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Fußball

Max Kruse exklusiv: Nick Woltemade fehlte in Bremen die Wertschätzung

  • Aktualisiert: 21.06.2025
  • 13:18 Uhr
  • Edgar Mielke

Im exklusiven Interview mit ran spricht Ex-Bundesliga-Star Max Kruse unter anderem über seine Leidenschaft für Motorsport, die U21-EM, DFB-Shootingstar Nick Woltemade und die FIFA Klub-WM 2025.

Von Edgar Mielke

Baller League, Motorsport und Co. - der ehemalige Bundesliga-Star Max Kruse hat auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere zahlreiche Interessen, denen er mit Leidenschaft nachgeht.

So hat er mit Max Kruse Racing nun sein eigenes Motorsport-Team am Start, mit dem er beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring teilnimmt.

Am Rande dieses Renn-Events sprach Kruse im ran-Interview unter anderem über seine Leidenschaft für Motorsport, die U21-EM und die FIFA Klub-WM 2025.

ran: Woher kommt Ihre Passion für Motorsport?

Max Kruse: Ich bin schon immer gerne schnell gefahren, mein Vater war auf der Autobahn auch immer relativ zügig unterwegs. Go-Kart habe ich schon immer geliebt, so ist diese Passion zum schnellen Fahren gekommen. Auf der Autobahn muss das aber nicht immer sein, deshalb gibt es ja nichts Geileres, als auf einer Rennstrecke seine Fahrkünste unter Beweis zu stellen.

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ran: Benny Leuchter (deutscher Rennfahrer, Anm.d.Red.) hat Ihnen als Instructor in Diensten von Volkswagen irgendwann mal gezeigt, wie man richtig Auto fährt?

Kruse: Ja. Ich habe mir damals ein neues Auto gekauft und so ist der Kontakt zustande gekommen. Falls mal etwas auf der Autobahn passiert, kann man durch Fahrtraining vielleicht ein bisschen vorbeugen, damit man in den entscheidenden Momenten dann gut reagieren kann. So bin ich zu Benny gekommen. Er hat mir das ein bisschen gezeigt, wie ich am besten mit dem Auto umgehe und relativ schnell habe ich gemerkt, dass da vielleicht doch ein kleines Talent in mir schlummert.

ran: 24 Stunden auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt. Wie ist das für Sie als ehemaliger Nationalspieler, als Fußballprofi? Ist das so ähnlich wie vor Ihrem ersten Bundesligaspiel oder Ihrem ersten Länderspiel? Wie muss man sich das vorstellen?

Kruse: Ich weiß noch genau, wie ich das erste Mal hier beim 24-Stunden-Rennen dabei war. Das war 2018, schon da habe ich diese Atmosphäre aufgesaugt, habe es genossen: Diese Leute, die da anreisen, um sich die ganze Woche das Spektakel zu geben... da entstand so ein kleiner Traum, irgendwann mal selber hinter dem Steuer zu sitzen. Deswegen bin ich sehr, sehr glücklich, dass es jetzt, fast sieben Jahre später, endlich soweit ist und ich dann auch noch mit meinem eigenen Team an den Start gehen kann.

ran: Ihr erstes 24-Stunden-Rennen auf der spektakulärsten Rennstrecke der Welt. Sind Sie nervös?

Kruse: Ja, ein bisschen. Ich konnte gestern nur eine Dämmerungsfahrt machen. Keine Nachtfahrt. Das wird sicherlich interessant, dann auch mal bei Nacht herumzufahren. Aber Benny hat mir schon viel erzählt über diese ganzen Beleuchtungen, die Fans, die auch an der Seite stehen, das ist einfach atemberaubend. Natürlich bin ich ein bisschen aufgeregt. Ich glaube, das ist ganz normal, weil es einfach eine neue Situation ist, wenn man sechs mal anderthalb Stunden im Auto sitzt, mit vielleicht zwei Stunden Schlaf dazwischen.

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Max Kruse: So kam es zu seiner Motorsport-Begeisterung

ran: Unabhängig vom Rennsport - wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?

Kruse: Ich mache mir da nicht so viele Gedanken. Es ist wie in der Fußballkarriere. Ich habe gar keinen Fünf-Jahres-Plan, sondern wir denken von heute auf morgen.

ran: Zum Fußball. Deutschlands U21-Nationalmannschaft spielt aktuell um den Titel bei der EM-Endrunde in der Slowakei. Was trauen Sie dem Team zu?

