Carolina Panthers: Bryce Young als First Overall Pick war kein Fehler - ein Kommentar
Aktualisiert: 10.11.2023
15:55 Uhr
Daniel Kugler
Die Carolina Panthers sind mit das schlechteste Team der Liga. Dennoch ist die Kritik an der Wahl von Quarterback Bryce Young als First Overall Pick völlig überzogen - ein Kommentar.
Es ist gerade einmal ein gutes halbes Jahr her, dass die Carolina Panthers mit dem ersten Pick im Draft 2023 in Form von Quarterback Bryce Young ihren Hoffnungsträger der Zukunft verpflichtet haben.
Zur Saisonhälfte ist die Euphorie um die Franchise aber längst verpufft. Mit einer Bilanz von 1-8 liegen die Panthers abgeschlagen auf dem letzten Platz der NFC South. Auch im Thursday Night Game von Woche zehn gegen die Chicago Bears, dem Krisenduell zweier massiv strauchelnder Teams, setzte es eine erneute Pleite.
Young zeigte dabei mal wieder eine unauffällige bis unterdurchschnittliche Leistung und brachte 21 von 38 Pässen für 185 Yards ohne einen einzigen Touchdown - aber auch ohne Interception - an.
Die Frustration ist mittlerweile groß und auch die Kritik am jungen Quarterback und an der Wahl der Franchise, ihn an erster Stelle zu draften, wird immer lauter.
Hat Carolina etwa den falschen Spieler verpflichtet? Die Antwort ist Nein. Zum einen, weil es für ein Fazit noch viel zu früh ist, und zum anderen, weil man die bisherigen Leistungen des jungen Passers in Relation setzen muss.
Bryce Young bei den Panthers: Vergleich mit C.J. Stroud bei den Texans hinkt
Blickt man rein auf die Statistiken, bleibt der 22-Jährige mit mageren 1.560 Passing Yards, acht Passing Touchdowns und sieben Interceptions in acht Spielen deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Dies wird noch deutlicher, wenn man ihn mit Positionskollege C.J. Stroud vergleicht, der im April nur einen Pick später zu den Houston Texans ging und dessen Situation kaum unterschiedlicher ausfallen könnte: 2.270 Passing Yards, 14 Passing Touchdowns und nur eine einzige Interception in sieben Spielen. Dazu der Galaauftritt mit 470 Passing Yards und fünf Passing-TDs sowie keinem Pick in Woche neun beim Sieg über die Tampa Bay Buccaneers.
Stroud ist aktuell einer, wenn nicht DER Shootingstar der Liga, und klopft mit seinen Texans zurecht an den Playoff-Plätzen an. Von derartigen Leistungen und Höhenflügen kann Young derzeit nur träumen.
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NFL: Power Ranking vor Week 11 - Patriots wie mit Tom Brady, Packers und Bills enttäuschen
NFL Power Ranking vor Week 11 Nach zehn Wochen ist das Bild in der NFL relativ klar. Super-Bowl-Favoriten kristallieren sich heraus. Und auch der Kampf um den Nummer-1-Pick nimmt Formen an. Wie ist die aktuelle Gemengelage? ran präsentiert das Power Ranking vor dem 11. Spieltag.
Platz 32: Tennessee Titans (Vorwoche: 30) Spötter würden jubeln: Die Titans haben diese Woche immerhin kein Spiel verloren. Dennoch fallen die Titans in ihrer Bye Week auf den letzten Platz. Cam Ward ist noch viel zu unbeständig, während es der restlichen Offense schlicht an Talent mangelt. Die Defense hat mit Dre'Mont Jones einen der besseren Spieler zur Deadline abgegeben.
Platz 31: Las Vegas Raiders (Vorwoche: 27) Die Las Vegas Raiders sind aktuell kaum mitanzusehen. Die 7:10-Niederlage gegen die Denver Broncos war dabei der Tiefpunkt um Geno Smith und Co. Smith präsentiert sich hinter einer desolaten Offensive Line ganz schwach. Immerhin konnte gegen Denver die Defense glänzen. Das lag aber wohl mehr an der ebenfalls katastrophalen Broncos-Offense ...
