anderen Momente, in denen er eher lustlos durch die gegnerische Hälfte spazierte und sich die eine oder andere Auszeit nahm. ran-Note: 3
Maximilian Beier (Sturm)
Wie groß der Unterschied zwischen dem beschaulichen Sinsheim und der Fußball-Metropole Dortmund ist, musste der Jung-Nationalspieler am eigenen Leib schmerzhaft erfahren. Nach seinem Wechsel von Hoffenheim zum BVB galt Beier dort als einer der Top-Transfers. Doch er tat sich sehr schwer, stand zeitweise nicht einmal im Kader. Ab und an jedoch blitzte dann doch seine Torgefahr auf. Insgesamt aber gehörte er zu den Verlierern dieser Saison. ran-Note: 4
Julien Duranville (Sturm)
Mit großen Hoffnungen startete der junge Belgier in die Saison, in der ihm der Durchbruch gelingen sollte. Doch die guten Leistungen während der Vorbereitungen konnte der damals 18-Jährige nicht in die reguläre Saison hinüberretten. Im Gegenteil. In der Hinrunde blieb für ihn zumeist nicht mal ein Platz auf der Bank reserviert. Zu groß waren seine körperlichen Defizite, die wohl noch aus seinen langen Verletzungsphasen des Vorjahres herrühren. Insgesamt kam Duranville in Bundesliga und Champions League auf 21 meist kurze Einsätze. Noch hoffen sie in Dortmund, dass der Knoten dann vielleicht in der kommenden Spielzeit platzt. ran-Note: 4
Jamie Gittens (Sturm)
Der junge Engländer begann sehr stark, seine Leistungen ließen bald danach aber ebenso stark nach. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielern war er unter Sahin etwas besser als unter Kovac. Der stellte den 20-Jährigen recht schnell aufs Abstellgleis und berücksichtigte ihn teilweise nicht einmal mehr für den Spieltagskader. Entsprechend frustriert soll Gittens deswegen mittlerweile sein und teamintern bereits von einem baldigen Abschied aus Dortmund sprechen. ran-Note: 4
Serhou Guirassy (Sturm)
Auch er gehörte zu den Neuzugängen, die den BVB auf die nächste Stufe heben sollten. Das gelang nicht unbedingt, auch weil sich Guirassy nach spektakulären Auftritten immer mal kleinere oder auch größere Auszeiten nahm. Dank seines starken Endspurts mit sechs Toren in den letzten fünf Spielen und starken 13 Toren in der Champions League, mit denen er vor dem Finale immer noch die Torschützenliste in der Königsklasse anführt, kann man insgesamt aber doch von einer gelungenen Premieren-Saison in Dortmund sprechen. ran-Note: 2