Kruse: Ich glaube, wer die Vorrunde gesehen hat, der weiß, dass ganz viel möglich ist. Natürlich ist so ein Turnier auch immer tagesformabhängig. Da kannst du in der Vorrunde so gut sein, wie du willst. Wenn du einmal einen schlechten Tag hast, dann bist du in der K.o.-Phase direkt raus. Aber rein vom Potenzial her muss man sagen, hat die Mannschaft schon sehr viel drauf und kann auch viel erreichen.

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Kruse: Woltemade fehlte in Bremen Wertschätzung

ran: In der U21 ist gerade Stürmer Nick Woltemade der große Star. Was ist dessen Erfolgsgeheimnis? Warum hat das bei Werder Bremen nicht so geklappt?

Kruse: Nick hat eine unglaubliche Entwicklung genommen. Ich glaube, vor anderthalb Jahren war er noch nicht ganz so weit. Man muss aber auch sagen, man muss als Spieler dieses Vertrauen spüren. Und ich glaube, das hat er als Jugendspieler in Bremen bzw. als junger Profi in Bremen nicht so ganz genossen. Es war bei mir eine ähnliche Situation damals. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Wertschätzung irgendwann nicht mehr so groß war und habe mich dann für einen anderen Weg entschieden und bin dann erst richtig aufgeblüht. Ich glaube, er hat schon immer Potenzial gehabt, aber er hat halt auch nicht die Chance bekommen, die er vielleicht gebraucht hätte.

ran: Was halten sie von der FIFA Klub-WM 2025, die aktuell ebenfalls stattfindet?

Kruse: Als Außenstehender macht das schon Spaß, weil es einfach mal eine Competition gibt zwischen europäischem Fußball und zum Beispiel Fußball aus Asien oder Brasilien. Das ist schon interessant zu sehen. Zum Beispiel hat Miami bei der Klub-WM völlig unerwartet Porto geschlagen. Das ist für den neutralen Zuschauer schon ganz geil, aber für die Spieler eine absolute Katastrophe - noch weniger Urlaub, noch mehr Anstrengung, noch mehr Verletzungspotenzial. Daher sehe ich es als ehemaliger Spieler etwas kritisch. Als neutraler Fan muss ich sagen, das ist schon geil. Noch mehr Fußball, keine Sommerpause.

ran: Leroy Sane verlässt den FC Bayern und wechselt in die Türkei zu Galatasaray. Was ist das für eine Geschichte? Sie haben selbst in Istanbul gespielt - für Fenerbahce.

Kruse: Leroy Sane ist in der Blütezeit seiner Karriere. Ob es für ihn der richtige Schritt ist, weiß ich nicht. Das wird sich zeigen. Wenn ich heute noch spielen würde und 15 Millionen Euro in Istanbul kriege, oder 20 Millionen Euro in Saudi-Arabien, würde ich mich trotzdem für Istanbul entscheiden. Dieses Flair, die Stadt, der Verein mit seinen ganzen Anhängern, diese Euphorie - das macht wahrscheinlich viel mehr Spaß als in Saudi-Arabien.

Max Kruse über Sane-Wechsel: "Richtig geile Sache"

ran: Was hat Ihnen in Istanbul am meisten gefallen?

Kruse: Die Stadt ist multikulturell. Die Stadt schläft genauso wenig wie vielleicht Las Vegas. Diese Liebe von den Fans, das geile Wetter in Istanbul, das Essen - also ich glaube, es ist wirklich eine der besten Städte in Europa.

ran: Auch Marc-Andre ter Stegen wird wohl von Galatasaray Istanbul umworben. Könnte das passen?

Kruse: Es wäre natürlich wieder ein riesiger Coup, den Gala da machen würde. Es ist sehr, sehr bitter, dass ter Stegen in Barcelona jetzt einen neuen Torhüter vor die Nase gesetzt bekam. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in Barcelona als Nummer zwei zufrieden ist, er hat vor und nach seiner Verletzung ordentliche Leistungen gezeigt, auch in der Nationalmannschaft. Ein Transfer von ter Stegen zu Galatasaray würde in der Türkei sicher für Aufsehen sorgen.

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