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Top-Leistung gegen bissige Leipziger

Real Madrid: Toni Kroos in dieser Verfassung muss in die Nationalmannschaft! Eine kommentierende Analyse

  • Aktualisiert: 14.02.2024
  • 13:22 Uhr
  • Kai Esser
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Toni Kroos' Rückkehr zur Nationalmannschaft rückt immer näher. Mit seinem nächsten starken Spiel in der Champions League gegen aggressive Leipziger bewies er: Das ist auch gut so, denn die Nationalmannschaft braucht ihn!

Von Kai Esser

Es ist ihm fast ein bisschen peinlich, wenn er von zwei deutschen Fußball-Größen wie Josephine Henning und Matthias Sammer bei "Prime Video" hofiert wird.

"Es ist ein Genuss ihm zuzuschauen", schwärmt Sammer, der rund anderthalb Meter neben Kroos am Expertentisch steht. Zuvor hatte der kürzlich 34 Jahre alt gewordene Mittelfeldspieler mit Real Madrid einen wichtigen wie umkämpften Sieg bei RB Leipzig eingefahren.

Und für den musste gerade Kroos mächtig schuften. Der Deutsche in dieser Verfassung muss in die Nationalmannschaft! Das zeigte nicht zuletzt diese Leistung gegen ein stürmisches Leipzig.

Vor allem, weil Carlo Ancelotti dem "German Sniper", wie er in Spaniens Hauptstadt gerne genannt wird, zuletzt mit einer Rolle betraut hat, die manche Fans Kroos vor Jahren nicht einmal im Traum zugetraut hätten.

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In Reals diesjährigem 4-1-3-2-System ist der Greifswalder nämlich zumeist die "1", also die einzige Sechs. Gegen Leipzig wie auch beim Top-Spiel in La Liga gegen den FC Girona wenige Tage zuvor, das Real übermächtig 4:0 gewann, gab Kroos den Organisator im zentralen Mittelfeld.

"Querpass-Toni"? Ballverteiler-, Zweikampf- und Organisator-Toni!

Freilich, seine Nebenleute im Mittelfeld Eduardo Camavinga und Federico Valverde kennen Defensivarbeit nicht nur vom Hörensagen, dennoch denken sie mehrheitlich nach vorne, beziehungsweise in die Breite. Gerade Valverde weicht immer wieder auf die Seitenauslinien aus, um dort eine Anspielstation zu geben.

In den vergangenen drei Spielen gegen absolute Top-Gegner kassierte Real nur ein Gegentor, an dem Kroos nicht unbeteiligter hätte sein können. Und das, obwohl mit David Alaba, Antonio Rüdiger und Eder Militao drei essentielle Abwehrspieler derzeit fehlen. Das Gefühl für Räume und diese dann zu schließen, bevor der Gegner eine Möglichkeit hat, diese anzuspielen, das hat Kroos sich angeeignet und beinahe perfektioniert. Die tiefere Rolle steht dem 34-Jährigen in dieser Saison prima.

Gerade gegen Leipzig zeigte sich auch, warum. Mehrmals versuchten die vier Offensivspieler der Sachsen das Pressing gegen den zentralen Mann Madrids. Zumeist erfolglos, dabei war egal, ob es einer probierte oder gleich alle vier. Gerade einmal 18 Fehlpässe spielte Kroos - nicht etwa in diesem Spiel, sondern in der ganzen bisherigen Champions-League-Saison.

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"Querpass-Toni" nur ein Märchen

Und die meisten davon gehen, auch wenn das Leute, die am Märchen von "Querpass-Toni" festhalten wollen, nicht hören wollen, nach vorne oder gar ins letzte Drittel. Gerade in der 2. Halbzeit hatte Real oft Gleichzahl bei Gegenangriffen, weil sich Alleskönner-Toni, was ein viel treffenderer Name wäre, mit einer unnachahmlichen Selbstverständlichkeit aus dem Rasenball-Pressing befreite.

