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Karl-Heinz Rummenigge: "FC Bayern braucht nicht weniger Uli Hoeneß, sondern mehr"
- Veröffentlicht: 22.09.2025
- 10:30 Uhr
- ran.de/SID
Vor seinem 70. Geburtstag am Donnerstag äußerte sich der frühere Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge zu zahlreichen Themen im Fußball. ran fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.
Der frühere Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, steht vor seinem 70. Geburtstag.
Anlässlich seines Jubiläums äußerte sich der ehemalige Nationalspieler in mehreren Interviews zu zahlreichen Themen rund um den aktuellen Fußball - darunter den Transfer-Wahnsinn in der Premier League und die streng geheime Verpflichtung von Pep Guardiola als Bayern-Coach im Jahr 2013.
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ran fasst die besten Aussagen des früheren Bayern-Bosses zusammen (Quelle: SID, dpa, kicker)
Karl-Heinz Rummenigge über ...
... Mittel gegen die finanziellen Auswüchse im Profifußball: "Wir müssen den Fußball finanziell moralisieren. Wir müssen in den Klubs aufpassen, dass wir nicht die Kontrolle verlieren. Speziell die Verbände wie UEFA und FIFA müssen ein Stück mehr Einfluss nehmen. Es gibt bekanntermaßen das Financial Fairplay. Aber wenn man 70 Prozent seiner Einnahmen noch für Gehälter ausgeben darf, muss man kein großer Mathematiker sein, um zu wissen, dass man dann in den roten Zahlen landet."
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... die Transfer-Ausgaben der Premier League im Sommer 2025 in Höhe von 3,5 Milliarden Euro: "Man darf nicht glauben, dass das zum Erfolg führen wird, was da in England passiert. Sie geben Geld aus in einer Art und Weise, die schon verrückt ist - und das darf man nicht mitmachen. Man muss vielmehr eine Mannschaft haben, die funktioniert, die einen Spirit, einen Willen hat."
... eine klare Haltung gegenüber Spielern und Beratern: "Die Spieler reden immer von Wertschätzung. Aber diese Form der Wertschätzung im Fußball ist heutzutage eine Währung namens Euro. Es ist aber kein Spieler der Welt wert, dass du als Verein finanziellen Irrsinn betreibst. Natürlich möchten Sportdirektoren und Trainer immer noch mehr Spieler kaufen, aber am Ende des Tages gilt der Spruch, der auch früher gegolten hat: Erfolg muss seriös und solide refinanziert sein. Es wird ja oft dann gesagt: 'Die alten Säcke da'. Aber diese alten Säcke haben schon früher nicht unbedingt alles falsch gemacht. Sie waren ja lange im operativen Geschäft, jetzt sitzen sie im Aufsichtsrat."
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... die Rückkehr als Aufsichtsratsmitglied zum FC Bayern im Mai 2023: "Uli Hoeneß hat mich damals angerufen und gesagt, das funktioniert so nicht. Von Julian Nagelsmann, der eigentlich langjährig Trainer sein sollte, hatte man sich getrennt. Thomas Tuchel kam als Nachfolger, aber er hat zu keinem Zeitpunkt funktioniert in diesem Klub. Das alles hat zu Verwerfungen geführt. Uli sagte zu mir: Du musst mich unterstützen. Du musst mir helfen. Ich schaffe das nicht alleine."
... den umstrittenen Bayern-Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß: "Da muss ich mal eines sagen, unabhängig von mir: Der FC Bayern braucht nicht weniger Uli Hoeneß, er braucht mehr Uli Hoeneß. Wenn zwischendurch mal ein Zwist entsteht, dann entsteht er eben. Es gibt die bayerische Streitkultur. Die hat Uli mit mir bis zum Exzess betrieben, da sind manchmal die Türen aus den Angeln geflogen."
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... eine Zukunft bzw. Rückkehr von Thomas Müller zum FC Bayern: "Es ist der Wunsch der Fans und des Klubs, dass ehemalige Spieler bei Bayern München eine Führungsrolle einnehmen. Ich finde, Thomas hat es richtig gemacht. Er macht in Nordamerika neue Erfahrungen, erweitert seinen Horizont, perfektioniert eine andere Sprache und lernt eine neue Kultur kennen. Er könnte sich dort ein Stück weit vorbereiten auf einen möglichen Job danach."
... die Verpflichtung von Pep Guardiola als Trainer im Jahr 2013: "Es ist nie etwas rausgekommen, weil wir das komplett unter Verschluss gehalten haben. Auch Matthias Sammer, dem damaligen Sportvorstand, habe ich das erst sehr spät erzählt. Das muss man sich mal vorstellen - ein Meisterwerk der Diskretion." Lediglich Rummenigge und das damalige Aufsichtsratsmitglied Karl Hopfner waren eingeweiht. "Dann haben wir Uli Hoeneß mit ins Boot genommen. Kurz vor Weihnachten hatten wir den Vertrag fertig. Einer von uns musste nach New York fliegen und ihn von Pep gegenzeichnen lassen. Uli meinte, er sei nächste Woche in Chicago, von dort aus könne er dann weiterreisen nach New York."