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FC Bayern München: Jonas Urbig kann in dieser Form Nachfolger von Manuel Neuer werden - und Alexander Nübel nicht - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 06.12.2025
- 23:05 Uhr
- Martin Volkmar
Jonas Urbig zeigt mit seiner starken Vorstellung in Stuttgart, dass er die neue Nummer 1 beim FC Bayern werden kann. Bei Alex Nübel hingegen sind die Zweifel eher größer geworden. Ein Kommentar.
Aus Stuttgart berichtet Martin Volkmar
Auch nach seinem besten Spiel seit dem Wechsel zum FC Bayern Anfang des Jahres blieb Jonas Urbig gewohnt bescheiden und zurückhaltend.
Auf eine Kampfansage wird man beim 22-Jährigen wohl lange warten müssen. In Richtung Manuel Neuer sowieso, aber auch an seinen Kontrahenten Alex Nübel, den er trotz dessen schwacher Vorstellung sogar in Schutz nahm.
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Das ehrt Urbig, auch wenn er nach dem 5:0 beim VfB Stuttgart guten Grund ein selbstbewussteres Auftreten gehabt hätte. Denn der Ex-Kölner zeigte am Samstag im Süd-Derby eine bärenstarke Vorstellung, obwohl er erst am Vormittag von seinem Einsatz erfahren hatte, und erhielt dafür die ran-Note 1.
Urbig spielte bei seinem erst vierten Einsatz in dieser Saison und dem ersten seit dem Pokalspiel in Köln Ende Oktober souverän und hielt seinen Kasten sauber.
Nach einer Stunde verhinderte er mit einem starken Reflex den Ausgleich durch Deniz Undav, wenig später entschieden die eingewechselten Harry Kane mit einem Dreierpack und Josip Stanisic die Partie.
Jonas Urbig: Steilpässe sind Weltklasse
Zudem verdiente sich Urbig das Prädikat Weltklasse für seine langen Steilpässe über rund 80 Meter, die dreimal passgenau den Mitspieler fanden und damit gefährliche Angriffe einleiteten. Einen davon nutzte Konrad Laimer per spektakulärem Hackentrick zur frühen Führung.
Der Kontrast war umso größer, weil sein Konkurrent auf der Gegenseite einen rabenschwarzen Nachmittag erwischte und gleich mehrfach patzte. VfB-Keeper Nübel wurde nicht nur beim 0:1 getunnelt, er ließ auch Stanisics Treffer zum 0:3 ebenso durchflutschen wie einen Schuss von Michael Olise, der knapp neben das Tor ging.
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Doppelte Niederlage für Urbig-Konkurrent Alex Nübel
Der Nationaltorwart erlitt also quasi eine doppelte Niederlage, weil er auch das Duell mit Urbig klar verlor. Schließlich steht Nübel noch bis 2030 bei Bayern unter Vertrag und spielt aktuell auch um seine Zukunft nach dem sicheren Ende der Leihe nach Stuttgart im Sommer.
Zwar wäre es unfair, dessen Perspektive bei Bayern von diesem einen Spiel abhängig zu machen. Gleichwohl verfestigt sich der Eindruck, dass Nübel eher nicht der Mann sein wird, der Manuel Neuer beim Rekordmeister nachfolgen wird.
Entsprechende Zweifel in der Klubführung werden ja schon länger kolportiert, zumal der 29-Jährige neben starken Paraden auch immer wieder entscheidende Fehler macht.
Ohnehin gilt es als sicher, dass Nübel den FCB verlässt, wenn Neuer im Frühjahr noch um ein weiteres Jahr verlängern sollte.
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Urbig kann Ansprüche auf die Nummer 1 bei Bayern stellen
Doch selbst für den Fall, dass der Routinier entgegen den Erwartungen doch seine Karriere beenden sollte, spricht spätestens nach dem Spiel vom Samstag viel mehr für einen Nachfolger namens Urbig.
Nimmt man Neuers eher durchwachsene Leistungen im November zum Maßstab, bei denen ihm die Mitverantwortung anmehreren Gegentreffern vorgeworfen wurde, könnte Urbig sogar schon in naher Zukunft Ansprüche auf einen echten Zweikampf um die Nummer 1 im Bayern-Tor stellen.
Doch dazu ist er viel zu höflich. Zumindest noch.