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Bundesliga

Werder Bremen: Die Hintergründe zum Aus von Trainer Ole Werner

  • Veröffentlicht: 27.05.2025
  • 11:55 Uhr
  • Oliver Jensen

Trainer-Beben beim SV Werder Bremen. Nachdem Ole Werner seinen Vertrag nicht verlängern wollte, entschied sich der Verein für eine sofortige Trennung. ran erklärt die Hintergründe.

Von Oliver Jensen,

Der SV Werder Bremen und Trainer Ole Werner gehen trotz eines Vertrags bis Sommer 2026 ab sofort getrennte Wege. Dabei blickt der Verein auf eine erfolgreiche Saison zurück. Wie konnte es dazu kommen?

ran beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Was waren die Gründe für die Trennung?

Werner steht noch bis zum Sommer 2026 in Bremen unter Vertrag. Der Verein hätte den Kontrakt mit dem 37-Jährigen gerne verlängert. Nachdem der Trainer allerdings mitgeteilt hatte, Bremen nach Vertragsende verlassen zu wollen, sahen die Verantwortlichen keine weitere Basis für eine Zusammenarbeit und stellten Werner frei.

"Wir bedauern Oles Entscheidung sehr, weil wir uns eine langfristige Zusammenarbeit mit ihm hätten vorstellen können. Da wir aber auf der Position des Cheftrainers Kontinuität und Klarheit für die Zukunft brauchen, haben wir uns entschieden, Ole freizustellen", erklärte Clemens Fritz, Geschäftsführer Fußball von Werder Bremen.

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Das Wichtigste in Kürze

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Warum wollte Werner seinen Vertrag nicht verlängern?

Werner hat mit Werder Bremen eine Erfolgsgeschichte hingelegt. Im November 2021 übernahm er den damaligen Bundesliga-Absteiger in der 2. Bundesliga auf Tabellenplatz 10. Seitdem ging es steil bergauf. Werder stieg in die Bundesliga auf und belegte in den folgenden Spielzeiten Rang 13, 9 und 8.

Offenbar hatte er allerdings das Gefühl, das Maximum aus dem Verein bereits herausgeholt zu haben.

"Ich habe schon häufig gesagt, dass es mir in meiner Arbeit darum geht, einen Verein zu entwickeln. Wenn ein gewisser Punkt erreicht ist, gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder man sorgt für Veränderungen um einen Trainer herum oder man ändert etwas an der Trainerposition", erklärte Werner.

"Für mich war klar, dass es nach Ablauf meines Vertrages und dann viereinhalb Jahren diese Veränderung auf meiner Position braucht, um eine weitere Entwicklung möglich zu machen."

Hatte sich die Entscheidung von Ole Werner angedeutet?

Auf den ersten Blick vielleicht nicht: Werder spielte die erfolgreichste Saison seit der Spielzeit 2018/2019. Nach 30 Spieltagen befanden sie sich in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen. Weil die Mannschaft daraufhin in drei Spielen nicht über ein Unentschieden hinauskam, wurde diese Chance verspielt.

Tatsächlich allerdings scheint es schon länger Unstimmigkeiten innerhalb des Vereins zu geben. Werner hatte schon häufiger auf die begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten hingewiesen. Anfang Mai tat er dies besonders deutlich, indem er sagte, dass "wir hier drei Jahre bezahlen wie ein Abstiegskandidat."

Auch in einem Interview mit "buten un binnen" fand Werner klare Worte: "Für mich ist es wichtig, dass wir eine Entwicklung nehmen. Im nächsten Sommer bin ich vier Jahre hier und Entwicklung hat mit Veränderung zu tun, mit neuen Reizen und mit Neugier bei allen Beteiligten. Und dafür müssen sich immer mal die richtigen Dinge um einen Trainer herum verändern. Oder irgendwann ist vielleicht auch ein Punkt, wo man als Trainer sagt, es ist gut, wenn über die eigene Person eine Veränderung kommt."

