DFB-Pokal
DFB-Pokal: Eintracht Frankfurt vs. Dortmund - Regelwidriges BVB-Tor sorgt für Diskussionen um fehlenden VAR
- Aktualisiert: 29.10.2025
- 07:41 Uhr
- Christoph Gailer
Beim Sieg von Borussia Dortmund in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Eintracht Frankfurt sorgt der VAR für Aufsehen - eben weil er nicht im Einsatz war.
Von Christoph Gailer
Diskussionen rund um den VAR gehören in Europas Topligen quasi schon wöchentlich dazu.
- 1. FC Köln vs. FC Bayern: DFB-Pokal am 29.10. ab 20:45 Uhr LIVE und KOSTENLOS im Livestream auf Joyn
Nach dem Sieg von Borussia Dortmund in der 2. Runde des DFB-Pokals nach Elfmeterschießen bei Eintracht Frankfurt (5:3) gibt es erneut Diskussionen - dieses Mal aber, weil es den VAR in dieser Phase des Wettbewerbs noch nicht gibt. Erst ab dem Achtelfinale kommt das technische Hilfsmittel zum Einsatz.
Grund für den Gesprächsstoff lieferte der BVB-Ausgleich zum 1:1 kurz nach der Pause durch Julian Brandt. In der Entstehung stand nämlich Dortmunds Maximilian Beier sehr wahrscheinlich im Abseits.
Das Team um Schiedsrichter Sven Jablonski erkannte die Situation aber nicht korrekt und durch den fehlenden VAR blieb es dann bei der Tatsachen-Entscheidung - natürlich sehr zum Ärger der Eintracht.
Robin Koch: "Wir haben es im Spiel direkt reklamiert"
"Es ist eine enge Entscheidung. Der VAR ist nicht da, daher müssen wir das einfach akzeptieren", sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche bei "Sky" zur umstrittenen Szene. Dabei hatten die Spieler der Hessen schon während der Szene die vermeintliche Abseitsstellung von Beier beim Schiedsrichter moniert.
"Wir haben es im Spiel direkt reklamiert. Bevor die Situation zu Ende war, haben es schon einige Spieler von uns angezeigt", sagte Kapitän Robin Koch bei "Sky" zum mutmaßlich irregulären Dortmunder Treffer, "sowas kommt dann auch noch dazu. Klar, für uns wäre es natürlich gut gewesen, wenn der VAR im Einsatz gewesen wäre. Aber das ist 'hätte, wenn und aber'".
Auch Eintracht-Coach Dino Toppmöller äußerte sich zum Thema (fehlendem) VAR und zeigte sich dabei hin- und hergerissen. "Manchmal sagt man: Den VAR, den brauchen wir nicht. Heute sagen wir dann, wir hätten ihn gebraucht. Das wäre dann schon ein bisschen scheinheilig", meinte der 44-Jährige bei "Sky".
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Ärger, Spott und Frust auch im Netz
Während sich aufseiten der Hessen Verantwortliche und Spieler über die falsch getroffene Schlüsselentscheidung ärgerten, ging es nach Spielende auch in den sozialen Medien heiß her. Ärger, Spott und Frust wurde unter den Fans der Eintracht und des BVB offenbart.
"Jetzt hab ich mir doch mal den VAR gewünscht", nahm ein vermeintlicher Eintracht-Fan das BVB-Tor durchaus mit Humor, während sich andere Anhänger der Hessen deutlich mehr ärgerten: "Wer denkt sich so einen Scheißdreck aus?" Antwort: Die Erklärung dazu lieferte der DFB schon in der Vergangenheit.
DFB erklärt fehlenden VAR mit Kapazitätsgründen
"Dass der VAR in den ersten beiden Runden nicht eingesetzt wird, hat vornehmlich Kapazitätsgründe", hieß es in einem offiziellen Statement des DFB, "zu Beginn sind viele kleine und unterklassige Vereine im Wettbewerb vertreten. Dort in sämtlichen Stadien den VAR zu installieren, was in Form von mobilen Vans vor den Stadien geschehen müsste, wäre ein hoher wirtschaftlicher und organisatorischer Aufwand".
Für die Eintracht wohl in diesem konkreten Fall ein schwer zu akzeptierender Grund, immerhin trafen mit Frankfurt und Borussia Dortmund zwei Bundesligisten aufeinander, bei denen das Argument der Kapazität de facto keine Rolle spielt. Alle Vorkehrungen für den VAR-Einsatz sind im Deutsche Bank Park gegeben, sie kamen zuletzt vor drei Tagen beim Frankfurter 2:0-Heimsieg in der Bundesliga gegen St. Pauli zum Einsatz.
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Daher lässt auch Toppmöllers Aussage nach dem unglücklichen DFB-Pokal-Aus auf ein gewisses Maß an Unverständnis schließen: "Natürlich fragt man sich schon, warum man ihn nicht in so einem Spiel einsetzt, obwohl man theoretisch die Möglichkeit dazu hätte."