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FC Bayern: Lennart Karl zur WM? Warum Musiala ein Vorbild sein könnte

  • Aktualisiert: 27.10.2025
  • 08:24 Uhr
  • Martin Jahns

Der Hype um Lennart Karl erreicht nach seiner Traumwoche für den FC Bayern München einen neuen Höhepunkt. Der 17-Jährige wandelt gleich mehrfach auf den Spuren von Jamal Musiala – führt ihn der Weg auch zur WM 2026?

Von Martin Jahns

Die Karl-Festspiele beim FC Bayern München nehmen kein Ende.

Nach einem tollen Tor und ran-Note 1 unter der Woche beim 4:0-Sieg gegen den FC Brügge in der Champions League legte der 17-jährige Lennart Karl am Samstag noch einmal nach.

Wieder ein sehenswerter Treffer aus der Distanz, dazu ran-Note 2 und Lob von allen Seiten. Ein Hype, den als Bayern-Youngster zuletzt Jamal Musiala bei dessen Durchbruch vor fünf Jahren auslöste.

Und obwohl beide erst 29 Minuten lang gemeinsam für die Bayern auf dem Platz standen, verbindet sie nicht nur der Höhenflug in jungen Jahren und Karls Rückennummer 42, die auch Musiala bei seinem Bayern-Durchbruch trug – sondern vielleicht ja bald auch die Teilnahme bei einem großen Turnier mit der Nationalmannschaft…

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Gemeinsamkeit 1: Wow-Faktor auf dem Platz

Musiala fällt voraussichtlich für den Rest des Jahres aus, aber auf spektakuläre Dribblings müssen die Bayern-Fans dank Karl nicht verzichten. "Offensivqualität pur, Eins-gegen-Eins, schnelles Tempo, guter Abschluss", lobte Nils Petersen den Youngster bei "DAZN".

Auf den ersten Blick sind der 1,69 Meter kleine, physisch an Franck Ribery erinnernde Karl und der etwas schlaksigere Jamal Musiala (1,84 Meter) ein ungleiches Paar. Doch beide verbindet ihre enge Ballführung, ausgeprägte Quirligkeit und vor allem der Mut, ins Dribbling zu gehen.

Während Musiala allerdings gern in den Strafraum auf engstem Raum wuselt, sucht Karl mit seiner starken Schusstechnik gern den Abschluss aus der Distanz.

Joshua Kimmich attestiert seinem Teamkollegen "auf jeden Fall außergewöhnliche Fähigkeiten". "Der kommt auf den Platz und traut sich dann auch viel zu, versucht, sich die Möglichkeiten zu erarbeiten", so Kimmich über Karl.

Gemeinsam für den FC Bayern zaubern konnten beide übrigens bislang nur bei einem Pflichtspiel: Beim 10:0 in der Klub-WM gegen Auckland City im Juni kamen Musiala und Karl als Joker. Karl zeigte gute Ansätze, blieb aber ohne Torbeteiligung, Musiala gelang noch ein Hattrick.

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Gemeinsamkeit 2: Kein Bayern-Eigengewächs, aber ein Scouting-Erfolg

Im Gegensatz zu Klub-Größen wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Thomas Müller sind Karl und Musiala nicht schon als Steppkes zum Rekordmeister gekommen. Kein Wunder: Beide wuchsen nicht in München oder der unmittelbaren Umgebung auf.

Fußballerisch großgeworden ist Karl bei Viktoria Aschaffenburg und in der Jugend von Eintracht Frankfurt. "Lennart war schon damals ein unheimlich wertvoller Spieler für uns, mit einem frechen Spielstil", erinnert sich sein einstiger Aschaffenburger Jugendtrainer Frank Brunn exklusiv bei ran: "Man konnte schon damals sehen, dass aus ihm etwas werden kann, wenn er im Kopf klar bleibt."

2022 ging Karl dann mit 14 Jahren an die Jugendakademie des FC Bayern.

Auch der gebürtige Stuttgarter Musiala begann seine Fußball-Ausbildung nicht in München. Große Teile seiner Jugend lebte er mit seiner Familie in England.

