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Auch bei Bayern war er aktiv

Bundesliga - Mainz-Experte Jan Kirchhoff vor Bayern-Duell: Mit diesem Taktik-Kniff kann der FCB geschlagen werden

  • Aktualisiert: 13.12.2024
  • 23:21 Uhr
  • Philipp Kessler

Gegen den formstarken 1. FSV Mainz 05 wartet auf Vincent Kompanys FC Bayern am Samstag der nächste Härtetest. Ex-Mainz- und FCB-Akteur Jan Kirchhoff hat sich im ran-Interview zum BL-Kracher und beiden Coaches geäußert.

Das Interview führte Philipp Kessler

Am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) empfängt Mainz 05 den FC Bayern München in der Bundesliga. Jan Kirchhoff hat für beide Vereine gespielt. Unter Thomas Tuchel gelang ihm einst der Durchbruch bei den 05ern, 2013 wechselte der frühere Defensivspezialist ablösefrei zum deutschen Rekordmeister, der damals von Pep Guardiola gecoacht wurde.

Inzwischen ist Kirchhoff selbst Trainer und sorgt mit der Mainzer U19 für Furore. Im Interview mit ran spricht der 34-Jährige über das Duell seiner beiden Ex-Vereine und seiner Arbeitsweise als Trainer.

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ran: Mainz gegen Bayern – wem drücken Sie die Daumen, Herr Kirchhoff?

Jan Kirchhoff: "Klar, den Mainzern. Zu den Bayern habe ich keine Verbindung mehr, außer dass ich Ex-Spieler bin. Ich drücke uns die Daumen, dass wir weitere Punkte sammeln, um so schnell wie möglich in der Liga zu bleiben."

ran: Im DFB-Pokal haben die Mainzer am 30. Oktober mit 0:4 gegen die Münchner verloren. Wie können die 05er dieses Mal besser abschneiden?

Kirchhoff: "Bo Henriksen hat kürzlich auf einer Pressekonferenz gesagt, dass unsere Mannschaft inzwischen eine andere ist. Ich habe das Gefühl, dass das gerade eine Mannschaft ist, die voller Selbstvertrauen ist. Ich bin ganz guter Dinge, dass es ein engeres Spiel wird. Es wird vor allem darum gehen, gut zu verteidigen und höheren Druck auf den Ball zu bekommen, um die Bayern vor Probleme zu stellen. Trotzdem wissen wir alle, dass es ein schweres Spiel wird. Ich glaube aber, dass es gerade eine gute Phase ist, um auch die beste Mannschaft der Liga schlagen zu können."

ran: Kann gerade dieses riskante und hohe Verteidigen des FC Bayern eine Chance für Mainz sein kann?

Kirchhoff: "Wenn man vorne auf höchster Linie ein Eins-gegen-eins-Duell gewinnt, geht immer ein Raum auf. Wir haben unsere Stärken im Pressing und Umschaltspiel. So kommt man zu Konterchancen und daraus resultierenden Torchancen."

ran: Dem FC Bayern fehlen aktuell zahlreiche Topstars, unter anderem Torwart Manuel Neuer und Stürmer Harry Kane. Ein Vorteil für Mainz?

Kirchhoff: "Klar ist es ein Vorteil, wenn gute Spieler fehlen. Wenn man das Ganze umdreht und bei uns würde Johnny Burkardt ausfallen, dann wäre es auch eine Schwächung für unsere Mannschaft. Und so ist es bei den Bayern auch. Gewisse Spieler kann man nicht 1:1 ersetzen. Aber die Bayern haben einen stark besetzten Kader, auch wenn Kane oder Neuer fehlen, wird es eine sehr schwere Aufgabe."

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FC Bayern: Glücklicher Trainer? Da muss selbst Kompany lachen

ran: Kommen wir zur Trainerbank: Welchen Eindruck macht Bayern-Coach Vincent Kompany auf Sie?

Kirchhoff: "Von extern betrachtet, einen tollen. Ich bin aus Trainersicht beeindruckt, wie er es geschafft hat, neue Energie in den Verein zu bekommen, alle von seinem Spielstil zu begeistern und so ein bisschen auch den Verein wachzurütteln. Da kann man auch Parallelen zu Bo in Mainz ziehen. Er hat etwas Ähnliches geschafft. Man sieht, dass wenn eine Mannschaft von einem Trainer und der Art und Weise, Fußball zu spielen, begeistert ist, wie viel Potenzial in kürzester Zeit wieder herausgekitzelt werden kann."

ran: Bo Henriksen hat Mainz im Februar 2024 auf Tabellenplatz 17 übernommen und den Klassenerhalt geschafft. Aktuell ist der Klub Fünfter der Bundesliga. Was zeichnet Ihn aus?