Platz 30: Cleveland Browns (Vorwoche: 28) Wenn eine schlechte Mannschaft auch noch im Special Teams versagt, kommt es knüppeldick. Gleich zwei Touchdowns kassierten die Browns gegen die Jets - ja, die Jets - per Kickoff- bzw. Punt-Return. Dillon Gabriel sieht trotz zwei Touchdown-Pässen nicht wie die Lösung auf Quarterback aus - da kann auch die starke Defense um Myles Garrett nicht viel ausrichten. Die Rufe nach Shedeur Sanders werden Woche für Woche lauter.
Platz 29: New York Jets (Vorwoche: 29) Die Jets zeigen trotz des Ausverkaufs am Deadline Day noch Einsatz - das muss man Head Coach Aaron Glenn zu Gute halten. Doch Return-Touchdowns sind nichts, was nachhaltig wiederholt werden kann. Offensiv geht bei Justin Fields fast nichts: sechs angekommene Pässe für 54 Yards, worunter sogar der 42-Yard-Touchdown-Screen von Breece Hall fällt. Mit der Verletzung von Garrett Wilson ist keine Besserung in Sicht.
Platz 28: New York Giants (Vorwoche: 26) Jaxson Dart kann einem leid tun. Seine Versuche, New York konkurrenzfähig zu halten in allen Ehren, aber sie sind ein Tropfen auf dem heißen Stein der Unfähigkeit der Giants-Franchise in ihrer Gesamtheit. Das unterstreicht auch die Entlassung von Brian Daboll, der Dart unbedingt im Draft wollte und bisher gut entwickelt hat, während General Manager Joe Schoen bleiben darf. Jetzt fällt Dart wohl erst mal mit einer Gehirnerschütterung aus, Interimscoach Mike Kafka degradiert daraufhin Russell Wilson und setzt in der kommenden Woche auf Jameis Winston.
Platz 27: New Orleans Saints (Vorwoche: 32) Tyler Shough glückt in seinem zweiten Start sein erster NFL-Sieg. Bei den Panthers reichen eine starke Defensiv-Leistung und etwas Glück bei einem langen Pass auf Chris Olave, dessen Verteidiger vor dem Catch unglücklich ins Straucheln gerät. Nichtsdestotrotz zeigt Shough gute Ansätze: Zwei Drittel seiner 27 Pässe kommen an, 282 Passing Yards ohne Turnovers sprechen für sich. Aber ob er diese Leistung auch konstant abrufen kann, bleibt abzuwarten.
Platz 26: Washington Commanders (Vorwoche: 24) Die Saison der Washington Commanders ist so gut wie vorbei. 3-7, die nächste Verletzung von Jayden Daniels, die ihn wochenlang außer Gefecht setzen wird, und überhaupt absurde Verletzungsprobleme. Um das zu kompensieren, sind die Commanders einfach nicht gut genug. Das war auch bei der Niederlage gegen die Lions zu sehen.
Platz 25: Cincinnati Bengals (Vorwoche: 25) Wir wissen doch auch nicht, was wir mit diesen Cincinnati Bengals machen sollen. Die Offense gehört zu den besten der Liga, die Defense ist die schlechteste der Liga. Aber hey, langweilig wird es nie. Beim spektakulären 42:47 gegen die Chicago Bears erst recht nicht. Nach der Bye Week wartet ein spannendes Division-Duell mit den zuletzt schwachen Steelers.
Platz 24: Miami Dolphins (Vorwoche: 31) Man muss die NFL einfach lieben. Nach der extrem enttäuschenden Dolphins-Leistung gegen die Baltimore Ravens dominiert Miami eine Woche später die Buffalo Bills, die gerade die Chiefs souverän geschlagen haben. Tua Tagovailoa sieht dabei nichtmal sonderlich gut aus, allerdings überragen De'Von Achane und die Defense, die Josh Allen und Co. zu drei Turnovers zwingt. Aufgegeben haben sich die Dolphins also definitiv noch nicht.