Von 2011 bis 2019 kickte er in der Jugend des FC Chelsea. Mit 16 ging es dann zurück nach Deutschland und zum FC Bayern. Zwei Top-Talente, zweimal machten die Bayern-Scouts ihre Hausaufgaben.

Doch während Musiala als langjähriger englischer Junioren-Nationalspieler kaum zu übersehen war, glückte den Bayern mit Karl der weniger offensichtliche Griff. Er avancierte erst in München zum U-Nationalspieler.

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Gemeinsamkeit 3: Englische Begehrlichkeiten

Musiala hatte die Wahl: Deutschland oder England? Er lebte und kickte jahrelang in London, lief für die U15, U16, U17 und U21 Englands auf. Für Deutschland hingegen "nur" in der U16.

Kein Wunder, dass beide Verbände um Musiala als Nationalspieler buhlten. 2021 fiel dann die Entscheidung: Musiala lief erstmals für das DFB-Team auf und spielt seitdem für Deutschland.

Um Karl im Trikot der "Three Lions" muss man sich zwar beim DFB keine Sorgen machen, doch pünktlich zur Traumwoche des 17-Jährigen sprießen aus dem Mutterland des Fußballs die ersten wilden Transfergerüchte auf: Laut dem Portal "Caught Offside" hätten Manchester City, der FC Chelsea und der FC Arsenal bereits Scouts zum Champions-League-Spiel gegen Brügge nach München entsendet, um den Linksfuß zu beobachten.

Demnach würden die drei Klubs zwar noch keine Transfer-Vorstöße für den Winter planen – doch die Situation um Karl würden sie angeblich im Auge behalten.

Karls Vertrag bei den Bayern läuft noch bis Sommer 2028. Angeblich sollen im kommenden Sommer noch einmal Vertragsgespräche anstehen. Wie bei Musiala könnte Fußball-England also auch bei Karl (vorerst) in die Röhre schauen.

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Gemeinsamkeit 4: Auf Rekordjagd in der Champions League

Gleich mit seinem Debüt-Tor für die Profis hat Karl unter der Woche Fußballgeschichte geschrieben: Mit seinem 1:0 gegen Brügge wurde er nicht nur jüngster Torschütze der Bayern, sondern der jüngste deutsche Torschütze der Champions-League-Geschichte überhaupt.

Mit nur 17 Jahren und 242 Tagen war Karl rund vier Monate jünger als Musiala bei seinem Premierentreffer am 23. Februar 2021 beim 4:1 gegen Lazio Rom.

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Gemeinsamkeit 5? Auf der Hype-Welle zu einem großen Turnier?

Die Euphorie um Karl ist nach seiner Zwei-Tore-Woche riesig. Für Ex-Bayern-Spieler Petersen auch zu Recht: "Ich bin immer ein Fan von Demut, aber wenn du natürlich alle drei Tage so ein Ding in den Zappen haust, dann bist du natürlich auch selber schuld, wenn über dich gesprochen wird. Dann ist der Hype einfach da."

Und auch für Bayern-Coach Vincent Kompany ist das Getöse Teil des Geschäfts. "Es gibt keine Bayern-Spieler, die keinen Hype mitgemacht haben", so der Belgier: "Die Frage ist, wie geht man damit um? Du musst die Leute reden lassen und Fokus auf dein Training legen, auf das, was dich besser macht."

Das gelang einst auch dem jungen Musiala, der trotz des Wirbels um ihn die Unbekümmertheit auf dem Platz nie verlor. Beim FC Bayern mündete Musialas Durchbruchssaison 2021/2022 in seiner Nominierung für die EM 2021. Im März 2021 gab er sein Debüt für das DFB-Team, kurz nach seinem 18. Geburtstag.

Und genau diese Parallele drängt sich nun auch bei Karl auf: Er wird im Februar 18 Jahre alt – und auch dann steht im Sommer mit der WM 2026 ein großes Turnier an.

Eine kuriose Mini-Parallele hätten Musiala und Karl dann übrigens auch gemeinsam: Nur in der Vor-EM-Saison 2020/21 lief Musiala auch für die Bayern-Amateure unter Trainer Holger Seitz auf – und blieb in beiden Einsätzen in der 3. Liga sieglos. Auch Karl spielte in dieser Saison schon einmal unter Seitz bei Bayern II mit – und verlor.

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