Anzeige
IndyCar

Mick Schumacher zeigt für den Formel-1-Traum Eier - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 11.10.2025
  • 18:42 Uhr
  • Andreas Reiners

Mick Schumacher kann den bequemen Weg gehen und weiter in der WEC fahren. Dass er die Herausforderung IndyCar sucht, ist nicht nur mutig, sondern auch richtig. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Irgendwann wurde es fast schon tragisch.

Man bekam Mitleid, wie beharrlich Mick Schumacher an seinem Formel-1-Traum festhielt, immer wieder betonte, dass er zurück wolle, wo er aber doch gleichzeitig so chancenlos war.

Und so oft abblitzte.

Selbst als es das große Stühlerücken gab im vergangenen Jahr, als viele Verträge ausliefen, blieb Schumacher außen vor. Selbst als Testfahrer von Mercedes oder WEC-Pilot von Alpine bekam er keinen Fuß in die Tür beziehungsweise in die Startaufstellung. Rückschlag reihte sich an Rückschlag.

Es war alles vergeblich.

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Alles zur Formel 1 2025 in der Übersicht

  • Formel 1: So wird Max Verstappen im Duell mit McLaren doch noch Weltmeister

Anzeige
Anzeige

Mick Schumacher: Kein Platz in der Formel 1

Weil die Entscheider schlicht nicht von ihm überzeugt, andere besser waren. Aber auch, weil Schumacher sich nicht mehr zeigen konnte. WEC schön und gut, aber das ist nicht der Weg, wie man sich für die Königsklasse des Motorsports empfiehlt.

Er hätte den bequemen Weg wählen und sich eine ordentliche Karriere im Langstreckensport aufbauen können.

Doch Schumacher steckte die Enttäuschungen weg und sucht jetzt eine Chance, die tatsächlich eine sein kann: Der 26-Jährige testet am Montag erstmals ein IndyCar. Und das sogar auf dem Indianapolis Motor Speedway. Dort, wo das legendäre Indy 500 ausgetragen wird. Er sitzt dann in einem Dallara DW12 von Rahal Letterman Lanigan Racing.

Man muss wissen: Die US-Rennserie hat es in sich. Es sind Eier gefragt, wenn auf den Oval-Kursen mit rund 360 km/h gefahren wird, Rad an Rad, die Mauern immer im Blick, den möglichen Abflug im Hinterkopf. Es scheiden sich die Geister, ob das einfach nur wahnsinnig mutig oder völlig verrückt ist, an diesen Rennen teilzunehmen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Michael Schumacher lehnte IndyCar ab

Was von Mick bereits ein Statement ist: Seinem Vater waren diese Rennen zu gefährlich.

"Bei der Geschwindigkeit, mit der man so nah an den Mauern fährt, kann das Chassis einen Unfall unmöglich unbeschadet überstehen", sagte die Formel-1-Legende früher: "Das bedeutet, dass man schwere Verletzungen an den Beinen oder noch Schlimmeres davontragen kann. Ich sehe darin keinen Sinn. Ich habe dort nichts zu beweisen."

Formel 1: Lewis Hamilton in Trauer um besten Freund Roscoe

Und Micks Onkel Ralf stellte zuletzt im Podcast "Backstage Boxengasse" klar, dass er von dem Gedanken, dort zu fahren, ebenfalls nicht viel hält: "Es sind viele schlimme Unfälle passiert in der Vergangenheit. Dieser Gedanke, Ovalrennen mit 360 km/h Durchschnitt und Berührungen mit freistehenden Rädern – der leuchtet mir nicht so ganz ein."

Wenn es sein Sohn David wäre, würde er sich "dagegen wehren", sagte Schumacher.

Nun geht es natürlich nicht darum, dass Mick der Welt zeigt, wie mutig er doch ist. Doch vor dem Hintergrund der Herausforderung kann sich Schumacher bei entsprechenden Leistungen wieder in den Fokus fahren, Ausrufezeichen setzen, die auch als solche wahrgenommen werden.

Anzeige

Mick Schumacher: Ausrufezeichen setzen

Auch bei den Verantwortlichen der Formel-1-Teams, denn der Sprung zwischen den beiden Serien ist kein großer. McLaren zum Beispiel ist in beiden am Start.

Ganz nebenbei könnte Schumacher durch mögliche Erfolge auch deutsche Motorsport-Geschichte schreiben. Kein schlechter Trost, wenn es dann auch über den US-Weg nicht mit der Formel 1 klappen sollte. Es ist für einen Rennfahrer nie falsch, viel zu fahren.

Anzeige

Mick Schumacher muss etwas tun

Der 26-Jährige hat erkannt, dass er etwas tun, etwas verändern muss, wenn er seinen Traum von der Formel 1 aufrechterhalten und als Pilot weiterkommen möchte. Die Doppelrolle als WEC-Pilot und F1-Ersatzfahrer mag nett sein, zielführend ist sie nicht. Das hat die Vergangenheit gezeigt.

Klar ist, dass die Königsklasse im Moment weit weg ist. Vielleicht auch zu weit. Doch Schumacher macht das einzig Richtige: Er geht aus der Komfortzone raus und bewegt sich auf die Formel 1 zu, um sich möglicherweise mit einem Indy-Cockpit noch einmal eine Chance herauszufahren.

Mitfahren alleine wird im Fall der Fälle dann aber nicht reichen. Eier zeigen auch nicht. Schumacher muss liefern.

Damit es nicht wieder tragisch wird.

Mehr News und Videos
1 Max Verstappen (NLD, Oracle Red Bull Racing), F1 Grand Prix of Singapore at Marina Bay Street Circuit on October 5, 2025 in Singapore, Singapore. (Photo by HOCH ZWEI) Singapore Singapore *** 1 Ma...
News

So wird Verstappen doch noch F1-Weltmeister

  • 11.10.2025
  • 17:33 Uhr