Kirchhoff: "Zuallererst ist Energie das passende Wort für ihn. Es ist toll zu sehen, wie viel Selbstbewusstsein er der Mannschaft innerhalb kürzester Zeit eingeflößt hat. Aber nicht nur der Mannschaft, sondern dem ganzen Verein. Der Mainzer Mut und Glaube, jeden schlagen zu können, ist wieder da. Es ist schön, zuzuschauen, wenn die Spieler ihr volles Potenzial abrufen und Leistungsgrenzen verschieben."

ran: Ist das nur Kopfsache?

Kirchhoff: "Es gibt viele Faktoren. Erst mal muss man daran glauben, dass mehr geht. Dann ist es auch eine inhaltliche Frage: Welche Spielweise wählt man, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Wenn das alles zusammenkommt, hat man das Gefühl, man ist im Flow und es funktioniert. Darauf kann man aufbauen und das zur Normalität werden lassen. Ich habe gerade das Gefühl, dass das bei uns gerade funktioniert und die Profis deshalb Topleistungen bringen."

ran: Auch Sie haben den Trainer-Weg eingeschlagen. Ihre Mainzer U19 ist Dritter der Vorrunden Gruppe D. Wie zufrieden sind Sie bislang mit Ihrer Mannschaft und mit sich selbst als Trainer?

Kirchhoff: "Ich habe das Gefühl, unfassbar viel in kürzester Zeit zu lernen. Die Einschätzung, ob ich es gut mache, muss eher von den Spielern kommen. Für sie bin ich hier. Es geht auch darum, für die Spieler Entwicklungsraum und eine Kultur zu schaffen, in der jeder wachsen und besser werden kann. Ergebnistechnisch sind wir auch zufrieden, wir sind sehr glücklich, dass wir uns für die A-Liga qualifiziert haben. Wir haben es in den meisten Spielen geschafft, an unsere Leistungsgrenze zu kommen und die immer weiter nach oben zu verschieben. Wir sind guter Dinge, dass wir auf einem guten Weg sind."

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FC Bayern München: Zaragoza-Wechsel - Max Eberl und Co. winkt Millionensumme

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Der VfB Stuttgart und die Bayern dehnten die bereits seit 2023 laufende Leihe von Alexander Nübel bis 2026 aus. Durch die Verpflichtung von Jonas Urbig scheint ein fixer Verkauf in naher Zukunft möglich - auch wenn Nübels Vertrag noch bis 2029 beim FCB geht.

ran: Während Ihrer Zeit als Jung-Profi in Mainz hat Sie Thomas Tuchel geprägt, unter Pep Guardiola haben Sie zwölf Spiele für den FC Bayern gemacht. Welche Eigenschaften haben Sie von beiden Weltklasse-Trainern übernommen?

Kirchhoff: "Ich bin keiner von beiden, sondern ich selbst und finde es wichtig zu wissen, für welche Werte man einsteht, wie man trainieren lassen möchte und im Umgang mit den Spielern sein will. Natürlich gibt es inhaltlich Dinge, die ich mitgenommen habe. Beide Trainer sind unfassbar gut in Lösungsfindungen im Spiel und in ihrer Teamführung. Sie schaffen es, Spieler dafür zu begeistern, besser zu werden und auf Details zu achten. Sie achten darauf, stets den höchstmöglichen Anspruch an sich selbst zu legen und in jedem Training zu personifizieren. Das hilft mir natürlich auch als Trainer. Ich weiß, wie sich das anfühlt und wie das aussieht. Trotzdem will ich nichts kopieren, sondern meinen eigenen Weg finden."

ran: Auch die Campus-Verantwortlichen des FC Bayern finden Sie als Trainer sehr spannend. Wäre ein Job im Münchner Nachwuchs spannend?

Kirchhoff: "Das ist gerade nicht interessant, weil ich in Mainz an der richtigen Stelle bin. Ich habe auch einen langfristigen Vertrag und plane nicht, demnächst wieder woanders hinzugehen. Ich tue gut daran, im Hier und Jetzt zu sein, mich weiterzuentwickeln und jeden Tag alles reinzulegen, um den bestmöglichen Job zu machen."

ran: Welche großen Ziele haben Sie denn als Trainer?

Kirchhoff: "Ich will vor allem Zufriedenheit erfahren. In dem, was ich gerade mache, bin ich unfassbar zufrieden. Es geht mir darum, in den nächsten zehn Jahren oder länger in dem Job Zufriedenheit zu finden, auf höchstmöglichem Niveau. Ich kann mir genauso gut vorstellen, mein Leben lang U19-Trainer zu sein, wie ich es mir vorstellen kann, im Seniorenbereich zu arbeiten. Wo der Weg genau hinführt, wird sich zeigen."

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