Bundesliga
FC Bayern München: Mehmet Scholl äußert brisanten Verdacht zu Thomas Tuchel - der Trainer kontert
- Aktualisiert: 11.11.2023
- 09:22 Uhr
- Chris Lugert
Das erneut frühe Aus im DFB-Pokal war für den FC Bayern ein Schock. Mehmet Scholl hegt hinsichtlich der Aufstellung gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken einen brisanten Verdacht, der wenig später von Tuchel selbst gekontert wird.
Von Chris Lugert
Erneut war für den FC Bayern München die Reise im DFB-Pokal frühzeitig beendet, das 1:2 beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken traf den Rekordmeister bis ins Mark.
Trainer Thomas Tuchel hatte in dem Spiel einige Stammkräfte geschont, unter anderem kam Harry Kane gar nicht zum Einsatz. Andere Spieler wie Jamal Musiala wurden erst spät eingewechselt.
Bayern-Legende Mehmet Scholl äußerte nun den Verdacht, dass hinter dieser Aufstellung in Saarbrücken Kalkül von Tuchel steckte. Damit habe er eine Botschaft an die Vereinsverantwortlichen schicken wollen.
"Tuchel hat das Spiel nicht mit Absicht geopfert, aber er hat dieses Spiel nicht unbewusst genutzt, um zu sagen: 'Leute, ich hab es euch vorher gesagt, schaut es euch an und dann könnt ihr reagieren.' An dem Punkt sind wir jetzt", sagte Scholl in der "Sky"-Sendung "Triple - der Schüttflix Fußballtalk".
Tuchels Vorgehen sei "simpel und doch genial" gewesen, sagte Scholl: "Ich halte ihn für wahnsinnig intelligent und für einen Top-Trainer. Er hat im Training gesehen, dass hinter den besten zwölf, dreizehn Spielern noch etwas zu tun ist."
Das Wichtigste zum FC Bayern
Um dies zu untermauern, habe er im Pokal ganz bewusst stark rotiert. Dass nur wenige Tage später das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund auf dem Programm stand, habe ihm zusätzlich in die Karten gespielt.
Scholl: Pokal-Niederlage bestätigt Tuchel
Allerdings habe laut Scholl auch Tuchel nicht damit gerechnet, dass das Spiel in Saarbrücken verloren wird. "Ich gehe davon aus, dass Tuchel mit einem knappen Sieg gerechnet hat. Jetzt ist der übelste Fall eingetreten. Ich glaube, da hat Tuchel nicht mit gerechnet, da hat niemand mit gerechnet, dass es nicht mal für dieses Spiel reicht", meint der 53-Jährige.
Dennoch sei Tuchel in seinem Ansinnen durch die Niederlage noch einmal zusätzlich bestätigt worden. "Er hat den zweiten Anzug gebracht, der nicht mal Saarbrücken schlägt. Wie sollen diese Spieler also helfen, um die Champions League zu gewinnen?", merkt Scholl an.
Damit habe der Trainer den Ball ganz deutlich zu den Verantwortlichen zurückgespielt und den Druck erhöht. "Er hatte die Superstars fit für Dortmund und der Rest der Mannschaft hat seine Chance bekommen und diese nicht genutzt. Ich sehe den Druck jetzt nicht bei Tuchel, sondern eher eine Bestätigung", meint er.
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Thomas Tuchel kontert Scholl: "Absoluter Quatsch"
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel der Bayern gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag wurde Tuchel auf Scholls Verdacht angesprochen und verwies dessen Mutmaßungen ins Reich der Fabeln.
"Das ist absoluter Quatsch", sagte Tuchel: "Wir haben das Pokalspiel genutzt, um Spieler zu schonen, was wir in der ersten Runde auch gemacht haben um Überbelastung zu vermeiden und Spielern die Chance zu geben, die es sich auch verdient haben. Das haben wir gemacht, aber das Spiel leider verloren, deswegen ist die Verantwortung bei mir. Aber das hat nichts damit zu tun."