Werder-Stürmer Niclas Füllkrug im Exklusiv-Interview: "Auf das Auftaktspiel guckt die ganze Welt"
- Veröffentlicht: 17.08.2023
- 12:51 Uhr
- Bent Mildner
Niclas Füllkrug vom SV Werder Bremen spricht vor dem Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen den FC Bayern München über die Bedeutung des Auftaktspiels (Freitag, ab 19:30 Uhr live in SAT.1, auf ran.de und in der ran-App), über seinen rasanten Aufstieg und über das Thema Wertschätzung
von Bent Mildner
Die Bundesliga-Saison 2023/24 beginnt mit dem Top-Spiel des SV Werder Bremen gegen den FC Bayern München (Freitag, ab 19:30 Uhr live in SAT.1, auf ran.de und in der ran-App).
Werder-Topstar Niclas Füllkrug hat sich vorher mit ran über den Saisonauftakt und seine persönliche Situation unterhalten.
ran: Nationalmannschafts-Debüt, WM-Teilnahme, Bundesliga-Torschützenkönig: Sie haben eine Saison hinter sich, mit der Sie vorher nicht unbedingt rechnen konnten. Wie blicken Sie auf dieses Bilderbuch-Jahr zurück?
Niclas Füllkrug: Daran werde ich mich natürlich immer wieder gerne zurückerinnern, wenn ich vielleicht mal ein bisschen älter bin. Jetzt versuche ich aber einfach daran anzuknüpfen und vielleicht das Ganze zu wiederholen oder sogar zu toppen. Aber auf jeden Fall versuche ich so zu arbeiten, dass ich wieder in der Verfassung dazu bin. Denn unsere körperliche Form gerade in der Hinrunde letztes Jahr war einfach außergewöhnlich. Wir konnten hoch pressen, wir konnten Gegenpressing spielen, wir konnten sehr, sehr intensiv Fußball spielen. Insgesamt war es jedenfalls ein tolles Jahr, für mich und für uns alle als Mannschaft.
ran: Es gab einen großen Hype um Ihre Person. Nervt das ein wenig oder wie gehen Sie damit um?
Füllkrug: Ich gehe relativ entspannt damit um. Ich bilde mir darauf auch nicht zu viel ein. Außerdem geht es im Fußball auch immer wieder schnell in die andere Richtung. Deswegen versuche ich immer, sehr demütig zu bleiben und da gar nicht so auf diesen Hype aufzuspringen.
Das Wichtigste in Kürze
ran: In mehreren Medien war über den Sommer immer wieder zu lesen, Sie wünschten sich mehr Wertschätzung bei Werder …
Füllkrug: Das finde ich auch interessant, weil ich das ja nie ausgedrückt habe. Es ist natürlich immer einfach zu sagen, wenn irgendwie im Raum steht, dass ich ein Angebot nicht angenommen habe, dass dann die Wertschätzung nicht stimmt. Aber grundsätzlich gibt es einfach viele Dinge, die man in so einem Prozess beachten muss. Ein Punkt davon ist mit Sicherheit Wertschätzung. Aber ich kann zum Beispiel auch ganz klar sagen, dass mir die Leute bei Werder die Wertschätzung auf jeden Fall entgegenbringen und der Trainer und die Mannschaft sowieso. Ich glaube, die Rolle, die ich hier bei Werder mittlerweile habe, die ist schon eine besondere.
ran: Werders Top-Zugang ist sicher Naby Keita vom FC Liverpool. Welche Bedeutung hat dieser Transfer?
Füllkrug: Es ist natürlich schade, dass er sich verletzt hat. Die ersten Trainingseinheiten haben schon angedeutet, was er kann: Dass er ein wahnsinniges Gefühl für Raum und Zeit hat und ich auch das eine oder andere Mal im Training schon gut mit ihm harmoniert habe. Von daher freuen wir uns, wenn er wieder zurück ist.
Ich glaube, die Rolle, die ich hier bei Werder mittlerweile habe, die ist schon eine besondere
Niclas Füllkrug
ran: Freitag geht die Saison endlich wieder los. Volles Weserstadion, Flutlichtspiel gegen den Rekordmeister Bayern München. Viel besser geht es nicht, oder?
Füllkrug: Absolut. Ich glaube, das ist in zwölf Jahren Profi-Fußball mein allererstes Auftaktspiel und das finde ich schon interessant. Da guckt die ganze Welt drauf und es wird mit Sicherheit ein schönes Ereignis. Und das wohninvest Weserstadion, dafür kann ich jetzt schon meine Hand ins Feuer legen, wird seinem Ruf als Werder-Festung auch wieder total gerecht werden.
ran: Allerdings konnte Werder seit 15 Jahren nicht mehr gegen Bayern gewinnen, zudem hatte die Mannschaft vergangene Saison die schlechteste Heimbilanz aller 18 Bundesligisten. Was stimmt Sie trotzdem positiv, dass das dieses Jahr anders werden kann?
Füllkrug: Im wohninvest Weserstadion zu spielen, ist für uns kein Nachteil, sondern ein großer Vorteil. Aber manchmal laufen die Spiele dann halt ein bisschen anders als erhofft. Der Gegner ist meistens ein bisschen anders auswärts ausgerichtet als in seinen Heimspielen, und die Räume sind dann vielleicht ein bisschen kleiner. Wir haben aber sehr intensiv daran gearbeitet, um für diese Situation Lösungen zu finden. Damit wir dann auch in diesen Heimspielen die Punkte in Bremen lassen.