Platz 23: Dallas Cowboys (Vorwoche: 23) Football war in der vergangenen Woche bei den Dallas Cowboys nur nebensächlich. Das Team trauert um Marshawn Kneeland, der in der Bye Week Selbstmord beging. Sportlich zeigte Dallas neben der gewohnt schwachen Defense auch offensiv zuletzt Probleme. Vor allem in der Redzone lief es bei der Niederlage gegen die Cardinals nicht. Immerhin wird die Defense von Quinnen Williams verstärkt. Gelingt gegen die Raiders die Wende?
Platz 22: Carolina Panthers (Vorwoche: 18) Auch wenn der Sieg der Panthers bei den Green Bay Packers eine große Überraschung war, waren die offensiven Probleme von Bryce Young und Co. nicht zu übersehen. Und die setzte sich gegen die Saints fort. Carolina hat eine durchaus talentierte Defense, kommt Bryce Young aber nicht in Fahrt, hilft auch das nicht. 124 bzw. 102 Passing Yards bei jeweils einer Interception sind für einen NFL-Quarterback auf Dauer einfach zu wenig.
Platz 21: Arizona Cardinals (Vorwoche: 21) Ja, die 22:44-Niederlage gegen die Seahawks fiel letztlich sogar noch zu gering aus. Seattle dominierte das Spiel nach allen Regeln der Kunst und schaltete bereits im zweiten Viertel mehrere Gänge runter. Nichtsdestotrotz können aus der zweiten Halbzeit positive Schlüsse gezogen werden: Die Cardinals kämpfen sich gut zurück und sind in der Lage, gegen eine extrem starke Defense den Ball bewegen. Seattle ist aktuell mehrere Nummern zu groß, Arizona hat sich aber zumindest, als das Spiel schon entschieden war, teuer verkauft.
Platz 20: Jacksonville Jaguars (Vorwoche: 20) Die Jaguars bleiben einfach eine Franchise zum Kopfschütteln. Drei Viertel lang zeigen Trevor Lawrence und Co. gegen verletzungsgeschwächte Texans das, was sie zeigen müssen, ehe im vierten Viertel der Totalausfall folgt. Lawrence und die Offense überzeugen dabei über die gesamte Spielzeit nicht, letztlich bringt der ehemalige Nummer-1-Pick lediglich 13 von 23 Pässen für 158 Yards an. So wird Jacksonville trotz der 5-4-Bilanz nichts mit den Playoffs zu tun haben.
Platz 19: Minnesota Vikings (Vorwoche: Platz 17) Die Fragezeichen hinter J.J. McCarthy bleiben. Auch gegen die Baltimore Ravens patzt der Vikings-Spielmacher mehrmals, selbst Superstar-Receiver Justin Jefferson zeigt erste Anzeichen von Frustration über die Inkonstanz des Rookies. Minnesota kann mit einer starken Defense viele Spiele spannend gestalten, doch die fehlende Entwicklung McCarthys hält ein ansonsten playoffreifes Team aktuell zu sehr zurück.
Platz 18: Atlanta Falcons (Vorwoche: 22) Wie gegen die Patriots zeigen die Falcons auch gegen die Colts in Berlin keine schlechte Leistung, zum Sieg reicht es aber wieder nicht. Atlanta fehlt aktuell ein fähiger Nummer-2-Receiver hinter Drake London, um für Defenses noch unangenehmer zu werden. So ist die Offense auf Dauer zu ausrechenbar.
Platz 17: Pittsburgh Steelers (Vorwoche: 11) Nach mehreren guten Offensiv-Auftritten erleben Aaron Rodgers und Co. bei den Chargers einen Abend zum Vergessen. Positiv festzuhalten bleibt aber, dass die Defense über weite Strecken auch Justin Herbert und Co. limitiert. Pittsburgh kann, wie man es gegen die Colts gesehen hat, jede Woche Top-Teams schlagen - aber das Pendel kann jederzeit auch in die andere Richtung ausschlagen.
