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Bundesliga

FC Bayern München: Darum hat Leroy Sane den Berater gewechselt - Transfer-Experte Michael Reschke im Interview

  • Veröffentlicht: 06.05.2025
  • 14:09 Uhr
  • Mike Stiefelhagen

Der FC Bayern München und Leroy Sane sollen kurz vor einer Vertragsverlängerung gestanden haben. Jetzt wechselte der 29-Jährige plötzlich den Berater. Michael Reschke ordnet die Situation bei ran im Interview ein.

von Mike Stiefelhagen

Leroy Sane sollte zeitnah beim FC Bayern München verlängern. Alles sah danach aus. Doch der 29-Jährige entschied sich plötzlich um und wechselte wohl mitten in den Verhandlungen den Berater. Er wird jetzt von Pini Zahavi vertreten.

Klub-Patron Uli Hoeneß hatte Zahavi einst als "geldgierigen Piranha" verunglimpft, welcher damals Robert Lewandowski und David Alaba vertrat. Die "SportBild" vermutet hinter dem Berater-Wechsel auch private Gründe.

ran hat Michael Reschke zum Interview gebeten, um die wichtigsten Fragen rund um die Personalie Sane zu klären.

Reschke war von 2014 bis 2017 Technischer Leiter beim FC Bayern München und lotste unter anderem Kingsley Coman an die Säbener Straße. Heute arbeitet er mit der Berateragentur ICM Stellar Sports zusammen, die Spieler wie Sacha Boey (FC Bayern), Omar Marmoush (Manchester City) oder Eduardo Camavinga (Real Madrid) vertritt. Reschke kennt also beide Seiten.

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Reschke: Sanes Berater-Wechsel verkompliziert Situation

ran: Leroy Sane hat wohl mitten in den Verhandlungen mit dem FC Bayern den Berater gewechselt. Beide Parteien standen offenbar vor einer Einigung. Was glauben Sie, was dahinter steckt?

Reschke: "Man weiß natürlich nicht genau, wie weit fortgeschritten die Verhandlungen wirklich waren. Gehen wir davon aus, dass sie vor einer Einigung standen und Leroy (Sane, Anm. d. Red.) mit den Eckdaten einverstanden war, dann überrascht in der Tat der Berater-Wechsel. Aber auch dafür kann es eine Vielzahl von Gründen geben, die nicht unbedingt mit dem wirtschaftlichen Aspekt zu tun haben."

ran: Pini Zahavi vertritt jetzt Sane. Er ist in der Szene als harter Verhandlungspartner bekannt. Was wird er jetzt versuchen?

Reschke: "Erfahrungsgemäß wird Zahavi in dieser Phase der Verhandlungen versuchen, Leroy Sane noch weitere Angebote einzuholen und auf den Tisch zu bringen. Dadurch könnten die weiteren Verhandlungen deutlich komplizierter werden. Zudem wird Zahavi versuchen, noch bessere Konditionen als zuvor mit dem FC Bayern verhandelt, zu erzielen. Dabei wird er auf den Trend und die zuletzt besseren Leistungen von Sane verweisen."

ran: Wie sollten sich die Bayern in so einer Situation jetzt verhalten?

Reschke: "Es ist eine sehr komplizierte Situation für den FC Bayern. Wenn man schon das Gefühl hatte, dass man eine einvernehmliche Lösung mit dem Spieler und dem vorigen Beraterteam gefunden hat, dann wird es extrem schwer. Denn nur, weil er jetzt den Berater gewechselt hat und ein Zahavi am Tisch sitzt, wird es sehr, sehr problematisch, eine deutliche Gehaltsverbesserung zu akzeptieren."

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FC Bayern: Reschke empfiehlt Einigung mit Sane

ran: Was ist denn die wahre Absicht von Sane: Will er mehr aus dem FCB-Vertrag herausholen oder forciert er ein anderes Engagement?

Reschke: "Das liegt in der Natur der Sache. Der Spieler und dessen Berater möchten natürlich einen interessanten und gut dotierten Vertrag aushandeln. Aber alles andere ist Spekulation. Leroy hat mehrfach durchblicken lassen, dass er ein großes Interesse daran hat, beim FC Bayern zu bleiben. Das ist ja auch eine Top-Adresse. Beide Parteien wären am Ende gut beraten, eine Einigung zu erzielen."

ran:  Aber halten Sie in diesem Moment einen Berater-Wechsel wirklich für clever?

Reschke: "Der Leroy wird schon wissen, wieso, weshalb, warum er das gemacht hat. Ich kann so nicht werten, ob das clever ist. Aber seine Entscheidung muss respektiert werden. Von allen Seiten."

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