Völler tritt DFB-Amt am 1. Februar an
Rudi Völler als neuer DFB-Sportdirektor: "Genau der richtige Mann" loben Niersbach, Kuntz und Frings
- Aktualisiert: 20.01.2023
- 13:47 Uhr
- ran.de
Rudi Völler ist neuer Sportboss des DFB und soll bei der Nationalmannschaft für die Wende sorgen. Die absolut richtige Entscheidung, sagen drei langjährige enge Wegbegleiter bei ran.
Von Martin Volkmar und Dominik Hechler
München - Nach Ansicht fast aller Experten ist der neue DFB-Sportchef Rudi Völler die ideale Besetzung für den vakanten Posten.
Dies erklären bei ran auch der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der ehemalige U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz und Ex-Nationalspieler Torsten Frings.
"In der aktuellen Situation ist Rudi Völler genau der richtige Mann, um vor allem auch Sympathie-Werte für unsere Nationalmannschaft zurückzuerobern", sagte Niersbach, der als DFB-Mediendirektor sowohl mit dem Nationalspieler als auch mit dem späteren Teamchef Völler eng zusammengearbeitet hat.
Die Entscheidung der Task Force für den einstigen Torjäger sei nach dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar vor allem mit Blick auf die Heim-Europameisterschaft in eineinhalb Jahren ganz wichtig, so der 70-Jährige weiter: "Fachlich und menschlich wird Rudi alles einbringen für eine erfolgreiche EURO 2024."
Stefan Kuntz über Rudi Völler: "Lösung absolut nachvollziehbar"
Stefan Kuntz verweist vor allem auf die enorme Popularität Völlers und dessen guten Draht zum aktuellen Bundestrainer.
"Er ist jemand, der bei allen Menschen gut ankommt und positiv behaftet ist. Ich glaube auch, dass es bei dieser Personalie interne Absprachen gab, dass man unbedingt jemanden einstellen wollte, der mit Bundestrainer Hansi Flick harmoniert. Mit Rudi ist das definitiv der Fall. Mit ihm wird sich Hansi gerne mal zusammensetzen und intensiv austauschen", meinte der derzeitige türkische Nationalcoach:
"Rudi hat sowohl als Spieler als auch als Trainer alles gesehen, ist somit sehr erfahren. Und in der jetzigen Situation geht es beim DFB ja vor allem darum, wieder eine positive Grundstimmung zu kreieren - vor allem im Hinblick auf die Heim-EM 2024. Und da ist die Lösung mit Völler absolut nachvollziehbar."
Zwar habe der 62-Jährige vergangenen Sommer bewusst als Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen aufgehört, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, erklärte Kuntz: "Aber Rudi hat selbst viele Jahre vom Fußball profitiert und ist somit einfach schon immer jemand gewesen, der dem Sport auch etwas zurückgeben möchte. Aus diesem Grund hat er sich jetzt auch dem DFB zur Verfügung gestellt."
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Torsten Frings über Rudi Völler: "Eine Granate des deutschen Fußballs"
Voll des Lobes ist auch Torsten Frings, der unter Völler zum Stammspieler der DFB-Auswahl wurde und mit ihm bei der WM 2002 erst im Endspiel an Brasilien (0:2) scheiterte. "Ich finde die Entscheidung super. Er war zuletzt ja ‚nur' Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen und wird jetzt aber beim DFB wieder ganz eng an der Mannschaft sein - was für beide Seiten eine gute Lösung ist", sagte der 79-malige Nationalspieler:
"Rudi ist ein absoluter Menschenfänger, egal, was er sagt, du glaubst es ihm. Er ist immer geradeheraus, immer ehrlich, alles ohne Hintergedanken. Hinzu kommt, dass er das Geschäft seit Jahren kennt und somit auch mal im Wind stehen kann, ohne umzufallen. Er hat als Spieler alles erreicht, war deutscher Teamchef und ist somit eine absolute Respektsperson - die deutsche Mannschaft wird ihn also komplett akzeptieren. Der DFB hat da jetzt also eine Granate des deutschen Fußballs sitzen, wovon jeder nur profitieren kann."