Bundesliga
FC Bayern München: Lothar Matthäus kritisiert mangelnde Einbindung von Ex-Stars - "ein Problem"
- Veröffentlicht: 16.07.2025
- 16:07 Uhr
- Daniel Kugler
Lothar Matthäus kritisiert die Einbindung von ehemaligen Star-Spielern beim FC Bayern. Der Rekordnationalspieler sieht den Rekordmeister hierbei deutlich hinter der Konkurrenz.
Vernachlässigt der FC Bayern München seine Stars von früher?
Geht es nach Lothar Matthäus, ist die Sache klar. Der Rekordnationalspieler macht sich für die Einbindung von Ex-Stars beim deutschen Branchenprimus stark.
- Woltemade-Poker: FC Bayern hat wohl Plan B im Auge
- FC Bayern München: Bei Diaz-Absage - Nächster Topstar wohl auf der Liste
"Wenn Franck Ribery bei Bayern zum Beispiel als Trainer im Nachwuchs arbeiten würde, wäre das zumindest schonmal ein kleiner Anfang", wird der 64-Jährige von "Sky" zitiert.
Laut Matthäus sei es "ein Problem des FC Bayern, dass man Spieler, die große Verdienste für den Verein haben, zu wenig einbindet", führte der ehemalige Kapitän des Rekordmeisters aus, "und wenn man sie einbindet, habe ich das Gefühl, dass man sie nach wie vor bevormunden möchte."
Das Wichtigste in Kürze
FC Bayern München: Lothar Matthäus nennt Fehler bei Einbindung von Mehmet Scholl
Als Positivbeispiel nannte der Experte Mehmet Scholl, der von 2008 bis 2010 als Nachwuchs-Trainer bei den Münchnern beschäftigt war. Dabei trainierte er zunächst die U13, in der auch sein Sohn Lukas spielte, später übernahm der ehemalige Mittelfeldstar die zweite Mannschaft Münchner, die damals noch in der 3. Liga gespielt hat.
Die ganz große Erfolgsstory war aber auch die Personalie Scholl nicht als Bayern-Trainer: "Aber irgendwie hat es nicht richtig funktioniert, weil vielleicht von oben zu viel hineingeredet wurde. Es ist wichtig, ehemaligen Spielern das Vertrauen zu geben, die Dinge selbst zu entscheiden", machte Matthäus unmissverständlich klar.
Externer Inhalt
FC Bayern München: Lothar Matthäus mahnt - Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zu dominant
Bei der nationalen Konkurrenz in der Bundesliga gehe man in dieser Hinsicht deutlich besser mit seinen Legenden um. Sowohl der BVB als auch Bayer Leverkusen mache es dem FCB vor, wie es nach seiner Meinung eigentlich laufen sollte:
"Dort bekleiden Vereinslegenden wie Sebastian Kehl, Lars Ricken und Simon Rolfes wichtige Positionen und treffen wichtige Entscheidungen. Warum sind Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger nicht bei Bayern München?", zeigte Matthäus sein Unverständnis.
Die Gründe könne der Experte nicht nachvollziehen. Schließlich hätten auch die Münchner Klub-Patrone Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sich nach dem Ende ihrer Profikarrieren einst erst einmal freischwimmen müssen in den neuen Aufgabenbereichen.
Die Omnipräsenz der beiden Bayern-Granden mache es aber auch problematisch für die jüngeren Ex-Stars überhaupt Fuß zu fassen: "Sie sind auch Legenden aus einer früheren Generation, aber sie reden nach wie vor mit rein. Das macht es sehr schwierig für andere ehemalige Spieler", kritisierte Matthäus.
FC Bayern München: Lothar Matthäus sieht Frank Ribery als Idealbeispiel
Der Ex-Bayern-Star brach darüber hinaus erneut eine Lanze für eine Einbindung von Ex-Linksaußen Ribery: "Auf dem Campus gibt es große Talente, die ihn alle kennen. Es ist eine Motivation für junge Spieler, einem ihrer Idole nachzueifern", betonte Matthäus und blickte dabei auf seine Spielerkarriere zurück.
"Ich weiß noch, wie Franz Beckenbauer, Udo Lattek oder Jupp Heynckes vor mir standen. Du weißt bei solchen Persönlichkeiten, dass du alles genau so umsetzen kannst, wie sie es dir sagen, weil sie auf und außerhalb des Platzes alles selbst mitgemacht haben."
VIDEO: Nick Woltemade: Entspannte Urlaubsgrüße statt Transferstress
Der Franzose spielte 2007 bis 2019 Jahre in München und stieg zum Fan-Liebling auf. Der kongeniale Partner von Arjen Robben absolvierte insgesamt 425 Pflichtspiele für die Münchner, erzielte dabei 124 Tore und gab 182 Assists. Neun Mal wurde der Ribery Meister, sechs Mal DFB-Pokalsieger, 2013 gewann er die Champions League sowie den Weltpokal und wurde zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.
Nach dem Bayern-Abschied spielte der Dribbelkünstler noch in Italien und begann zeitig seine Trainerausbildung. Das UEFA-A- und B-Diplom hat Ribery bereits erworben und will im September an einem Kurs für das Pro-Diplom teilnehmen, der höchsten Trainer-Qualifikation im europäischen Fußball: "Vielleicht kann ich dann eine ältere Jugendmannschaft übernehmen oder bei einem guten Klub Co-Trainer unter einem guten Coach werden. Aber bis dahin muss ich noch viel lernen", betonte er im März in der "Bild".
Die Wurzel zu seiner langjährigen Liebe sind nie komplett abgetrennt worden. So spielt etwa Riberys Sohn Seif derzeit in der U14 des FC Bayern.