Geschäftsführer Clemens Fritz und Trainer Ole Werner gehen getrennte Wege
Geschäftsführer Clemens Fritz und Trainer Ole Werner gehen getrennte Wege© Team 2

Wenn Werner eine Entscheidung getroffen hat, ist er kaum noch davon abzubringen. Dies war auch bei seiner ersten Profi-Station bei Holstein Kiel der Fall.

Nachdem im Jahre 2021 der Aufstieg über die Relegation verpasst wurde, legte er mit den Kielern in der darauffolgenden Spielzeit einen Fehlstart hin und stand nach sieben Spieltagen auf Platz 15. Damals entschied er sich für einen Rücktritt, obwohl die Vereinsführung ihn in Gesprächen versucht hatte, davon abzubringen.

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Warum hat Werder nicht bis 2026 mit der Trennung gewartet?

Der SV Werder Bremen möchte einen Trainer auf der Bank sitzen haben, mit dem sie in die Zukunft blicken können. "Gerade mit Blick auf die Kaderzusammenstellung, die Weiterentwicklung der Mannschaft und die zukünftige Ausrichtung, ist es notwendig, auf dieser Position längerfristig planen zu können", erklärte Fritz.

"Wir wollten von Beginn an verhindern, mit einem Cheftrainer in die Saison zu gehen, der sein letztes Vertragsjahr beginnt. Oles Entschluss, seinen Vertrag nicht zu verlängern, war für uns Anlass, diese Entscheidung jetzt zu treffen, da es enorm schwierig ist, eine Personalplanung voranzutreiben, wenn nicht klar ist, wer im nächsten Jahr Cheftrainer ist."

Wie geht es mit Ole Werner jetzt weiter?

Auch wenn Werner als Trainer in Bremen freigestellt wurde, ist sein Vertrag bis Sommer 2026 weiterhin gültig. Möchte ein Verein ihn verpflichten, müsste sich der neue Arbeitgeber mit Werder einigen und möglicherweise eine Ablöse zahlen.

Aktuelle Bundesligisten ohne Trainer sind RB Leipzig, der VfL Wolfsburg, der 1. FC Köln und der FC Augsburg. Köln und Augsburg dürften für Werner eher keine Option sein, weil auch hier die wirtschaftlichen Möglichkeiten begrenzt sind.

Die Wunschkandidaten von Leipzig sollen Cesc Fabregas (Como) und Oliver Glasner (Crystal Palace) sein. Wolfsburg wird mit Alexander Blessin (FC St. Pauli) und Jacob Neestrup (FC Kopenhagen) in Verbindung gebracht. Gut möglich aber, dass nun auch Werner zum Kandidatenkreis zählt.

Ebenfalls denkbar ist, dass Werner sich eine einjährige Auszeit nimmt und erst danach wieder als Trainer loslegt.

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Wer wird der Nachfolger von Werner?

Der SV Werder Bremen hatte laut "Deichstube" bereits in den vergangenen Wochen Gespräche geführt, um für einen möglichen Abschied von Werner gewappnet zu sein.

Laut übereinstimmenden Medienberichten, unter anderem auch von "Sky", ist Horst Steffen der Top-Kandidat, der in der Relegation mit dem SV Elversberg knapp am Bundesliga-Aufstieg gescheitert ist.

Steffen steht für einen mutigen und offensiven Fußball und dürfte daher zu Werder passen. Die 64 erzielten Tore wurden lediglich vom Aufsteiger Hamburger SV übertroffen. Direkt nach dem Relegations-Rückspiel ließ Steffen seine Zukunft offen.

Elversberg-Sportdirektor Nils-Ole Book sagte vor der Relegation gegenüber ran zu den Abwanderungsgerüchten rund um Steffen: "Das kann ich nicht bestätigen. Auf mich ist niemand zugekommen und hat mich darüber informiert. Ich weiß, dass Horst gerne hier ist, dass wir eine sehr lange erfolgreiche Zeit schon zusammen hatten und hoffentlich auch eine erfolgreiche haben werden."

Weitere Kandidaten sind Marco Rose (zuletzt RB Leipzig) und Lukas Kwasniok (zuletzt SC Paderborn).

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