• Tennis
  • Darts
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

Schily rügt DFB-Landesverbände für Grindel-Vorstoß

  • Aktualisiert: 22.11.2015
  • 10:42 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSID-
Anzeige

Otto Schily hat die 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes gerügt.

Bonn - Otto Schily hat die 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dafür gerügt, im Alleingang Reinhard Grindel als ihren Kandidaten für das DFB-Präsidentenamt benannt zu haben, und zugleich eine Strukturreform im größten Fachverband der Welt angemahnt. 

"Es ist nicht gut, dass man einen solchen Kandidaten ohne Konsultierung in dem Gesamtverband der Fußball-Gemeinde diskutiert. Ich hätte dazu geraten, das erst einmal intern und in aller Ruhe und Bedachtsamkeit zu besprechen", sagte der ehemalige Bundesinnenminister dem Sport-Informations-Dienst (SID) am Rande der Kuratoriumssitzung der Deutschen Sporthilfe in Bonn.

Die Amateurverbände hatten am vergangenen Dienstag Reinhard Grindel (54) als ihren Kandidaten für die Nachfolge des im Zuge der Affäre um die WM-Vergabe 2006 zurückgetreten DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach vorgeschlagen. Das hatte bei den Klubs der Bundesliga und der Deutschen Fußball Liga (DFL) für Entrüstung gesorgt.

Für Schily hat vor der Ernennung eines Kandidaten anderes Vorrang. "Ich teile die Auffassung von Herrn Rauball (Reinhard Rauball, DFB-Interims-Chef und Liga-Präsident, d.Red.), der sagt, wir sollten zunächst einmal fragen, ob die Strukturen eigentlich noch zeitgemäß sind, auch was Transparenz und Professionalität angeht", so Schily.

Gerade die aktuellen Entwicklungen sollten laut Schily den Anlass geben, "über eine Strukturreform nachzudenken. Und dazu sollte man sich Zeit lassen. Das sollte zwischen der Fußball Liga und den Amateurverbänden sehr gründlich diskutiert werden und eigentlich nicht zu vorschnellen Personalentscheidungen kommen. Die werden natürlich auch zu treffen sein, aber eine überhastete Verfahrensweise halte ich nicht für hilfreich."

Dem neuen DFB-Chef sagt Schily schwere Zeiten voraus. "Die Aufgabe, die jetzt auf den nächsten DFB-Präsidenten zukommt, oder DFB-Präsidentin, es könnte ja auch mal eine Dame sein, die ist gewaltig, die erfordert die ganze Kraft eines Menschen, und die erfordert auch gewisse Vorkenntnisse, die man für solch eine Aufgabe braucht."


© 2024 Seven.One Entertainment Group