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VfB Stuttgart - Real Madrid an Angelo Stiller interessiert: Ist der VfB-Star der neue Toni Kroos?
- Aktualisiert: 13.06.2025
- 16:40 Uhr
- Carolin Blüchel
Angelo Stiller soll auf dem Zettel von Real Madrid stehen – der Klub sucht nach einem neuen Taktgeber für das defensive Mittelfeld. Mit Xabi Alonso als Trainer könnte der Stuttgarter genau der Richtige sein. Doch der VfB Stuttgart hält noch alle Trümpfe in der Hand.
von Carolin Blüchel
2014 ließ der FC Bayern München den frisch gekürten Weltmeister Toni Kroos ziehen. Zu unspektakulär, zu wenig dominant, Querpass-Toni. Für schlappe 25 Millionen Euro wechselte der damals 24-Jährige mit einem Jahr Restvertrag zu Real Madrid. Der Rest ist Champions-League-Geschichte. Kroos wurde zum erfolgreichsten deutschen Fußballer der Geschichte.
Fast forward: Wieder soll ein leiser Leader plötzlich auf Reals Zettel stehen. Wieder kommt er aus München. Zumindest ursprünglich: Angelo Stiller. Auch er bekam beim FC Bayern einst nicht die Wertschätzung, die auch Kroos versagt geblieben war.
Der damalige Cheftrainer Hansi Flick fand den zu jener Zeit 19-Jährigen zu langsam und ließ ihn ziehen. Über die TSG Hoffenheim ging’s zum VfB Stuttgart – und dort explodierte der Linksfuß. Stillers Marktwert stieg bei "transfermarkt" in knapp zwei Jahren von 7,5 auf rund 45 Millionen Euro. Das blieb Europas Topklubs nicht verborgen.
Real soll laut "AS" ernsthaft interessiert sein. Demnach ist der 24-Jährige, den die "Marca" jüngst zum "Kroos-Klon" auserkor, der absolute Wunschkandidat fürs defensive Mittelfeld.
Das Wichtigste in Kürze
Real Madrid: Gerüchte um Stiller halten sich hartnäckig
Die Bosse sollen von einer Ablöse von rund 50 Millionen Euro ausgehen. Das Online-Portal "Defensa Central" berichtet gar von mindestens 60 Millionen Euro, schreibt jedoch auch, dass diese Summe über der Schmerzgrenze liegen würde. Sollten die Stuttgarter tatsächlich diese Summe kassieren, wäre Stiller der neue Rekordtransfer des VfB. Bisher hält Deniz Undav, für den Stuttgart rund 28 Millionen Euro Ablöse zahlte, die Bestmarke.
Eine offizielle Anfrage ging beim VfB Stuttgart dem Vernehmen nach bislang nicht ein. Und doch halten sich die Spekulationen hartnäckig. Weshalb sich die Frage aufdrängt: Hat Stiller das Zeug zum neuen Kroos?
Die Fußstapfen wären riesig. "Toni kann keiner ersetzen. Er ist für mich der beste deutsche Spieler aller Zeiten", hatte Stiller selbst vor einiger Zeit von seinem Idol geschwärmt. Und doch sieht er selbst Parallelen: "Vom Spielstil sind wir uns ähnlich."
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Angelo Stiller: Viele Parallelen zu Toni Kroos
Tatsächlich ist Stiller wie Kroos ein Taktgeber, ein Ballverteiler, ein Raumöffner. Seine Stärken: Ballkontrolle, Passgenauigkeit, Spielintelligenz. Auch stilistisch gibt es Ähnlichkeiten: kein Tempo-Dribbler wie Luka Modric oder Jude Bellingham, sondern der ruhige Architekt im Zentrum.
Der Unterschied: Kroos war mehr als nur Passmaschine. Er hatte Zug zum Tor, ein Auge für das große Ganze und schlug Laser-Pässe aus dem Halbfeld. Stiller ist hingegen etwas kompakter, denkt etwas defensiver. Und dennoch kommt sein Stil dem Original gefährlich nah.
Genau das könnte Real auch in Versuchung bringen. Seit Kroos‘ Rücktritt vor einem Jahr fehlt den Königlichen genau dieser Spielertyp. Jemand, der das Tempo setzt, der ordnet, beruhigt, beschleunigt.
Bellingham, Eduardo Camavinga, Aurelien Tchouameni oder Federico Valverde: Sie alle sind dynamisch, stark gegen den Ball, im Dribbling oder Abschluss. Aber keiner spielt wie Kroos.
Xabi Alonso, neuer Trainer in Madrid, will das ändern. Für sein System braucht er einen Denker im Zentrum – wie er es mit Granit Xhaka bei Bayer Leverkusen hatte. Stiller passt da rein – und das weiß Madrid.
Ein interessantes Detail am Rande: Stillers Berater ist Volker Struth – derselbe wie einst bei Kroos. Vielleicht ein Zufall. Aber es macht die Parallele nicht kleiner.
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VfB Stuttgart könnte der Spielverderber sein
Ein baldiger Wechsel ist - Stand jetzt - trotzdem eine mehr als wackelige Angelegenheit. Denn die Rechnung wird nicht ohne den VfB Stuttgart gemacht.
Beim Bundesligisten hat Stiller noch Vertrag bis 2028. Ab 2026 greift offenbar eine vertraglich verankerte Ausstiegsklausel von rund 36 Millionen Euro. Eigentlich.
Allerdings könnte der VfB diese Klausel Stiller anscheinend jederzeit für zwei Millionen Euro abkaufen. Auch das steht offenbar im Vertrag, wie "Sky" schon im Frühjahr berichtet hatte. Damit müsste Real – und auch jeder andere Interessent – auch im kommenden Jahr tief in die Tasche greifen.
Um die "Operation Stiller" ("AS") zu realisieren, sollen bei Real daher erst einmal Einnahmen generiert werden. Rodrygo, David Alaba, Ferland Mendy, Fran Garcia und Tchouameni gelten als Verkaufskandidaten.
Ganz nach dem Motto: Es kann ja nicht schaden, schon einmal die finanziellen Mittel zusammenzukratzen. Für alle Fälle. Am Ende hängt es wohl davon ab, wie groß die Sehnsucht in Madrid nach einem Kroos 2.0 wirklich ist.