Platz 16: San Francisco 49ers (Vorwoche: 13) Die Niederlage gegen die Rams war ein klares Signal für die 49ers: Die Qualität des Teams reicht für die ganz großen Gegner aktuell nicht aus. Die defensiven Ausfälle werden gerade dann deutlich. Offensiv zeigt Mac Jones nach wie vor, dass er mehr als ein Backup sein kann, wenn er im richtigen System spielt. Viel mehr aber auch nicht.
Platz 15: Tampa Bay Buccaneers (Vorwoche: 14) Die Buccaneers befinden sich nach wie vor in einer Schwächephase. Auch wenn ein Sieg gegen die Saints dabei war, wackelt das Team seit der klaren Niederlage gegen die Lions in Week 7. Baker Mayfields Zauber ist verfolgen, dem Quarterback ist anzumerken, dass ihm nach zahlreichen Ausfällen die Waffen fehlen. Die Defense kann zwar ungemütlich sein, zeigt das aber nicht konstant. So machen die Bucs aktuell niemandem Angst.
Platz 14: Houston Texans (Vorwoche: 19) Platz 14 könnte nach dem starken Comeback-Sieg eine Überreaktion sein, doch wir vertrauen hier auf die starke Texans-Defense. Auch wenn 29 Punkte gegen die Jaguars nach viel aussehen, darf dabei nicht vergessen werden, dass Jacksonville neben einem Punt-Return-Touchdown bei einem weiteren Score ein kurzes Feld nach einer Mills-Interception bekam. Houston verteilt den Ball offensiv mittlerweile gut und bekommt jetzt wohl C.J. Stroud zurück. Mit den Texans wird zu rechnen sein, sollte die Defense das Niveau beibehalten.
Platz 13: Chicago Bears (Vorwoche: 16) Caleb Williams macht in Ben Johnsons Offense immer mehr Fortschritte. Gegen die Giants sieht es zwar lange wacklig aus, doch letztlich gewinnen die Bears dieses Spiel nur, weil Williams, als es ernst wird, Verantwortung übernimmt. Nichtsdestotrotz hat das Team noch Verbesserungspotenzial. Aber die Bears sind auf einem guten Weg.
Platz 12: Denver Broncos (Vorwoche: 9) Irgendwie schaffen es die Broncos immer wieder, sich dem Niveau des Gegners anzupassen. Zuletzt gelingt zwar der siebte Sieg in Folge, offensiv lässt Denver aber ziemlich viel vermissen. Bo Nix ist, freundlich ausgedrückt, zu inkonstant und lässt so einige Chancen im Passspiel liegen. Gut, dass die Defense regelmäßig die Kohlen aus dem Feuer holt. Eine Frage bleibt aber: Wie lange kann das gut gehen? Die Chiefs am Wochenende werden dafür ein guter Test.
Platz 11: Green Bay Packers (Vorwoche: 10) Ähnliches Bild in Green Bay: Die Defense liefert, die Offense strauchelt. Sogar so sehr, dass Matt LaFleur zunehmend in die Kritik gerät. Den Packers kann man aber zumindest zu Gute halten, dass die schwache Offensiv-Leistungen das Resultat einer guten Defensiv-Leistung war. Gegen die Giants kann Jordan Love zeigen, dass die letzten zwei Wochen nur Ausrutscher waren.
Platz 10: Kansas City Chiefs (Vorwoche: 5) Als man gerade dachte, dass die Chiefs wieder in die Spur gefunden hätten, entgleist der Hype Train in Buffalo. Das 21:28 bei den Bills fiel eigentlich noch zu knapp aus. KC traf wirre Entscheidungen und brachte sich so bereits früh um jede Siegchance. Nach der Bye Week gibt es keine Ausreden mehr - sonst wird es sogar mit dem Erreichen der Playoffs eng.
