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traurige gewissheit

Laura Dahlmeier ist tot - Olympiasiegerin in Pakistan verunglückt - Management veröffentlicht Wunsch der ehemaligen Biathletin

  • Aktualisiert: 30.07.2025
  • 20:04 Uhr

Laura Dahlmeier ist bei einem tragischen Unglück beim Bergsteigen in Pakistan verstorben. Nach langem Bangen wurde die Rettungsaktion abgebrochen.

Die Sportwelt trauert um eine der besten Biathletinnen der Geschichte: Laura Dahlmeier ist bei einem tragischen Bergunfall in Pakistan ums Leben gekommen. Die Bergungsaktion im Karakorum-Gebirge war erfolglos und wurde am Dienstagabend Ortszeit eingestellt, teilte ihr Management mit.

Zuvor waren bereits bei einem Hubschrauber-Überflug an der Unglücksstelle keine Lebenszeichen festgestellt worden. Auch auf Grundlage der Schilderungen ihrer Seilpartnerin, die einen Notruf abgesetzt hatte, zur Schwere der Verletzungen, sei "vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen", hieß es weiter. Dahlmeier wurde nur 31 Jahre alt.

"Wie so viele Menschen in unserem Land habe ich bis zuletzt um Laura Dahlmeier gebangt und gehofft, dass sie nach ihrem tragischen Bergunfall in Pakistan doch noch lebend geborgen werden könnte", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Dahlmeiers Eltern zuvor sein tief empfundenes Beileid ausgesprochen hatte.

Steinmeier würdigte die Sportlerin als "eine Botschafterin unseres Landes in der Welt, ein Vorbild für ein friedliches, fröhliches und faires Miteinander über Grenzen hinweg." So werde sie in Erinnerung bleiben.

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Laura Dahlmeier: Bergsteigen als Leidenschaft

"Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem, niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen", schrieb das Management. Das sei auch im Sinne ihrer Angehörigen, "die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren."

Seit Dienstag hatte die Sportwelt um die Ausnahmeathletin gebangt. Die Bergung gestaltete sich aufgrund des Geländes als äußerst kompliziert. "Die Bergung des Leichnams ist für die Rettungskräfte unter den aktuell vorherrschenden schwierigen Bedingungen mit Steinschlag und einem Wetterumschwung am Laila Peak mit einem zu hohen Risiko verbunden und nicht realisierbar", teilte die Agentur Nine&One mit.

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Dahlmeier war seit 2023 staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, das Bergsteigen wurde bereits während ihrer aktiven Sportlerkarriere zu ihrer Leidenschaft. Im Jahr 2014 stürzte sie nach den Olympischen Winterspielen beim Klettern im Zugspitzmassiv schwer. Die Top-Biathletin zog sich einen Bänderriss im Sprunggelenk, einen Knöchelbruch sowie mehrere Prellungen zu.

"Zum Glück hält die Sicherung. Als ich von einem Moment auf den anderen zum Stillstand komme, ist alles total ruhig. Im Seil hängend öffne ich langsam meine Augen und realisiere mit Erleichterung: Ich bin noch da!", schrieb sie dazu emotional in ihrem Buch "Wenn ich was mach, mach ich's gscheid".

Spätestens ab diesem Moment waren ihr die Gefahren ihres Hobbys sehr wohl bewusst. Neben "gesunden Körper und Geiste" brauche es auch "das nötige Quäntchen Glück, damit ich immer wieder heil nach Hause komme", sagte sie einst im Gala-Interview. Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (80) bezeichnete Dahlmeier bei "ntv/RTL" als "ausgezeichnete Alpinistin". Aber es gebe eben "immer ein Restrisiko".

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Schock: Sportstars trauern um Dahlmeier

Der Deutsche Skiverband (DSV) drückte seine tiefe Trauer aus. Dahlmeier sei "nicht nur eine der erfolgreichsten Athletinnen in der Geschichte des Deutschen Skiverbandes" gewesen, "sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch voller Lebensfreude, Mut und Herzlichkeit – auf und neben der Loipe." DOSB-Präsident Thomas Weikert sagte: "Wir sind zutiefst erschüttert über den plötzlichen und viel zu frühen Tod dieses wunderbaren Menschen."

Schon zuvor hatten in den Sozialen Netzwerken zahlreiche Sportler Anteil an Dahlmeiers Schicksal genommen. "Ich denke an dich Laura", schrieb etwa Ex-Biathlonstar Magdalena Neuner auf Instagram. "Auf einmal steht die Zeit still. Wir alle denken an dich, Laura", schrieb Rodler Felix Loch. Die Passion fürs Bergsteigen war auch mit ein Grund für Dahlmeiers frühes Karriereende 2019 im Alter von 25 Jahren.

Laura Dahlmeier ist tot - Traurige Gewissheit um Olympia-Siegerin

Bis dahin hatte sie sich bereits zu einer der erfolgreichsten Biathletinnen entwickelt. Ihr Weltcup-Debüt gab sie am 1. März 2013 in Oslo. Den ersten WM-Titel gewann sie 2015 mit der deutschen Staffel im finnischen Kontiolahti, sechs weitere Goldmedaillen sollten folgen. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang sicherte sie sich im Sprint und der Verfolgung Gold, dazu gewann sie im Einzel Bronze.

In ihrer besten Saison 2016/17 holte die Bayerin neben fünf WM-Goldmedaillen die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup sowie die kleinen Kristallkugeln im Einzel und der Verfolgung. Als Belohnung wurde sie für das Jahr 2017 zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt. Am 17. Mai 2019 erklärte sie überraschend früh ihr Karriereende. Zuvor hatte sie in ihrer finalen Saison wegen vieler Krankheiten zahlreiche Rennen verpasst.

Auch deshalb und wegen ihrer Interessen abseits des Leistungssports verspürte Dahlmeier im Biathlon keine Motivation mehr. Lediglich als Expertin des ZDF war sie fortan in ihrer einstigen Sportart aktiv, ansonsten widmete sie sich ihrer Liebe für die Berge. Jährlich absolvierte sie verschiedene Bergsteiger-Missionen. Erst im vergangenen November hatte sie den Himalaya-Gipfel Ama Dablam in Nepal bestiegen und dabei einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt.

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