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Bundesliga

Ist der 1. FC Köln nach dem XXL-Umbruch schon bereit für die Bundesliga? Ex-Trainer Friedhelm Funkel gibt Einschätzung ab

  • Aktualisiert: 14.08.2025
  • 14:36 Uhr
  • Nicolas Gödtel

Nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga will der 1. FC Köln nicht nur mithalten, sondern er will ein Ausrufzeichen setzen. ran hat exklusiv mit Ex-Trainer Friedhelm Funkel gesprochen, der die neue Mannschaft einordnet.

Von Nicolas Gödtel

Zwölf Abgänge und schon 15 neue Spieler im Kader: Der 1. FC Köln hat den Aufstieg in die Bundesliga genutzt, um den Kader gezielt zu verstärken – und dabei eine Mischung aus frischem Blut, Erfahrung und strategischen Leihen gefunden.

Unter dem neuen Trainer Lukas Kwasniok starteten die Geißböcke nicht nur mit einer kompletten Sommervorbereitung, sondern auch mit einem klaren Plan, wie die Mannschaft künftig aussehen soll. Unterstützt von Sportdirektor Thomas Kessler wurden Wunschspieler verpflichtet, die ins sportliche Konzept passen sollen.

Nachdem kurz vor Saisonende Zweifel am Aufstieg des Favoriten aufgekommen waren, installierte Thomas Kessler Friedhelm Funkel als Interimscoach. Für eine langfristigere Beschäftigung reichte es zwar nicht mehr, der Rekordtrainer der 2. Bundesliga war trotzdem nah genug dran, um den Kader trotz der vielen Transfer-Bewegungen einschätzen zu können.

"Der Kader ist zu 100 Prozent Bundesliga-tauglich! Kessler hat mit dem Trainer sehr, sehr gute Spieler verpflichtet, die zu Köln passen. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt." so Funkel, der insgesamt schon dreimal Trainer des FC sein durfte.

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1. FC Köln: Neuer Kader mit Van den Berg, Ache und Co.

Nun ist auch offiziell: Rav van den Berg wechselt für rund zehn Millionen Euro von Middlesbrough aus der englischen Championship nach Köln. Der 21-jährige Innenverteidiger gilt als großes Talent und soll in der Dreierkette sein Potenzial ausschöpfen.

Van den Berg ist aber nur eines von mehreren Puzzleteilen. Fest verpflichtet wurden zudem Isak Johannesson (Fortuna Düsseldorf), Ragnar Ache (1. FC Kaiserslautern), Sebastian Sebulonsen (Bröndby IF) und Marius Bülter (TSG Hoffenheim), die alle auch Ansprüche auf die Startelf stellen könnten.

Dazu kommen interessante Leihspieler wie Jakub Kaminski vom VfL Wolfsburg, der schon in der Vorbereitung mit seiner Torgefahr auffiel, sowie Said El Mala, der von seiner Leihe von Viktoria Köln zurückkehrt und in der 3. Liga mit 13 Toren überzeugte.

Die Kombination aus den übrig gebliebenen Akteuren der Aufstiegssaison und der Vielzahl an neuen Spielern verspricht großes Potenzial, welches sich schon in der Vorbereitung sehen ließ. Bisher gewannen die Kölner alle ihre Testspiele, mit einem kleinen Ausrutscher in Form eines 2:2-Unentschieden gegen Stadtrivale Fortuna Köln.

Zur Vorbereitung äußert sich Funkel zurückhaltend: "Ich habe die Vorbereitung nicht so viel verfolgt. Ich weiß nur, dass Lukas als Trainer eine gute Vorbereitung gemacht hat und dass er die Mannschaft auf einem guten Level hat. Aber das gilt es jetzt in den ersten Wochen auf dem Platz zu bestätigen."

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Kwasnioks Handschrift schon erkennbar

In den Testspielen zeigte sich der FC Köln offensiv auffällig aktiv. Jan Thielmann rückt unter Kwasniok weiter nach vorn, Kaminski und Bülter rotierten in variablen Offensivrollen. Auch Ragnar Ache ist eine spannende Option: Der Mittelstürmer, den Funkel noch aus seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern kennt, bringt Wucht und Tiefgang mit.

Beim 4:0-Testspielsieg gegen Atalanta Bergamo spielte Bülter im Sturmzentrum, beim 3:1 gegen Leicester City standen Kamiński und Thielmann auf den offensiven Halbpositionen. Muster und Rollenverteilung scheinen sich bereits abzuzeichnen. Auch in Paderborn ließ Kwasniok fast ausschließlich in seinem System spielen.

Neben den Neuzugängen bleibt ein Teil der Aufstiegsmannschaft bestehen: Marvin Schwäbe im Tor (nun mit erfahrener Konkurrenz durch Ron-Robert Zieler), Timo Hübers in der Innenverteidigung und Eric Martel im defensiven Mittelfeld bilden weiter das Gerüst. In Kwasnioks bevorzugtem 3-4-3-System agieren vor den zwei zentralen Mittelfeldspielern zwei Offensivkräfte auf den Halbpositionen – oft Thielmann und Kaminski, dahinter mit Optionen wie El Mala oder Routinier Florian Kainz.

Und natürlich muss der Vergleich zum Mitaufsteiger HSV sein. Die Rothosen legten auf dem Transfermarkt auch einiges auf den Tisch, doch für Friedhelm Funkel fällt das Urteil eindeutig aus: "Ich glaube, momentan – zumindest momentan – hat der FC Köln den Hamburgern etwas voraus."

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Testspiele sind nicht alles: Funkels Prognose für Köln

Der Trainer-Routinier warnt aber davor, Testspielergebnisse zu hoch zu hängen: "Ich habe schon alles in der Vorbereitung verloren und danach eine tolle Saison gespielt – und umgekehrt. Wirklich sagen kann man erst etwas nach dem dritten bis fünften Spieltag."

Seine Prognose zum FC fällt dennoch klar aus: "Sie werden so zwischen Platz 13 und 15 landen."

Fazit: Der neue FC geht mit einer klaren Mischung aus Talenten, erfahrenen Kräften und Leihspielern in die Saison. Kwasnioks Handschrift ist bereits erkennbar, der Kader wirkt ausgewogener und variabler als in den letzten Jahren.

Ob die Geißböcke ihre gute Vorbereitung auch in Punkte ummünzen können, wird sich in den ersten Wochen zeigen – doch der Optimismus, den Friedhelm Funkel versprüht, ist nicht unbegründet: "Der FC Köln wird sich sehr, sehr gut schlagen. Nicht ganz frei von Abstiegssorgen, klar, aber in der Spitze und in der Breite sind sie gut aufgestellt."

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