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Er kann der jüngste Weltmeister der geschichte werden

Schach-WM: Die irre Geschichte von Indien-Juwel Gukesh - Liren gelingt Sensation zum Auftakt

  • Veröffentlicht: 25.11.2024
  • 16:14 Uhr
  • Michal Swiderski

Dommaraju Gukesh möchte seinen kometenhaften Aufstieg krönen. Anstelle eines Traumstarts muss das indische Talent bei der Schach-WM überraschend einen Rückschlag hinnehmen.

Von Michal Swiderski

Die diesjährige Schach-Weltmeisterschaft hat kaum begonnen, aber schon einige Kuriositäten zu bieten. Es dürfte sich in vielerlei Hinsicht um eine besondere Ausgabe handeln.

Bereits die Paarung ist eine für die Geschichtsbücher: Erstmals in der 138-jährigen Turniergeschichte sitzen sich zwei asiatische Spieler gegenüber.

Dabei handelt es sich um ein Hammer-Duell. Schließlich trifft Titelverteidiger Ding Liren aus China auf Top-Favorit und Indien-Juwel Dommaraju Gukesh. Der 18-jährige Großmeister steigt damit zum jüngsten Herausforderer eines Weltmeisters auf.

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Vater kündigt Klinik-Job für Gukeshs Schach-Karriere

Seiner Karriere als Schachspieler ordnete er alles andere unter. "Ich habe nicht wirklich ein Privatleben! Mein ganzes Leben dreht sich ums Schachspiel. Außerdem kümmern sich meine Eltern um die meisten Sachen", gab Gukesh auf einer Pressekonferenz zu.

Das hat schon im frühen Kindesalter angefangen. Der Sohn einer Mikrobiologin und eines Chirurgen genießt eine außergewöhnliche Unterstützung. Der Vater gab für Gukesh seine Arbeit auf und begleitet ihn stattdessen seit Jahren zu sämtlichen Wettbewerben und anderen Veranstaltungen. Zusätzlich wurde das Wunderkind bereits in der Schule gefördert.

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Nicht nur Gukesh! Indien profitiert von Anand-Ära

Heute wird das aufstrebende Talent von Polen-Profi Grzegorz Gajewski trainiert. Mittlerweile übt er auch am Computer - interessanterweise soll das bis vor vier Jahren noch nicht der Fall gewesen sein. Die Spieleröffnung gilt daher als eine seiner wenigen Schwächen.

Gukesh steht in der Weltrangliste auf dem fünften Platz. In der Top-15 finden sich noch drei weitere Landsleute wieder. Der Grund? Viswanathan Anand, selbst Zehnter, hatte mit seinen vier WM-Triumphen in Folge zwischen 2007 und 2013 einen wahren Schach-Boom in seinem Heimatland ausgelöst.

Ding Liren gelingt sensationeller Sieg trotz Krise

Ding ging also als Außenseiter in die Partie. Seit dem letztjährigen Finalerfolg in Astana steckte er nämlich in der Krise, rutschte in der Liste auf Platz 23 ab. Psychische Probleme hatten neue Dimensionen erreicht. Die Depressionen zwangen ihn zu einer neunmonatigen Auszeit.

Entgegen seiner großen Befürchtungen entschied Ding allerdings das erste Spiel für sich. Gukesh startete aggressiv, konnte die Gegenoffensive allerdings später nicht abwehren und musste aufgeben. Die Aufregung war ihm anzumerken, während Ding von seiner Erfahrung profitierte. Der Überraschungserfolg könnte dem China-Star mit Blick aufs Best-of-14 nun Rückenwind verleihen. Außerdem tritt er im zweiten Duell mit Weiß an.

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18-jähriger Gukesh kann Geschichte schreiben

Ein anderer großer Name ist hingegen erneut nicht dabei. Magnus Carlsen verzichtete, wie schon 2023, freiwillig auf eine Teilnahme. Der fünfmalige Weltmeister nahm bereits im April nicht am Kandidatenturnier in Toronto teil. Grund dafür ist die fehlende Motivation aufgrund des Modus und der nötigen Vorbereitung.

Trotzdem verfolgt Carlsen die Neuigkeiten aus der Schachwelt, spielt abseits der größten Bühne und agiert als Experte. So schätzte der Norweger bei "Take Take Take" jetzt auch Gukesh ein: "Er ist kein Taktiker, dafür eher ein präziser Rechner."

In Singapur kann sich der Inder zum jüngsten Weltmeister der Geschichte krönen. Noch darf sich Garri Kasparow, welcher sich die Schach-Krone im Alter von 22 Jahren sicherte, so bezeichnen. Carlsen war rund fünf Monate älter.

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