FC Chelsea: Acht Torhüter!? Erneuter Transfer-Irrsinn bei den "Blues"
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Der FC Chelsea galt noch nie als schüchtern auf dem Transfermarkt, aber seit Beginn der Ära Todd Boehly sind die Transferausgaben der Blues explodiert und was noch viel schlimmer ist: Sie sind beliebig geworden. Während man zu Abramowitsch-Zeiten noch Unsummen für Superstars hinlegte, wechseln jetzt gefühlt Allerweltsspieler vollkommen überteuert nach London. ran analysiert den gewaltigen Kader des FC Chelsea.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Nur, gleich zu Beginn zu demonstrieren, wie kopflos der FC Chelsea auf dem Transfermarkt agiert: Das ist der aktuelle Kader - 43 Spieler stehen im Aufgebot, darunter sieben Torhüter. Eigentlich sind es sogar acht, der an Barnsley verliehene Gabriel Slonina fehlt in der Darstellung. Dass ein solch aufgeblähter Kader keinen Mehrwert bietet, sondern eher Probleme mit sich bringt, dürfte jedem Fußballfan klar sein.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Das größte Kuriosum ist das der acht (!) Torhüter. Mit Filip Jörgensen schnappte man für satte 24 Millionen Euro eben mal dem FC Villareal den Stammkeeper weg. Und das, um ihn wahrscheinlich auf die Bank zu setzen. Im letzten Testspiel vor dem PL-Start stand nämlich Robert Sanchez zwischen den Pfosten. Mit 80-Millionen-Mann Kepa und Djordje Petrovic hat man zudem zwei weitere hochklassige Optionen. Immerhin verlieh man mit Slonina und Beach noch zwei Keeper.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Neu-Coach Enzo Maresca, der Leicester City zuletzt zurück in die Premier League führte, ist ein großer Kader für seinen Stil aber essentiell: "Am wichtigsten ist es, dass wir Konkurrenzkampf und auf jeder Position mindestens zwei Optionen haben. Dann wählen wir entweder den anderen oder eben dich, dabei wollen wir dasselbe Level haben." Dass ein 43-Mann-Kader nicht wirklich managebar ist, weiß aber auch der Italiener.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Abgesehen davon, dass er auch nicht erlaubt ist. Um den Kader-Registrierungs-Richtlinien der Premier League zu entsprechen, muss Chelsea mindestens noch sechs Spieler abgeben. Für jeden Neuzugang über 21 Jahren müsste jeweils ein weiterer Akteur abgegeben werden - so die Regelung. Auch in der Vorbereitung war der Riesen-Kader kontraproduktiv, auf die USA-Tour konnten nur 29 Spieler mit - ein Trevor Chalobah, vor Kurzem noch beim FC Bayern im Gespräch, hatte keinen Platz.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Dabei hält sich der FC Chelsea für Boehly-Verhältnisse fast schon zurück auf dem Transfermarkt, neun Spieler für insgesamt 190 Millionen Euro gaben die Blues in diesem Sommer aus. In den Spielzeiten 22/23 und 23/24 waren es zusammengenommen unfassbare 1,09 Milliarden Euro an Ablösezahlungen für insgesamt 29 Spieler.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Und wie bereits erwähnt, lässt sich an dieser Transfer-"Strategie" ein weiteres Problem ablesen. Auch vor der Übernahme von Todd Boehly und Konsorten hatte man an der Stamford Bridge kein Problem damit, große Summe auszugeben. Nur passierte das damals im Gegenzug für Weltklasse-Spieler oder welche, die Weltklasse-Potential besaßen. Mateo Kovacic, Kai Havertz, Ben Chillwell oder Romelu Lukaku sind Namen, die zur Abramowitsch-Zeit für großes Geld verpflichtet wurden.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Inzwischen scheint der FC Chelsea aber fast beliebig Geld zu verpulvern. Mykhaylo Mudryk (70 Mio.), Enzo Fernandez (121 Mio.), Wesley Fofana (80 Mio.), Moises Caicedo (116 Mio), Romeo Lavia (62 Mio.) - alles große Talente, die diese Wahnsinns-Beträge jedoch bisher kaum oder noch zu keinem Zeitpunkt rechtfertigen konnten. Viel schlimmer ist jedoch, dass sie in einem wild zusammengewürfelten Kader auch nicht wirklich die Möglichkeit hatten, ihren Wert unter Beweis zu stellen, da eine optimale Entwicklung unmöglich war.
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Verdeutlich wird die Misswirtschaft auch durch diesen Mann, Renato Veiga. Dass er mal für 14 Millionen Euro an die Stamford Bridge wechseln würde, hätte Veiga vor einigen Jahren wahrscheinlich selber nicht gedacht. 2022/23 war er für eine Saison an den FC Augsburg ausgeliehen, konnte sich allerdings nicht durchsetzen und absolvierte nur 13 Partien. Jetzt spielt Veiga für einen der prestigeträchtigsten Fußballvereine der Welt - kurios!
Erneuter Transfer-Irrsinn beim FC Chelsea
Dass das Chaos-Management Boehlys nicht mal von jemand Kompetentem in die Hand genommen wird, tut fast weh. Denn der Kader der "Blues" hat immenses Potential. Mit Cole Palmer spielt im offensiven Mittelfeld einer der besten Youngstars weltweit, 33 Scorerpunkte erzielte er vergangene Saison. Auch Spieler wie Malo Gusto, Noni Madueke oder Levi Colwill wären in den richtigen Händen Rohdiamanten - aber eben nicht im aktuellen Chelsea-Team.