Anzeige
Chance für neue Gesichter

DFB-Team: Zwei U21-Stars im Fokus von Nagelsmann - mögliche Rückkehrer und Debütanten

  • Aktualisiert: 11.09.2024
  • 08:42 Uhr
  • Kevin Hildebrand

Die ganz großen Überraschungen im DFB-Kader blieben für die Partien der Nations League gegen Ungarn und die Niederlande aus. Beim nächsten Lehrgang im Oktober dürfen sich jedoch einige alte und neue Gesichter Hoffnung auf Einsatzminuten im DFB-Dress machen. ran macht den Check.

Von Kevin Hildebrand

Manuel Neuer, Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Toni Kroos: die Liste an namhaften Spielern, die nach der Europameisterschaft 2024 ihre Karriere in der deutschen Nationalmannschaft beendeten, ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren relativ lang. 

Daher kam es ein Stück weit überraschend, dass Nationaltrainer Julian Nagelsmann für die Partien in der UEFA Nations League gegen Ungarn (5:0) und in den Niederlanden (Dienstag, ab 20:45 Uhr im Liveticker) Stuttgarts Angelo Stiller als einziges neues Gesicht in die Reihen des DFB-Teams berief.

Das könnte sich allerdings schon bald wieder ändern. Im Oktober wartet der nächste DFB-Lehrgang, dann trifft Deutschland in der Nations League auf Bosnien-Herzegowina und - erneut - den Nachbarn aus den Niederlanden.

Bis dahin dürften gestandene Nationalspieler aus Verletzungspausen zurückkehren, andere aufstrebende Kicker wiederum könnten die Bühne von Bundesliga und Co. nutzen, um sich für eine Nationalmannschafts-Nominierung zu empfehlen.

Nicht zuletzt zwei Spieler, die sich derzeit bei der U21 präsentieren (U21-EM-Qualifikation Estland - Deutschland ab 17:30 Uhr live im Free-TV auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de).

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste zur Nationalmannschaft in Kürze

  • Alle News zum DFB-Team

  • Der Spielplan in der Nations League

  • Joshua Kimmich folgt auf Ilkay Gündogan: Die DFB-Kapitäne im Überblick

Anzeige

ran macht an dieser Stelle den Check: Welche Rückkehrer und Neulinge haben die besten Chancen, im Oktober im DFB-Kader zu stehen?

Anzeige

Karim Adeyemi: Seit zwei Jahren ohne Einsatz

Fünf magere Minuten beim 1:1 gegen Ungarn im Juni 2022 - das war die Bilanz von Karim Adeyemis bislang letztem von vier Länderspielen. Seitdem zeigt der 22-Jährige regelmäßig schwankende Leistungen.

Seine letztjährige Saison beim BVB war mit fünf Toren und zwei Assists in wettbewerbsübergreifend 34 Spielen mager, im Sommer rankten sich Wechselgerüchte um den Flügelspieler.

Adeyemi möchte sich jedoch unter Dortmunds neuem Trainer Nuri Sahin unbedingt durchsetzen und startete mindestens mal solide in die neue Saison. Sollten erneut Stammkräfte auf den Flügelpositionen verletzt ausfallen, könnte der schnelle Linksfuß bei steigender Form irgendwann wieder ein Thema für Julian Nagelsmann werden.

Momentan ist Adeyemi wieder im Kreise der deutschen U21 und traf bei seinem Comeback prompt doppelt gegen Israel (5:1). Am Dienstag geht es für Adeyemi und Co. in der EM-Qualifikation weiter gegen Estland (ab 17:30 Uhr live im Free-TV auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de).

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Karim Adeyemi
Karim Adeyemi© Eibner

Rocco Reitz: Debüt nur eine Frage der Zeit

Ähnlich sieht die Situation bei Rocco Reitz aus. Auch der 22-Jährige hat schon einmal die Atmosphäre in der A-Nationalmannschaft genießen können.

Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach wurde nach seinem Durchbruch in der vergangenen Bundesliga-Saison ins EM-Trainingslager des DFB-Teams nach Blankenhain eingeladen und blieb bis zum Testspiel gegen Griechenland im Borussia-Park Teil der deutschen Auswahl.

Zu einem Einsatz in der A-Nationalmannschaft reichte es bislang noch nicht. Das könnte sich aber bald ändern. Denn Bundestrainer Julian Nagelsmann hält große Stücke auf den gebürtigen Duisburger.

Zunächst soll er sich jedoch - wie Adeyemi - bei Antonio di Salvo in der der U21 beweisen und weitere internationale Erfahrung sammeln. Im EM-Qualifikationsspiel gegen Israel zeigte sich der variabel einsetzbare Mittelfeldspieler offensivstark und bereitete die ersten beiden Tore vor.

Rocco Reitz
Rocco Reitz© Sven Simon
Anzeige
Anzeige

Leroy Sane: Zurück nach Verletzung

Leroy Sane plagte sich mit zahlreichen Verletzungen durch die vergangene Saison und musste beim FC Bayern München in der Rückrunde regelmäßig unter Schmerzen spielen. Bei der EM 2024 war Sane im Kader und kam auf seine Einsätze, überzeugen konnte der 28-Jährige aber nur selten.

Die Folge: Sane unterzog sich in der Sommerpause einer Leisten-OP, um wieder an alte Leistungen anknüpfen zu können. Inzwischen nahm der Offensivakteur auch wieder am Mannschaftstraining der Münchner teil und sagte selbst: "Ich fühle mich fit, bisher läuft alles nach Plan. Ich konnte die ersten Mannschaftseinheiten gut mitmachen, hatte keine Probleme und hoffe, dass es so weitergeht."

Sollte Sane zur Hinrunden-Form aus dem Vorjahr zurückkehren (acht Tore und neun Vorlagen allein in der Bundesliga), führt an einer erneuten DFB-Nominierung kein Weg vorbei.

Bleibt nur die Frage, ob er bis zur nächsten Länderspielpause Anfang Oktober fit genug ist. Eine weitere Verletzung würden wohl weder Sane noch der DFB oder der FC Bayern in Kauf nehmen wollen.

Leroy Sane
Leroy Sane© Eibner
Anzeige
Anzeige

Serge Gnabry: Auf dem aufsteigenden Ast

Sanes Mannschaftskollege Serge Gnabry blickt ebenfalls auf eine Seuchensaison 23/24 zurück. Satte 28 Spiele verpasste der 29-Jährige in der zurückliegenden Spielzeit aufgrund von Verletzungen für den DFB und den FC Bayern.

Eben jene Verletzungen machten Gnabry auch alle Hoffnungen auf einen EM-Einsatz zunichte. Zuletzt lief der Flügelspieler im November 2023 für die DFB-Elf auf, damals setzte es eine 0:2-Niederlage in Österreich.

Wie auch beim FC Bayern gilt: Gnabry muss fit bleiben und sich mit Leistungen empfehlen, will er langfristig seinen Platz in der Mannschaft zurück.

Mit seinen Auftritten in den ersten drei Pflichtspielen der neuen Saison für den Rekordmeister lieferte der 29-Jährige gute Argumente für eine neuerliche Nominierung fürs DFB-Team. Er sammelte 257 von 270 möglichen Einsatzminuten und steuerte dabei einen Treffer und zwei Assists bei.

Serge Gnabry
Serge Gnabry© Eibner
Anzeige

Der Shootingstar: Paul Wanner

Der 18-jährige Wanner ist eine der Entdeckungen der noch jungen Saison. Der vom FC Bayern München an den 1. FC Heidenheim ausgeliehene Shootingstar brillierte bisher in jedem Spiel - egal ob Bundesliga, DFB-Pokal oder Qualifikation zur UEFA Conference League.

