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Der türkische Nationaltrainer in der ran Bundesliga Webshow

Stefan Kuntz exklusiv: "SC Freiburg ist sowieso die Nummer 1 in Deutschland"

  • Veröffentlicht: 01.11.2021
  • 21:47 Uhr
  • ran.de
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© Imago

Der frühere U21-Coach Stefan Kuntz spricht in der ran Bundesliga Webshow über sein aktuelles Engagement als türkischer Nationaltrainer, die Impf-Causa um Joshua Kimmich und den Höhenflug des SC Freiburg.

München - Nach fast fünf Jahren als U21-Nationaltrainer und zwei EM-Titeln verabschiedete sich Stefan Kuntz vom DFB. Im September 2021 heuerte der 59-Jährige als türkischer Nationaltrainer an und träumt nun von der WM-Teilnahme mit seinem neuen Team. 

In der ran Bundesliga Webshow sprach Kuntz unter anderem über sein Engagement in der Türkei, die Impf-Causa um FC-Bayern-Star Joshua Kimmich sowie seine drei Lieblingsstadien. 

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Stefan Kuntz über ...

... die Anfangszeit als türkischer Nationaltrainer: "Die Hälfte der Mannschaft spielt in Europa. Daher war es nicht ganz so schwer, mich anzupassen. Wir haben mit unserem Trainerteam Jan-Moritz Lichte und Kenan Kocak relativ viele Spiele angesehen, auch in der Türkei. Die Sprache war aber schon eine Unbekannte, obwohl zehn Spieler Deutsch sprechen und der Rest Englisch. Die Mannschaftssitzungen halte ich auf Deutsch ab und mein Co-Trainer Kenan Kocak übersetzt dann ins Türkische."

... seine Tränen nach dem Last-Minute-Sieg der Türkei in Lettland: "Ich habe mich darüber im Nachhinein geärgert, weil das nun immer thematisiert wird. Ich mache das aber, weil dann der Druck von mir weicht. Im Gesamtzusammenhang sieht das vielleicht etwas komisch aus, aber da musste der Druck einfach raus. In Zukunft werde ich das aber anders machen."

... die Restchancen der Türkei in der WM-Qualifikation: "Die Tabelle lesen, das können die Spieler auch. Wir konzentrieren uns auf die zwei Spiele gegen Gibraltar und Montenegro und wollen sechs Punkte holen. Falls eine Türe aufgeht, wollen wir durchgehen." 

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... den DFB-Abschied und die Ziele mit der Türkei: "Hamit Altintop (Sportvorstand des türkischen Verbandes, Anm. d. R.) hat mich kontaktiert. Das musste ich kurz sacken lassen. Beim DFB habe ich meinen direkten Vorgesetzten Oliver Bierhoff und dem Vorstand Bescheid gesagt und bin in die Türkei geflogen. Das Hauptaugenmerk soll auf dem Aufbau einer neuen Mannschaft für die EM-Qualifikation für die anschließende Endrunde in Deutschland 2024 gelegt werden. An dem Abend, als wir die 'Goldene Henne' in Vertretung für die deutsche U21-Nationalmannschaft verliehen bekommen haben, wusste ich schon, dass es mein letzter Abend als U21-Coach sein würde. Das war sehr emotional."

... die Trainerarbeit aus dem Homeoffice, wie zuletzt bei Bayern-Coach Julian Nagelsmann: "Was man so lesen konnte, gab es Kontakt zu den Analysten. So kann man etwas Einfluss nehmen, aber es ist trotzdem etwas Anderes, als an der Seitenlinie zu stehen und auch die Emotionen im Stadion zu fühlen."

... die Impf-Causa um Bayern-Star Joshua Kimmich: "Der Fußball hat einen etwas zu hohen Stellenwert in Deutschland. Damit verbunden auch all das, was Fußballer sagen und machen. Wenn du ein guter Fußballer bist, dann eignet sich auch nicht jeder dazu, dass er eine Vorbildfunktion in allen Bereichen innehat. Damit meine ich jetzt nicht den Joshua. Weil er und Leon Goretzka waren die Ersten, die in der Coronazeit selbst die Initiative ergriffen haben. Jeder hat das Recht sich zu impfen oder nicht zu impfen. Und auch die Vereine haben die das Recht ihre Richtlinien festzulegen. Ich persönlich gehe jedes Jahr zur Grippeimpfung. Für mich hängt man das Thema eine Idee zu hoch ein. Würde aber verstehen, wenn die Vereine eine klare Linie für ihre Angestellten festlegen. Man sollte Joshua bei seiner Entscheidung freie Wahl lassen. Andererseits ist die Vorbildfunktion nicht wegzudiskutieren."

... Freiburgs Höhenflug in der Bundesliga: "Es gibt Tugenden im Fußball, die kannst du nicht wegdiskutieren. Laufbereitschaft, Einsatz, Stabilität und die Tatsache, dass einige Spieler bereits einige Jahre in Freiburg sind, das sind Faktoren, die für den Erfolg stehen. Wir durften auch mit der U21 auf Spieler aus Freiburg zurückgreifen. Das war immer sehr angenehm. Schön ist, dass diese gute Ausbildung nicht immer nur mit viel Geld möglich ist. Mit dem Verhältnis zwischen Wirtschaftlichkeit und Erfolg ist Freiburg in Deutschland sowieso die Nummer 1."

... die Rückkehr aller Fans in Dortmunds Stadion: "Fußball ohne Fans, das geht nicht. Die 'Gelbe Wand' in Dortmund ist etwas ganz Besonderes. Wir müssen darauf achten, dass wir in ein paar Jahren nicht viele Leute verlieren, die während Corona den Kontakt zum Sport verloren haben. Das bezieht sich nicht nur auf den Fußball."

... seine drei Lieblingsstadien: "Dortmund, das ist schon was Spezielles. Der ausverkaufte Betzenberg in Kaiserslautern und noch etwas, auch mit meiner Vergangenheit verbunden: Besiktas Istanbuls Stadion - ausverkauft bei einem türkischen Derby." 

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... Mainz-Shootingstar Jonathan Burkardt: "Johnny ist total authentisch, ich hätte ihn auch gerne zu Olympia nach Tokio mitgenommen, aber er hat mir genau erklärt, warum er das nicht wollte. Burkardt hat die Corona-Pause extrem gut genutzt, um an seinem Körper zu arbeiten. Von seiner Art her ist er ein absoluter Traum-Schwiegersohn-Typ."

... Toptalent Karim Adeyemi: "Wir haben Karim für das Finalturnier der U21 mit dazu genommen. Die Zeit mit der U21 hat ihm sehr gut getan, er hat zur Not sogar linker Verteidiger gespielt und sich dabei absolut in den Dienst der Mannschaft gestellt. Außerhalb des Platzes ist er schon ein bisschen ein Schlitzohr, aber mir gefällt das. Wichtiger als Disziplinlosigkeiten ist für mich, dass die Spieler daraus lernen und nicht zwei, drei Mal denselben Fehler machen. Für mich ist der Junge auf dem richtigen Weg."

Die ran Bundesliga Webshow immer montags um 18:30 Uhr live auf ran.de, Facebook, Instagram und Youtube.

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