Platz 9: Buffalo Bills (Vorwoche: 1) Gegen die Dolphins wollte wirklich nichts klappen. Eine Interception in der Endzone, Fumbles von Josh Allen und James Cook bei eigentlichen Big Plays inklusive. Die Leistung spiegelt nicht das normale Bills-Niveau wider, doch insgesamt spielt Buffalo noch zu schwankend, um ein ernstes Wörtchen um den Super Bowl mitreden zu können.
Platz 8: Baltimore Ravens (Vorwoche: 15) Die Ravens sind zurück. Gegen die Vikings glückt der dritte Sieg in Folge, die Division-Spitze ist nach dem 1-5-Start nur noch einen eigenen Sieg und eine Steelers-Niederlage entfernt. Die Rückkehr von Lamar Jackson hilft natürlich, aber auch die Defense zeigt sich seit der Bye stabilisiert. So ist in dieser Spielzeit wieder alles möglich.
Platz 7: Philadelphia Eagles (Vorwoche: 8) Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Die offensive Leistung gegen die Packers lässt zwar zu wünschen übrig, in den entscheidenden Momenten liefert Philly aber ab. Ein unnachahmlicher Spin-Move von Saquon Barkley und ein starker Catch von Devonta Smith reichen für den Sieg. Die Eagles-Offense ist schon über die gesamte Saison wacklig, die Defense hat aber schon wieder ihre Super-Bowl-Form.
Platz 6: Detroit Lions (Vorwoche: 6) Den Ausrutscher gegen die Vikings haben die Lions bei den Commanders ausgebügelt - und eine interessante Änderung vorgenommen. Denn in Washington callte erstmals Dan Campbell die Spielzüge. Können die Lions so nachhaltig wieder für mehr Gefahr sorgen?
Platz 5: Los Angeles Chargers (Vorwoche: 12) Die Chargers haben zahlreiche Verletzungen in der Offensive Line und stellen so eine der schwächsten Beschützer-Gruppen der NFL. Justin Herbert bügelt das aber regelmäßig mit seiner Mobilität und schnellen Würfen aus. Generell spielt Herbert auf MVP-Niveau und ist der einzige Grund, dass L.A. mit 7-3 eine starke Bilanz aufweist. Gegen die Steelers dominiert aber auch die Defense. In dieser Form sind die Chargers für jeden Gegner ein ganz unangenehmer Gegner.
Platz 4: Indianapolis Colts (Vorwoche: 4) Nach dem Patzer gegen die Steelers gewinnen die Colts in einem spannenden ersten Spiel in Berlin knapp in der Overtime. Es ist zwar immer noch nicht alles gold, was glänzt, aber die Offense um Jonathan Taylor bleibt eine der stärksten der Liga - und das trotz Daniel Jones, der wieder mehrere Wackler in seinem Spiel zeigt. Ob die Ergänzung von Sauce Gardner die Defense wirklich verbessert, wird sich vor allem nach der Bye Week gegen die Chiefs zeigen.
Platz 3: Seattle Seahawks (Vorwoche: 7) Die Seahawks rocken. Und rollen. Nach der Machtdemonstration bei den Commanders zerlegt Seattle eine Woche später die Cardinals in ihre Einzelteile. Das Ergebnis fällt dabei sogar noch zu gering aus. Sam Darnold agiert wie ein Top-10-Quarterback und die Defense hat sich als Top-Einheit festgespielt. In dieser Form kann Seattle jedem Gegner gefährlich werden.
Platz 2: Los Angeles Rams (Vorwoche: 2) Und trotzdem reicht es eventuell nicht zum Division-Sieg. Denn die Rams haben sich zu einem absoluten Top-Team gemausert. Matthew Stafford liefert mit seinen zarten 37 Jahren MVP-Zahlen, Puka Nacua und Davante Adams sind wohl das beste Receiver-Duo der Liga. Die Defense ist zwar nicht Elite, kann aber in jedem Spiel für mehrere Splash-Plays sorgen. Dass die Rams den Platz vor den Seahawks verdienen, können sie am Sonntag im direkten Duell unter Beweis stellen.