Vier Tore und zwei Vorlagen lieferte Wanner ab und war maßgeblich am bislang großen Erfolg seines Teams beteiligt.

Die Besonderheit: Da der 18-Jährige noch kein A-Länderspiel absolviert hat, kann er sich noch für die DFB-Elf oder die österreichische Nationalmannschaft entscheiden.

Eine Nominierung durch Julian Nagelsmann wäre aufgrund von Wanners Leistungen verdient - und würde ein großes Talent an den DFB binden, wenngleich auf seiner Position im offensiven Mittelfeld mit Jamal Musiala und Florian Wirtz große Konkurrenz herrscht.

Anzeige
Paul Wanner
Paul Wanner© www.imago-images.de/Herbert Rudel/SID/IMAGO/Pressefoto Rudel/Herbert Rudel
Anzeige

Robin Gosens: Über das Ausland zurück ins DFB-Team?

2020 wurde Robin Gosens erstmals für die Nationalmannschaft nominiert, zuletzt lief er im Oktober 2023 gegen Mexiko (2:2) im DFB-Dress auf. Insgesamt brachte der Linksverteidiger es auf 20 Länderspiele, ehe er nach mäßigen Leistungen im Trikot von Union Berlin in der vergangenen Saison nicht wieder nominiert wurde.

Kurz vor Ablauf der Transferfrist im August verließ Gosens Berlin und wechselte ins italienische Florenz, wo ihm ein Einstand nach Maß gelang. 90 Minuten auf dem Platz, ein wichtiges Tor geschossen - ein besseres Debüt geht kaum.

Gelingt es Gosens, sein altes Leistungsniveau in Italien zu erreichen, könnte er auch wieder in den Fokus von Julian Nagelsmann rücken. Eine Nominierung für den Oktober scheint aber Stand jetzt noch zu früh.

Anzeige
Robin Gosens
Robin Gosens© Imago/Ipa/SID/IMAGO/IPA Sport/ABACA

Niklas Süle: Seit fast einem Jahr außen vor

Genau wie Robin Gosens, bestritt auch Niklas Süle sein letztes Länderspiel im Oktober 2023 gegen Mexiko. Süle blieb in der vergangenen Spielzeit zwar von Verletzungen verschont, doch seine Form war alles andere als großartig.

Stets kursierten Gerüchte, der BVB-Verteidiger sei übergewichtig, weswegen er auch in der abgelaufenen Spielzeit bei den Dortmundern zu sehr wenig Einsatzzeit kam.

Zur Vorbereitung für die aktuelle Saison präsentierte sich der Innenverteidiger körperlich in einer Top-Verfassung, sammelte auch in Bundesliga und DFB-Pokal wieder wichtige Einsatzminuten für Borussia Dortmund. Doch die Konkurrenz für Süle in der Verteidigung der Nationalmannschaft ist groß.

Der diesmal geschonte Antonio Rüdiger, Jonathan Tah, Mannschaftskollege Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Robin Koch - DFB-Trainer Nagelsmann hat viele Innenverteidiger zur Auswahl, Süle muss seine aufsteigende Form erst wieder längerfristig bestätigen. Die nächsten Länderspiele im Oktober kommen für den 29-Jährigen wohl noch zu früh.

Anzeige
Niklas Süle
Niklas Süle© AFP/SID/INA FASSBENDER

Josha Vagnoman: Der nächste Stuttgarter im DFB-Trikot?

Josha Vagnoman ist erst 23 Jahre alt und zeigte als Außenverteidiger bei der Überraschungsmannschaft des VfB Stuttgart in der vergangenen Saison regelmäßig gute Leistungen.

Ein Pluspunkt für ihn: Vagnoman kommt meistens als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Der Position, auf der bei der EM Bayerns Joshua Kimmich aushelfen musste, der sich selbst besser im Mittelfeld aufgehoben sieht. 