<strong>RB Leipzig im Unglück: Hätte das Tor zählen müssen?</strong> <br>Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals zwischen RB Leipzig und Real Madrid kam es bereits in der 2. Minute zur strittigsten Szene des Spiels, die auch einen Tag später noch für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Doch was war passiert?
RB Leipzig im Unglück: Hätte das Tor zählen müssen?
Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals zwischen RB Leipzig und Real Madrid kam es bereits in der 2. Minute zur strittigsten Szene des Spiels, die auch einen Tag später noch für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Doch was war passiert?
© IMAGO/RHR-Foto
<strong>RB-Star Sekso trifft zum vermeintlichen 1:0</strong><br>In der 2. Minute trifft RB-Stürmer Benjamin Sesko zum vermeintlichen 1:0 für die Leipziger. Schiedsrichter Irfan Peljto nimmt den Treffer jedoch direkt zurück, weil Benjamin Henrichs klar im Abseits steht.
RB-Star Sekso trifft zum vermeintlichen 1:0
In der 2. Minute trifft RB-Stürmer Benjamin Sesko zum vermeintlichen 1:0 für die Leipziger. Schiedsrichter Irfan Peljto nimmt den Treffer jedoch direkt zurück, weil Benjamin Henrichs klar im Abseits steht.
© Fotostand
<strong>Greift Henrichs aktiv ins Spielgeschehen ein?</strong><br>Der Nationalspieler (m.) berührt Real-Keeper Lunin, während der Ball in Richtung Sekso fliegt, leicht im Rücken. Aber greift er wirklich aktiv in die Szene ein und sorgt für einen unfairen Vorteil für die "Roten Bullen"? Oder steht Henrichs passiv im Abseits?
Greift Henrichs aktiv ins Spielgeschehen ein?
Der Nationalspieler (m.) berührt Real-Keeper Lunin, während der Ball in Richtung Sekso fliegt, leicht im Rücken. Aber greift er wirklich aktiv in die Szene ein und sorgt für einen unfairen Vorteil für die "Roten Bullen"? Oder steht Henrichs passiv im Abseits?
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<strong>Ex-Schiedsrichter äußert Kritik!</strong><br>Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer erklärt in der "Bild": "Das ist eine Entscheidung, die im Ermessen des Schiris liegt. Für mich hätte das Tor zählen müssen, weil der Spieler nicht aktiv eingreift. Fragwürdig ist auch, dass der Schiri es sich nicht selbst noch einmal angeschaut hat. Der Video-Assistent ist eigentlich nur für faktische Entscheidungen zuständig."
Ex-Schiedsrichter äußert Kritik!
Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer erklärt in der "Bild": "Das ist eine Entscheidung, die im Ermessen des Schiris liegt. Für mich hätte das Tor zählen müssen, weil der Spieler nicht aktiv eingreift. Fragwürdig ist auch, dass der Schiri es sich nicht selbst noch einmal angeschaut hat. Der Video-Assistent ist eigentlich nur für faktische Entscheidungen zuständig."
© 2015 Getty Images
<strong>Matthias Sammer ist stinksauer</strong><br>Schon in der Halbzeit platzt Matthias Sammer in seiner Rolle als Experte bei "Amazon Prime" der Kragen: "Das ist für mich eindeutig ein Tor! Wir erwarten hier höchstes Niveau von den Spielern, dann müssen wir auch höchstes Niveau von den Schiedsrichtern erwarten können."
Matthias Sammer ist stinksauer
Schon in der Halbzeit platzt Matthias Sammer in seiner Rolle als Experte bei "Amazon Prime" der Kragen: "Das ist für mich eindeutig ein Tor! Wir erwarten hier höchstes Niveau von den Spielern, dann müssen wir auch höchstes Niveau von den Schiedsrichtern erwarten können."
© 2023 Getty Images
<strong>Auch Kroos hätte Treffer zählen lassen</strong><br>Sogar Toni Kroos gibt nach dem Spiel zu, dass der Treffer hätte zählen müssen, macht deutlich: "Der Torwart erreicht niemals den Ball, von daher: Das war ein Tor, hätte man geben müssen."
Auch Kroos hätte Treffer zählen lassen
Sogar Toni Kroos gibt nach dem Spiel zu, dass der Treffer hätte zählen müssen, macht deutlich: "Der Torwart erreicht niemals den Ball, von daher: Das war ein Tor, hätte man geben müssen."
© Michal Fajt
<strong>RB reist mit Rückstand nach Madrid</strong><br>Besonders bitter: Leipzig hat in der ersten Halbzeit weitere Top-Chancen, verpasst es jedoch in Führung zu gehen. Kurz nach der Pause sorgt Brahim Diaz für das königliche 1:0. Bei diesem Ergebnis bleibt es bis zum Schluss. Am 6. März kommt es in der spanischen Hauptstadt zum Rückspiel. Welcher Referee das Spiel leitet, ist noch unklar.
RB reist mit Rückstand nach Madrid
Besonders bitter: Leipzig hat in der ersten Halbzeit weitere Top-Chancen, verpasst es jedoch in Führung zu gehen. Kurz nach der Pause sorgt Brahim Diaz für das königliche 1:0. Bei diesem Ergebnis bleibt es bis zum Schluss. Am 6. März kommt es in der spanischen Hauptstadt zum Rückspiel. Welcher Referee das Spiel leitet, ist noch unklar.
© 2024 Getty Images
<strong>RB Leipzig im Unglück: Hätte das Tor zählen müssen?</strong> <br>Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals zwischen RB Leipzig und Real Madrid kam es bereits in der 2. Minute zur strittigsten Szene des Spiels, die auch einen Tag später noch für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Doch was war passiert?
<strong>RB-Star Sekso trifft zum vermeintlichen 1:0</strong><br>In der 2. Minute trifft RB-Stürmer Benjamin Sesko zum vermeintlichen 1:0 für die Leipziger. Schiedsrichter Irfan Peljto nimmt den Treffer jedoch direkt zurück, weil Benjamin Henrichs klar im Abseits steht.
<strong>Greift Henrichs aktiv ins Spielgeschehen ein?</strong><br>Der Nationalspieler (m.) berührt Real-Keeper Lunin, während der Ball in Richtung Sekso fliegt, leicht im Rücken. Aber greift er wirklich aktiv in die Szene ein und sorgt für einen unfairen Vorteil für die "Roten Bullen"? Oder steht Henrichs passiv im Abseits?
<strong>Ex-Schiedsrichter äußert Kritik!</strong><br>Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer erklärt in der "Bild": "Das ist eine Entscheidung, die im Ermessen des Schiris liegt. Für mich hätte das Tor zählen müssen, weil der Spieler nicht aktiv eingreift. Fragwürdig ist auch, dass der Schiri es sich nicht selbst noch einmal angeschaut hat. Der Video-Assistent ist eigentlich nur für faktische Entscheidungen zuständig."
<strong>Matthias Sammer ist stinksauer</strong><br>Schon in der Halbzeit platzt Matthias Sammer in seiner Rolle als Experte bei "Amazon Prime" der Kragen: "Das ist für mich eindeutig ein Tor! Wir erwarten hier höchstes Niveau von den Spielern, dann müssen wir auch höchstes Niveau von den Schiedsrichtern erwarten können."
<strong>Auch Kroos hätte Treffer zählen lassen</strong><br>Sogar Toni Kroos gibt nach dem Spiel zu, dass der Treffer hätte zählen müssen, macht deutlich: "Der Torwart erreicht niemals den Ball, von daher: Das war ein Tor, hätte man geben müssen."
<strong>RB reist mit Rückstand nach Madrid</strong><br>Besonders bitter: Leipzig hat in der ersten Halbzeit weitere Top-Chancen, verpasst es jedoch in Führung zu gehen. Kurz nach der Pause sorgt Brahim Diaz für das königliche 1:0. Bei diesem Ergebnis bleibt es bis zum Schluss. Am 6. März kommt es in der spanischen Hauptstadt zum Rückspiel. Welcher Referee das Spiel leitet, ist noch unklar.