Platz 1: New England Patriots (Vorwoche: 3) Wir haben es getan! Die Patriots sind aktuell das Team der Stunde. Sieben Siege in Folge sprechen eine klare Sprache. Und im Gegensatz zu den Broncos, die das gleiche Kunststück vollbracht haben, sehen die Patriots dabei auch gut aus. Drake Maye ist aktuell wohl Staffords größter Konkurrent im MVP-Kampf, auch beim kniffligen Spiel in Tampa Bay zeigt der junge Spielmacher eine Reihe von starken Würfen. Zudem feiert Rookie-Running-Back TreVeyon Henderson seine Coming-out-Party mit zwei langen Touchdown-Läufen. Gepaart mit einer soliden Defense sind die Patriots aktuell das kompletteste Team der Liga.
Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Panthers sich bei ihrer Wahl verspekuliert haben, wie es immer mehr US-Medien bereits orakeln. Denn was bei der Bewertung häufig vernachlässigt wird, ist die Tatsache, dass die Vorzeichen für Stroud schlichtweg komplett andere sind.
Bei den Texans findet dieser mit DeMeco Ryans einen der Top-Favoriten auf den Titel als Coach of the Year sowie eine gut funktionierende Mannschaft vor, die im Draft neben Stroud mit Erstrunden-Linebacker Will Anderson Jr. und Wide Receiver Tank Dell (Drittrundenpick) weitere Volltreffer landen konnte, die von Woche zu Woche immer besser werden.
Young hingegen muss einem schon fast leidtun. Die Offensive Line der Panthers hat sich bisher arg schwer getan, ihren Playmaker konsequent zu schützen (29 Sacks in acht Spielen). Und auch die Neuzugänge in der Free Agency für die Offense - abgesehen von Routinier Adam Thielen - um Running Back Miles Sanders und Tight End Hayden Hurst sind bisher keine großen Verstärkungen.
Carolina Panthers müssen für Bryce Young schleunigst aufrüsten
Nicht erst zur Saisonmitte wird immer deutlicher: Die Entscheidungsträger in Carolina haben neben dem teuren Trade für Young schlicht und ergreifend zu viele Fehler gemacht.
Denn auch ein Stroud würde in dieser maroden Panthers-Mannschaft mit gefühlt mehr Baustellen als Hoffnungsschimmern derzeit mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht mal im Ansatz so gut performen wie in Houston.
Es liegt nun an der Franchise, die richtigen Lehren aus der Saison zu ziehen und Young dann im Sommer einen besseren Supporting Cast an die Seite zu stellen. Dies dürfte aber gar nicht so einfach werden, da etwa der eigene Erstrundenpick im Draft 2024 im Trade nach oben für den Quarterback ebenfalls nach Chicago wanderte.
Ausreden lässt man in Carolina aber ohnehin nicht zu, wo der ungeduldige Owner David Trepper bereits seit Jahren erfolglos versucht, einen Super Bowl Contender aufzubauen und von einer Dynastie, wie einst die New England Patriots sie hatten, träumt.
NFL: Die Gehälter der Backup-Quarterbacks im Überblick
46 verschiedene Quarterbacks haben diese Saison bereits als Starter ein NFL-Team aufs Feld geführt. Höchste Zeit, auf die Gehälter der etatmäßigen Backups zu blicken. Wichtig: Quarterbacks, die aktuell verletzt sind und eigentlich Starter wären, fallen nicht in die Backup-Kategorie. Als Gehalt wird das durchschnittliche Jahresgehalt angegeben. (Stand: 09.11.2023)
Platz 32: New York Giants Nach der Verletzung von Daniel Jones leitet der eigentliche Backup Tommy DeVito die Offensive der Giants. Dafür erhält er 750.000 US-Dollar. Der verletzte Tyrod Taylor bekommt 5,5 Millionen US-Dollar.
