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College Football

Oklahoma Sooners: Traditions-Uni und Quarterback-Schmiede

  • Aktualisiert: 09.07.2019
  • 00:57 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago
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Erst Baker Mayfield, dann Kyler Murray - die Oklahoma Sooners stellten die letzten beiden First-Overall-Picks und Heisman-Trophy-Gewinner. Nun soll ein von extern verpflichteter Spielmacher deren Erfolgsgeschichte im College-Football (ab 31. August live auf ProSieben MAXX und ran.de) fortschreiben.

München/Oklahoma - "Eine neue Chance, ein anderes Team, aber die gleiche Mission." Dieses Statement gab Jalen Hurts von sich, als er bei den Oklahoma Sooners als neuer Quarterback vorgestellt wurde.  

In der NFL sind Spielerwechsel ein Bestandteil der Show. Trade-Nachrichten oder auch nur die Gerüchte bestimmen in der Offseason die Medien. Sie sorgen dafür, dass American Football auch im Frühling Gesprächsthema bleibt. Im College-Football (ab 31. August live auf ProSieben MAXX und ran.de) hingegen ist das eher eine Seltenheit. Das System ist eigentlich so angelegt, dass Spieler ihrer Universität über vier Jahre treu bleiben.

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Wie gesagt: eigentlich. Vereinzelt hat es immer wieder Spieler gegeben, die die Universität gewechselt haben. Das im vergangenen Jahr eingeführte Notification-of-Transfer-Modell hat diese Prozedur vereinfacht und so auch mit dazu beigetragen, dass Quarterback Jalen Hurts für den spektakulärsten Transfer im College-Football gesorgt hat.

"Ich habe beschlossen, mein Talent an die Universität von Oklahoma zu bringen, wo ich mich als Quarterback und als Student weiterentwickeln werde", schrieb der Spielmacher im Januar in einem Beitrag auf theplayerstribune.com.

Warum das so eine große Geschichte ist? Einfach weil einer der heißesten Quarterbacks im College-Football zu einer der heißesten und traditionsreichsten Universitätsmannschaften wechselt.

Eine der besten Talent-Schmieden im College-Football  

Tatsache ist nämlich: Kaum eine andere Universität bringt so gute Einzelspieler hervor wie die University of Oklahoma. 2018 und 2019 stellten sie mit Baker Mayfield und Kyler Murray jeweils den First-Overall-Pick im NFL Draft. Insgesamt sieben Spieler von den Oklahoma Sooners gewannen die Heisman Trophy für den besten Spieler im College-Football.

Neben Murray und Mayfield zählen auch Sam Bradford, Jason White, Billy Sims, Steve Owens und Billy Vessels in diese Riege. Keine Universität hat mehr Heisman-Trophy-Gewinner hervorgebracht. Auch als Mannschaft waren die Oklahoma Sooners erfolgreich: sieben National-Championships und 45 Conference Championships sind die stolze Ausbeute.

Zuletzt gab es allerdings personelle Veränderungen. Nicht nur auf dem Platz, sondern vor allem auch an der Seitenlinie.

Von 1999 bis 2016 war Bob Stoops das Gesicht der College-Mannschaft und feierte in der Saison 2000 die letzte Meisterschaft von Oklahoma. Er verließ die Universität, um sich der im Jahre 2020 startenden XFL zuzuwenden. Als Head Coach und General Manager in Personalunion wird er das Team aus Dallas leiten.

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Unter Head Coach Lincoln Riley Erfolgsgeschichte fortgeschrieben

Doch der Erfolg dieser Universitätsmannschaft ist nicht zwingend von einem einzelnen Trainer abhängig. Lincoln Riley übernahm 2017 im Alter von 33 Jahren die Verantwortung, nachdem er zuvor Offensive Coordinator gewesen war.

Seine erste Saison war vor allem eines: beeindruckend. Die Bilanz: zwölf Siege, zwei Niederlagen. Nie zuvor hatte ein neuer Trainer in Oklahoma so eine gute Bilanz vorzuweisen. 2018 ließen die Sooners selbige Bilanz noch einmal folgen. Erst im Halbfinale um die College-Meisterschaft scheiterten sie an Alabama Crimson Tide.

Ob Oklahoma 2019 erneut für Furore sorgen kann? Nachdem Mayfield und Murray sich in Richtung NFL verabschiedet haben, muss nun ein neuer Passgeber in das Spielsystem integriert werden. Und zwar der bereits erwähnte Jalen Hurts.

Sein Hintergrund: 28 Starting-Einsätze für Alabama Crimson Tide. Vergangene Saison allerdings stand er in keinem einzigen Saisonspiel mehr in der Startformation. Tua Tagovailoa hatte ihn verdrängt. Das ist auch der Grund dafür, dass er sich vor seiner letzten College-Saison noch einmal umorientiert hat.

Laut ESPN haben sich sämtliche Universitäten um den Passgeber, der im August seinen 21. Geburtstag feiert, gerissen. Auburn, Tennessee, Utah, UCLA, Florida State und Ohio State sollen zu den Interessenten gezählt haben. Doch die Wahl fiel eben auf Oklahoma. Als mobiler Quarterback ist er der ideale Nachfolger von Murray, hat zudem ein gutes Kurzpassspiel.

"Ich möchte keine Vergleiche anstellen. Baker ist Baker, Kyler ist Kyler und ich bin ich", sagt Hurts. Der Trainer ist von der mentalen Reife seines Passgebers beeindruckt: "Wenn du da sitzt und mit ihm redest, hast du nicht das Gefühl, mit einem jungen Mann zu reden. Verdammt, ich habe wirklich das Gefühl, er ist älter als ich wenn ich mit ihm rede."

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Schwachstelle Defense

Eine gewisse Reife braucht der Passgeber auch. Nicht nur weil er der Nachfolger von Murray und Mayfield ist, nicht nur wegen der Tradition dieser Universität, sondern auch deshalb, weil die Offense der Sooners zum High Scoring verdammt ist.

Nur so lassen sich nämlich die Schwächen der Defense kompensieren. In diesem Mannschaftsteil ging die Entwicklung der letzten Jahre nämlich nur in eine Richtung: bergab.

Von den 130 Teams in der Football Bowl Subdivision (FBS) stand die Defense der Sooners im Jahre 2018 auf einem katastrophalen 84. Platz. Drei Jahre zuvor belegte dieser Mannschaftsteil noch Platz 17. Ob nun Passverteidigung, Laufverteidigung oder Pass Rush – so richtig funktioniert überhaupt nichts. Senior Linebacker Kenneth Murray und Sophomore Defensive End Ronnie Perkins sind die einzigen namhaften Akteure der Defense.

Es bleibt die Hoffnung, dass Alex Grinch, der dritte Defensive Coordinator innerhalb eines Jahres, die Schwachstellen in den Griff bekommt. Oder aber, dass die Offense auch unter Hurts weiterhin eine Scoring-Maschine ist, sodass die vielen zugelassenen Punkte nicht ins Gewicht fallen. Sollte Hurts das gelingen, wäre das die beste Eigenwerbung für seinen NFL-Einstieg im Jahre 2020.

Einige Experten sehen in ihm bereits den nächsten möglichen Heisman-Trophy-Gewinner. Und jeder weiß: Hat man diese Auszeichnung erst einmal gewonnen, ist der Weg zum First-Overall-Pick nicht mehr weit.

Oliver Jensen

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