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Motorsport

DTM: So kam es zum Startchaos im Samstagsrennen auf dem Nürburgring

  • Aktualisiert: 09.08.2025
  • 18:45 Uhr
  • Motorsport-Total

Das Samstagsrennen der DTM auf dem Nürburgring erlebt eine wilde Startphase. Nach einer Massenkarambolage muss das Rennen sogar unterbrochen werden.

Das DTM-Rennen auf dem Nürburgring begann mit einem verrückten Chaos nach dem Start: Schon beim Anbremsen auf die erste Kurve flogen Carbonteile durch die Luft, nur Momente später kreiselten Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) und Fabio Scherer (HRT-Ford) in der AMG-Arena von der Strecke.

"Es war einfach ein verrückter Start", sagt HRT-Ford-Pilot Arjun Maini. "Es ging zu viert oder fünft nebeneinander in die erste Kurve. Ich wurde seitlich leicht berührt, verlor dann die Kontrolle über das Auto und konnte nicht mehr bremsen. Ich fuhr in einen anderen hinein."

"Ich schätze, es war für die Zuschauer recht unterhaltsam, aber aus dem Auto heraus war es ziemlich chaotisch", ergänzt der Inder, der seinen Ford Mustang GT3 wegen der Schäden im Frontbereich später sogar abstellen musste und nicht die Zielflagge sah.

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Rennleitung sieht BMW-Pilot Rast als Schuldigen

Auslöser der Kollision in der zweiten Kurve war Rene Rast: Der Schubert-BMW-Pilot traf den Abt-Lamborghini von Bortolotti und schickte den Italiener in einen Dreher. Und Ford-Pilot Scherer? Der Schweizer drehte sich nur, weil er einen Kontakt mit den beiden Streithähnen vermeiden wollte, blieb ansonsten aber völlig unbeteiligt.

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"Der Start war wirklich super und dann hat [Bortolotti] den Schlag von Rene bekommen", sagt Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk gegenüber ran.de. "Ich habe nur die Onboard gesehen, wo er ganz klar hinten auf Mirko aufgefahren ist."

Und Rast? "Ich muss erstmal den Überblick verschaffen, was hier los ist", blieb der BMW-Pilot während des Abbruchs noch zurückhaltend. "Es wird ziemlich viel geredet, ich versuche da irgendwie ein bisschen nachzuvollziehen, was gerade passiert."

Nach dem Rennen war für die Sportkommissare klar, was passiert war: Sie kamen "nach eingehender Auswertung des Videomaterials sowie einer Anhörung der Fahrer und Teilnehmer zu dem Schluss, dass Auto #33 die Kollision mit Auto #01 verursacht" hat.

Daher entschieden sie, diesen Vorfall mit drei Penalty-Laps zu ahnden, die nach dem Rennen in eine Zeitstrafe von 15 Sekunden umgerechnet und zur gefahrenen Rennzeit von Rast hinzuaddiert wurden. Das harte Strafmaß hat damit zu tun, dass er Bortolotti das Rennen zerstörte.

Der BMW-Pilot verliert deshalb den siebten Platz und wird schlussendlich auf der 14. Position gewertet. Gegenüber Motorsport-Total.com wollte sich der dreifache DTM-Champion nicht äußern, was darauf schließen lässt, dass er mit der Strafe nicht sonderlich glücklich ist.

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Deshalb musste das Rennen unterbrochen werden

Für Bortolotti war das Rennen nach der Kollision mit Rast beendet. "Er hat mein Auto zerstört", schimpfte der aktuelle DTM-Champion am Funk. "Entweder ein Reifenschaden hinten links oder irgendetwas stimmt nicht." Schon im TV-Bild war allerdings ein massiver Flüssigkeitsverlust zu erkennen.

"Das Auto ist ausgegangen, ich glaube, weil irgendwie ein Kühlerschlauch nach dem Treffer defekt war und somit musste er das Rennen jetzt frühzeitig leider beenden", ergänzt Tomczyk. Das Problem: Bortolotti fuhr noch eine halbe Runde, bevor er seinen beschädigten Abt-Lamborghini abstellte.

Deshalb zog sich eine rutschige Spur über die erste Hälfte der Rennstrecke. "Es war im gesamten ersten Sektor und ein wenig auch in Richtung des zweiten Sektors", berichtet Rennsieger Jack Aitken. "Es war ziemlich viel. Man sagte mir, es sei kein Öl gewesen, sondern Wasser."

DTM: Autos überall! Startchaos am Nürburgring

"Plötzlich war es sehr rutschig", ergänzt Ricardo Feller bei ran.de, wobei der Land-Audi-Pilot von "viel Öl oder Benzin auf der Strecke" sprach. Um welche Flüssigkeit es sich schlussendlich handelte, bleibt bei allen Beteiligten unklar. Sicher ist nur, dass es der Grund für die Unterbrechung des Rennens war.

Die Rennleitung reagierte mit der roten Flagge, um die Strecke gründlich zu reinigen. Denn wie rutschig die Spur war, bekam Manthey-Porsche-Pilot Morris Schuring zu spüren: Er kam ins Rutschten und räumte ausgerechnet seinen Teamkollegen Ayhancan Güven ab, für den anschließend Feierabend war.

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So kam es zur Kollision zwischen Engel und Vermeulen

Eine Kollision, die hingegen nichts mit dem Startunfall zwischen Rast und Bortolotti zu tun hat, ist der Vorfall zwischen Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) und Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel, die sich einige Kurven später ereignete und für den Niederländer mit einem Dreher im Kiesbett endete.

"Sorry an Thierry. Das ist mein Fehler gewesen, auf jeden Fall", nimmt Engel bei ran.de sämtliche Schuld an dem Zwischenfall auf seine Kappe. "Ich wurde in der Kurve davor runtergeschoben und habe dann einfach unterschätzt, wie viel Schmutz und Dreck ich mir auf die Reifen aufgesammelt habe."

Deshalb konnte der AMG-Pilot nicht mehr rechtzeitig bremsen, was zur Kollision mit Vermeulen führte. "Sorry an der Stelle. Und natürlich ein ärgerlicher Tag", bilanziert Engel, der erst drei Penalty-Laps antreten und seinen AMG schlussendlich mit "einem Schaden an der Lenkung" abstellen musste.

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AMG-Pilot Jules Gounon wird unglücklich verwickelt

Ärgerlich: Auch Winward-Teamkollege Jules Gounon wurde in den Zwischenfall verwickelt. "Für mich wirklich sehr unglücklich", sagt Gounon im DTM-Stream. "Was soll man da machen? Entweder man fährt links oder rechts. Ich bin links gefahren, weil neben mir ein Auto war, und jetzt ist meine Front zerstört."

Gounon konnte sein Rennen infolge der Schäden nicht beenden und musste seinen Winward-Mercedes vorzeitig an der Box abstellen. Doch damit ist der AMG-Pilot nicht allein: Insgesamt sechs Piloten kamen bei dem chaotischen Abbruch-Rennen am Samstag nicht ins Ziel. Auf die Mechaniker aller Teams wartet viel Arbeit ...

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