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Rückkehrer sorgt für unruhe

FC Bayern München: So denkt die Mannschaft über Jerome Boateng

  • Aktualisiert: 06.10.2023
  • 11:46 Uhr
  • Stefan Kumberger

Eine Rückkehr von Jerome Boateng zum Rekordmeister zeichnet sich immer deutlicher ab. Rein sportlich hat man im Team keinerlei Vorbehalte.

Vom FC Bayern berichtet Stefan Kumberger

Im Ringen um ein Comeback von Jerome Boateng möchte sich der FC Bayern München vor allem von sportlichen Argumenten leiten lassen. Hier ist mittlerweile klar: Der 35-Jährige konnte in den ersten Trainingseinheiten an der Säbener Straße überzeugen.

ran weiß: Vor allem jene Spieler, die bereits vor Jahren mit Boateng auf dem Platz standen, sind positiv von dessen Fitness überrascht. Alle Eindrücke und objektiven Werte sprechen für den Weltmeister von 2014. In der Mannschaft ist man bereits nach kurzer Zeit der Auffassung, dass Boateng tatsächlich für Schwung sorgen kann.

All das widerspricht dem, was aus Frankreich an Meinungen zu Boateng Richtung München schwappt. Ex-Profi Juninho, bei Olympique Lyon zuletzt der Vorgesetzte des Innenverteidigers, bezeichnete jüngst die Verpflichtung Boatengs sogar klipp und klar als Fehler.

Doch woher kommt die unterschiedliche Wahrnehmung? Fakt ist, dass die körperliche Fitness allein noch keine Berechtigung für Einsatzzeiten darstellt. Vielmehr handelt es sich um die absolute Grundlage.

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Allerdings gilt Boateng seit jeher als enorm aktiv – auch an freien Tagen. In den vergangenen drei Monaten hielt er sich mit seinem Münchner Personal-Trainer fit. Ohne diesen Fleiß würde man beim FC Bayern erst gar nicht über den 35-Jährigen nachdenken.

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FC Bayern München: Spieler äußern sich nicht zu Boateng

Doch auch wenn seine sportlichen Fähigkeiten aktuell für ihn sprechen, müssen die Bayern-Bosse vor allem wegen Boatengs Privatleben und dem anstehenden Verfahren gegen ihn eine Marschroute finden.

Rein kommunikativ setzte Sportdirektor Christoph Freund am Montagmittag das erste offizielle Statement zu Boateng gehörig in den Sand. Sein Urteil, beim Verfahren gegen den Abwehrspieler handle es sich um "seine private Geschichte" und sei für den Klub deswegen "kein großes Thema", sorgte bei großen Teilen der Fans für Kopfschütteln.

Die Spieler sind hier klüger. Intern hat man sich ran-Informationen zufolge darauf geeinigt, sich zum Verfahren gegen Boateng nicht öffentlich zu äußern. Joshua Kimmich am Montag und Thomas Müller am Dienstagabend setzten dieses kleine "Schweigegelübde" bereits um.

Darüber hinaus muss der FC Bayern einen Weg finden, bei einer Verpflichtung Boatengs allerhand Netze und doppelte Böden einzubauen. Auch wenn er hinter Matthijs de Ligt, Minjae Kim, Dayot Upamecano und auch Tarek Buchmann nur die Nummer Fünf in der bayerischen Innenverteidiger-Riege sein dürfte, droht im Frühjahr 2024 ein wahres Horrorszenario.

Theoretisch könnte der Prozessbeginn gegen Boateng genau auf jene Wochen fallen, in denen der FCB in Bundesliga, Pokal und Champions League in die entscheidende Phase eintritt. Juristischen Wirbel kann da eigentlich niemand gebrauchen.

Sportdirektor Freund und CEO Jan-Christian Dreesen müssen also ein vertragliches Konstrukt finden, das das Risiko für den Klub und dessen Image minimiert. Denkbar wäre zum Beispiel, dass Boateng nur bis zur Winterpause aushilft und die Münchner dann mit frischen Kräften auf dem Transfermarkt zuschlagen.

Die Zeit drängt. Noch in dieser Woche wollen die Verantwortlichen ihre Entscheidung final treffen.

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