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Frauen-EM 2025: Kampf allein ist nicht genug - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 24.07.2025
  • 08:36 Uhr
  • Martin Jahns

Die DFB-Frauen haben im EM-Halbfinale gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien einmal mehr einen großen Kampf abgeliefert. Doch das Spiel offenbarte auch: Für den großen Wurf muss in Zukunft ein funktionierendes Offensivkonzept her.

Von Martin Jahns

Fast hätten es die deutschen Frauen schon wieder geschafft.

Sieben Minuten fehlten dem DFB-Team gegen die favorisierten Spanierinnen noch zum Elfmeterschießen, ehe ein Geniestreich von Weltfußballerin Aitana Bonmati und ein Fehler der bis dahin überragenden Torhüterin Ann-Katrin Berger das deutsche EM-Aus besiegelten.

Dabei sah es zuvor so aus, als könne das Team von Bundestrainer Christian Wück schon wieder mit dem Rücken zur Wand den Erfolg über die Mentalität erzwingen.

Wie schon mehrfach zuvor musste Wück die Abwehrreihe umstellen, nachdem sich in der Innenverteidigung Sophia Kleinherne in der Verlängerung bei einer Rettungsaktion in höchster Not verletzte.

Und wieder war es Berger, die ihr Team wie schon gegen Frankreich mit unzähligen Glanzparaden im Spiel hielt. Auch diesmal lieferte das DFB-Team in erster Linie eine Abwehrschlacht ab. Am Ende standen 33 Prozent Ballbesitz und 15 zu 22 Torschüsse zu Buche.

Der Haken: Gegen Spanien spielte das DFB-Team nicht in Unterzahl, weshalb das Spiel einen faden Beigeschmack hinterlässt.

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Kaum Ballbesitz, kaum Konter, harmlose Standards

So sehr Grundlagen wie Fitness, Mannschaftsgeist und – trotz aller Umstellungen – auch die defensive Ordnung stimmten, so schmerzlich fehlte nicht erst im Halbfinale die Durchschlagskraft im Angriff.

Wücks Plan mit Giovanna Hoffmann von RB Leipzig als Anspielstation in der Spitze ging gegen die Spanierinnen nicht auf: In 86 Minuten kam Hoffmann auf gerade einmal 19 Ballkontakte. Zwar stimmte auch bei der Angreiferin die Einstellung – immer wieder lief sie die Spanierinnen zumeist erfolglos an – doch phasenweise wurden Erinnerungen an die Auftritte zu zehnt wach.

Einzig Klara Bühl konnte gegen die spanische Defensive für Gefahr sorgen – blieb aber am Ende glücklos. Nur in wenigen Situationen gelang es dem DFB-Team, mit eigenem Ballbesitz die strapazierte Abwehr zu entlasten.

Aber auch blitzartige Konter oder gefährliche Standards fehlten im Repertoire. So waren die deutschen Frauen zur Abwehrschlacht verdammt.

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Christian Wück mit Appell und Einsicht

Wück reagierte in der "ARD" angesprochen auf die spielerischen Defizite nach dem Spiel brüsk. Man wolle "keine Blaupause der Spanierinnen" werden. Er forderte stattdessen ein Umdenken in der Bewertung des Teams: "Da müssen die Deutschen vielleicht auch mal ein bisschen lernen, dass wir gemeinsam alles zusammen machen und wir für die deutsche Nation das Beste wollen." Aber auch ihm war nach dem EM-Aus klar: "Wir müssen uns weiterentwickeln."

Trotz des bitteren Ausscheidens dürfte ihm diese EM dabei geholfen haben: Rückschläge wie die Verletzungen von Giulia Gwinn und fast zwei komplette Spiele in Unterzahl haben das Team zusammengeschweißt. Junge Spielerinnen wie Carlotta Wamser oder Franziska Kett konnten auf höchstem Niveau Erfahrungen sammeln.

Nun liegt der Ball bei Wück: Für den großen Wurf muss er ein Offensivkonzept finden, in dem auch spielerische Klasse ihren Platz findet.

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