Das Problem: Vagnoman, der im März 2023 unter Hansi Flick zu seinem ersten und bislang einzigen Einsatz im DFB-Dress kam, startete schlecht in die Saison. Aufgrund von Trainingsrückstand stand er für die Stuttgarter in drei Partien nur 45 Minuten auf dem Platz.

Wohl zu wenig, um für eine erneute DFB-Nominierung auf sich aufmerksam zu machen.

Josha Vagnoman
Josha Vagnoman© Pressefoto Baumann

Fünf magere Minuten beim 1:1 gegen Ungarn im Juni 2022 - das war die Bilanz von Karim Adeyemis bislang letztem von vier Länderspielen. Seitdem zeigt der 22-Jährige regelmäßig schwankende Leistungen.

Seine letztjährige Saison beim BVB war mit fünf Toren und zwei Assists in wettbewerbsübergreifend 34 Spielen mager, im Sommer rankten sich Wechselgerüchte um den Flügelspieler.

Adeyemi möchte sich jedoch unter Dortmunds neuem Trainer Nuri Sahin unbedingt durchsetzen und startete mindestens mal solide in die neue Saison. Sollten erneut Stammkräfte auf den Flügelpositionen verletzt ausfallen, könnte der schnelle Linksfuß bei steigender Form irgendwann wieder ein Thema für Julian Nagelsmann werden. 

Momentan ist Adeyemi wieder im Kreise der deutschen U21 und traf bei seinem Comeback prompt doppelt gegen Israel (5:1). Am Dienstag geht es für Adeyemi und Co. in der EM-Qualifikation weiter gegen Estland (ab 17:30 Uhr live im Free-TV auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de).

Malick Thiaw: Eine Verletzung bremst ihn aus

23 Jahre jung, dazu viel Spielpraxis bei einem international bekannten Verein mit einigen Einsätzen in der vergangenen Saison in der Champions League und der Europa League: auf den ersten Blick bringt Malick Thiaw von der AC Mailand viele Voraussetzungen mit, um in Zukunft eine wichtige Rolle in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen.

Der Innenverteidiger startete jedoch nur dürftig in die neue Saison 2024/25. Nachdem er direkt im ersten Spiel 90 Minuten für Milan in der Liga mitwirkte, fiel er nur zwei Wochen später mit einer Knöchelverletzung aus.

Thiaw spielte 2023 bereits dreimal für das DFB-Team, eine Rückkehr erscheint bei guten Leistungen nicht ausgeschlossen. Zumal er unter Umständen auch als Rechtsverteidiger aushelfen kann. Stand jetzt ist ein Comeback unter Nagelsmann eher unwahrscheinlich.

Malick Thiaw
Malick Thiaw© Fotoagenzia

Tim Kleindienst: Eine zweite Neun?

Ein Thema in der Nationalmannschaft war Tim Kleindienst bislang nie. Doch der Neu-Stürmer von Borussia Mönchengladbach hat sich mittlerweile in den erweiterten Fokus geschossen.

Nach der tollen Saison als Aufsteiger beim 1. FC Heidenheim folgte der Wechsel zu den "Fohlen". Auch am Niederrhein weiß der großgewachsene Stoßstürmer zu überzeugen.

Zwei Tore und ein Assist stehen in der laufenden Bundesliga-Spielzeit schon zu Buche. Einst ging Kleindienst zehn Mal für Deutschlands U20 an den Start, sammelte jedoch keinen Scorer-Punkt.

In der A-Elf müsste sich der 29-Jährige gegen Niclas Füllkrug, Kai Havertz und Deniz Undav durchsetzen. Wenn er weiter seine Torausbeute nach oben schraubt, bekommt er von Nagelsmann womöglich seine Chance.

Tim Kleindienst
Tim Kleindienst© Laci Perenyi
Mehr News und Videos zur Nationalmannschaft
Völler WM 1990
News

Völler exklusiv: Legendäre Spuck-Attacke "wird mich verfolgen"

  • 14.10.2024
  • 00:04 Uhr