Selbstverständnis? Pressingresistenz? Genauigkeit? Würde Bundestrainer Julian Nagelsmann eine Stellenausschreibung für seine Mannschaft machen, diese Dinge würden wohl als eine der ersten, ganz oben auftauchen.

Nationalmannschaft und Kroos wären also in dieser Situation das perfekte Match. Vor allem auch, weil die eigentlich gesetzten zentralen Mittelfeldspieler Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan schwächeln. Erst für das Nationalteam, mittlerweile auch in ihren Klubs.

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Kroos könnte DFB-Probleme lösen

Ganz abgesehen davon, dass Kroos' aktuelle Spielweise das wohl größte Problem der Nationalelf lösen könnte: Die fehlende Balance. Alles und jeder dürstet nach einem "waschechten Sechser". Der Ausdruck "Holding Six" wurde an der Säbener Straße in München vom Gefühl her bereits zum Unwort des Jahres gewählt.

Dabei hat man einen "waschechten Sechser" mit Kroos. Mag komisch für manche klingen, die in dieser Saison nicht allzu viele Spiele von Real Madrid gesehen haben, ist aber vollumfänglich zutreffend. Während Camavinga, Valverde und vor allem Madrids Top-Torschütze Jude Bellingham das gegnerische letzte Drittel unsicher machen, gibt der Norddeutsche den Aufpasser. Er hält den vormals Genannten den Rücken frei, mit großem Erfolg.

In 35 Pflichtspielen in der Spielzeit 2023/24 kassierten die Königlichen erst 31 Gegentreffer. Eine starke Quote. Eine Quote, nach der sich die deutsche Nationalmannschaft sehnen würde und an der der fünfmalige Champions-League-Sieger durchaus beträchtlichen Anteil hat.

Freigeistern Spielräume verschaffen

Kroos gäbe Nagelsmann die Möglichkeit, seinen Freigeistern Florian Wirtz, Jamal Musiala oder auch einem Laufwunder wie Leon Goretzka die Freiheiten zu geben, die sie brauchen. Grundlegendes defensives Verschieben und Zurücklaufen natürlich vorausgesetzt. Kroos kann nur glänzen, weil seine Nebenleute sich genau so an den defensiven Plan halten, wie an den offensiven.

Nach dem Spiel in Leipzig betonte der Weltmeister von 2014, dass die Entscheidung "ja nicht nur bei mir" liegen würde. Damit spielte Kroos den Ball zu Julian Nagelsmann. Dessen Mission ist unmissverständlich eine erfolgreiche Europameisterschaft im eigenen Land.

Und wenn dieses Ziel erreicht werden soll, dann braucht er die besten deutschen Spieler. Dass Kroos noch immer dazu gehört, dürfte von niemandem mit zwei funktionierenden Augen bezweifelt werden.

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