DTM
DTM: Gary Paffett über Teamorder-Verdacht bei Schubert-BMW - "Seltsame Entscheidung"
- Aktualisiert: 18.09.2025
- 18:25 Uhr
- Motorsport-Total
Die Diskussion um eine verbotene Schubert-BMW-Teamorder bei Rene Rast und Marco Wittmann war nach dem Platztausch am Samstag in Spielberg das bestimmende Thema. Aber wie sieht Ex-DTM-Champion Gary Paffett, der nach sieben Jahren auf dem Red-Bull-Ring erstmals wieder bei der DTM live vor Ort war, die Ereignisse?
"Für mich war es eine seltsame Entscheidung, dass die beiden, die beide Chancen auf den Meistertitel hatten, ihre Positionen getauscht haben", wundert sich Paffett, der 2005 und 2018 für Mercedes Meister wurde. Was auch daran liegt, dass der Brite den Eindruck hatte, "als wäre Rene schnell genug gewesen, um das Rennen ohnehin zu gewinnen".
Rast, der von Pole-Setter Wittmann in der dritten Runde kampflos vorbeigelassen wurde, hatte zu diesem Zeitpunkt als Sechstplatzierter in der Gesamtwertung nur sechs Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen - und 19 Punkte Rückstand auf DTM-Leader Lucas Auer.
"Hat der Stimmung im Team nicht gerade gutgetan"
Nach dem Rennen machte der verschnupfte Wittmann, der hinter Rast Zweiter wurde, kein Geheimnis daraus, dass er mit dem Platztausch nicht einverstanden war. "Das hat der Stimmung im Team nicht gerade gutgetan, aber es ist natürlich die Entscheidung des Teams", sagt Paffett über die Ereignisse in der dritten Runde.
"Sie haben eine Entscheidung getroffen und müssen damit leben. Aber ja, es war schon etwas seltsam, wenn man bedenkt, dass beide so nah an der Spitze der Meisterschaft liegen", kann der 44-Jährige, der neuerdings beim Cupra-Kiro-Team in der Formel E Sportdirektor ist, die Entscheidung nicht ganz nachvollziehen.
DTM: Ricardo Feller sorgt für faustdicke Überraschung in Spielberg
Nach dem Sonntagsrennen, bei dem Rast durch zwei Penalty-Lap-Strafen direkt hinter Wittmann auf Platz 13 ins Ziel kam, ist der Vorsprung des dreimaligen Champions auf seinen Teamkollegen Wittmann in der Gesamtwertung von elf auf zehn Punkte geschrumpft.
Dennoch ist die Ausgangslage von Rast vor dem finalen Wochenende in Hockenheim, bei dem noch 56 Punkte zu holen sind, deutlich besser: Während er elf Punkte hinter Leader Auer auf Platz drei liegt, fehlen Wittmann auf Platz sieben 21 Punkte.
Externer Inhalt
Paffett setzt auf Rast: "Auf der Strecke kompromisslos"
Aber auf wen setzt Paffett im DTM-Titelkrimi mit neun Piloten, die sich noch theoretische Chancen ausrechnen dürfen? "Ich setze auf Rene Rast, den ich noch aus meiner aktiven Zeit als harten Konkurrenten kenne", erinnert er sich an den Titelkampf im Jahr 2018, als der damalige Audi-Pilot mit einer Siegesserie zu Saisonende Paffett seinen letzten DTM-Titel beinahe noch abgeknöpft hätte
"Privat ist er ein netter Kerl, aber auf der Strecke kompromisslos", beschreibt er seinen Ex-Rivalen. "So muss man sein, wenn man Meister werden will."
Aber auch dem Österreicher Auer, der vor dem Finale sieben Punkte Vorsprung auf Grasser-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper hat, würde er die DTM-Krone vergönnen. "Ich war früher Teamkollege von Lucas Auer, und ich mag ihn sehr", sagt Paffett bei ran.de. "Ich drücke wahrscheinlich ihm die Daumen, weil er ein guter Freund von mir ist. Er ist wirklich ein guter Typ." Nachsatz: "Wer den besten Job macht, wird gewinnen."