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Colorado Buffaloes: Hype dank Deion Sanders
- Aktualisiert: 23.09.2023
- 18:14 Uhr
- Leopold Grünwald
Kein College-Team ist aktuell so gefragt wie die Colorado Buffaloes. Das liegt vor allem an einem Mann.
von Leopold Grünwald
Die Colorado Buffaloes sind das Team der Stunde im College Football. Die Mannschaft geht mit drei Siegen aus den ersten drei Partien in das Spitzenduell mit den ebenfalls ungeschlagenen Oregon Ducks (am Samstag ab 21:30 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de).
Dabei ging es für Colorado in der ersten Woche gegen die Texas Christian University (45:42). Immerhin einer der Finalisten der College-Playoffs der abgelaufenen Saison, gegen den man 2022 noch mit 13:38 verloren hatte.
Schon jetzt hat das Team mehr Spiele gewonnen als 2022, als nur ein Sieg gelang. Bei der Partie gegen die Colorado State University am vergangenen Wochenende waren Superstars wie Dwayne "The Rock" Johnson zu Besuch.
"ESPN" übertrug seine traditionsreiche Sendung "College GameDay" live aus Boulder. Rap-Star Lil Wayne gab im Stadion ein kleines Konzert.
Der Hype könnte also kaum größer sein.
Das Wichtigste in Kürze
Das liegt vor allem an dem neuen Head Coach Deion Sanders, denn der ehemalige Star-Cornerback ist ein absolutes Marketing-Genie.
Bestes Beispiel: Der verbale Giftpfeil von Colorado States Head Coach Jay Norvell, er ziehe seine Kopfbedeckung und Sonnenbrille aus, wenn er mit Erwachsenen spreche, wurde von Sanders gnadenlos ausgeschlachtet.
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Auftragsboom für Sonnenbrillen-Firma dank Sanders
Als Werbefigur für die Marke "Blenders Eyewear" rüstete er sein komplettes Team daraufhin mit den Sonnenbrillen des Unternehmens aus.
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Innerhalb weniger Tage erhielt die Firma laut eigenen Angaben über 65.000 Bestellungen im Wert von knapp 4,5 Millionen Dollar.
Es spricht Bände, dass Colorados Athletic Director Rick George bei der Vorstellung von Sanders zugab, dass die Universität das Geld für dessen fünf Millionen Dollar schweres Jahresgehalt "noch nicht" habe.
Hype um Colorado-Tickets
Das Vertrauen, dass der neue Hauptübungsleiter das Geld schon einbringen und so quasi für sich selbst zahlen würde, war groß – und gerechtfertigt.
Die Ticket-Nachfrage für Spiele der Buffaloes stieg nach der Verpflichtung des neuen Head Coaches um über 1.600 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Trotzdem wäre der Hype vermutlich genauso schnell wieder verflogen, wenn der sportliche Erfolg fehlen würde.
Deion Sanders: NFL- und MLB-Star
Aber Sanders war schon zu seiner aktiven Zeit dafür bekannt, gerne große Töne zu spucken, denen er dann auf dem Platz Taten folgen ließ.
Seinem Spitznamen "Primetime" wurde der 56-Jährige ein ums andere Mal gerecht.
Während seiner Hall-of-Fame-Karriere in der NFL mit zwei gewonnen Super Bowls spielte er zeitweise in der höchsten Baseball-Liga MLB.
Und auch als Trainer scheint er auf dem besten Weg in die Geschichtsbücher zu sein. Das so wichtige Rekrutieren von Nachwuchsspielern fällt ihm durch seine Bekanntheit und Wahrnehmung als der vielleicht beste Cornerback der NFL-Geschichte leicht.
Das war schon bei seiner ersten Station bei Jackson State zu sehen. Obwohl die Tigers bei weitem keine "Football Royalty" sind, gelang es ihm, Top-Prospect Travis Hunter zu sich zu holen und in drei Jahren nur sechs Partien zu verlieren.
Sanders' Anziehungskraft zeigt sich nun auch in Colorado. 57 Spieler wurden aussortiert. 51 neue Spieler, darunter auch Hunter, wurden von Sanders über das College Football Transfer Portal zu den Buffaloes geholt. "Coach Prime" hat das gesamte Football-Programm der Universität auf links gedreht.
Erfolgsgarant "Primetime"
Dabei hilft ihm der Umstand, dass sein Sohn und Starting Quarterback Shedeur nach einem absoluten Top-Spielmacher aussieht, der sich berechtigte Hoffnungen darauf machen darf, irgendwann den Sprung in die NFL zu schaffen.
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Zwar ist aktuell nicht davon auszugehen, dass Sanders tatsächlich das Kunststück vollbringt, sein Team in seiner ersten Saison als Head Coach gleich in die College-Playoffs zu führen.
Aber schon jetzt ist abzusehen, dass man mit dem 56-Jährigen am Ruder auf Jahre mit den Buffaloes rechnen kann.