Platz 29: Chicago Bears Für den verletzten Justin Fields übernahm Rookie Tyson Bagent. Der Undrafted Free Agent verdient pro Jahr 906.667 US-Dollar. Ein echter Schnapper für den etatmäßigen Backup.
Platz 28: Cleveland Browns Nach seiner Verletzung ist Deshaun Watson zurück am Ruder. Doch bereits zwei Quarterbacks lenkten das Schiff in seiner Abwesenheit. P.J. Walker (1.010.000 US-Dollar) und Rookie Dorian Thompson-Robinson (1.045.568 US-Dollar) sind die Backups.
Platz 26: Arizona Cardinals Mit der Rückkehr von Kyler Murray rutscht Clayton Tune zurück in die Backup-Rolle. Der Rookie verdient 1.046.656 US-Dollar im Jahr.
Platz 25: Los Angeles Rams Die Los Angeles Rams haben Carson Wentz als Backup für den angeschlagenen Matthew Stafford verpflichtet. Beim Team von Head Coach Sean McVay bekommt Wentz 1,165 Millionen US-Dollar.
Platz 24: Buffalo Bills Über etwas mehr Geld darf sich Kyle Allen freuen. Der Routinier, der in der Hackordnung hinter Josh Allen steht, verdient 1.232.500 US Dollar.
Platz 23: Houston Texans Bisher mussten die Backups der Houston Texans nicht viel leisten, Rookie-Quarterback C.J. Stroud beflügelt aktuell die NFL. Davis Mills (1.304.383 US-Dollar) oder Case Keenum (3.125.000 US-Dollar) könnte im Notfall einspringen.
Platz 21: Atlanta Falcons Vor wenigen Wochen tauschten die Falcons den Quarterback aus. Taylor Heinicke, der über zwei Jahre 14 Millionen US-Dollar erhält, übernimmt für Desmond Ridder. Der letztjährige Drittrunden-Pick bekommt jährlich 1.340.740 US-Dollar.
Platz 20: Tampa Bay Buccaneers 1.383.834 US-Dollar zahlen die Buccaneers für die Backup-Dienste von Kyle Trask. John Wolford erhält 1,01 Millionen US-Dollar.
Platz 19: Los Angeles Chargers Seit 2019 steht Easton Stick bei den Chargers unter Vertrag. Der Backup von Justin Herbert verdient 1,8 Millionen US-Dollar.
Platz 18: Minnesota Vikings Etwas unübersichtlicher wird es bei den Minnesota Vikings. Nach der Verletzung von Kirk Cousins hat Josh Dobbs die Starter-Rolle inne. Sein aktueller Vertrag, den er bei den Cleveland Browns unterschrieb, spült ihm zwei Millionen US-Dollar in die Kassen. 500.000 US-Dollar davon zahlen die Browns, 666.670 die Cardinals und 833.330 die Vikings.
Platz 17: Jacksonville Jaguars Trevor Lawrence ist bei den Jaguars der unangefochtene Starter. Sein Backup, C.J. Beathard, erhält 2,25 Millionen US-Dollar.
Platz 16: Dallas Cowboys Seit einigen Jahren ist Cooper Rush der Backup von Dak Prescott. In seinem aktuellen Arbeitspapier erhält er 2,5 Millionen US-Dollar pro Jahr. Auch Trey Lance steht im Kader der Cowboys. Der ehemalige Erstrunden-Pick bekommt 8.526.319 US-Dollar pro Saison, allerdings fällt ein Großteil der kumulierten Summe auf die San Francisco 49ers. Für die aktuelle Spielzeit zahlen ihm die Cowboys lediglich 940.000 US-Dollar.
Platz 15: Baltimore Ravens Bisher musste Tyler Huntley noch kaum eingreifen. Der Backup von Lamar Jackson, der letztes Jahr in den Pro Bowl gewählt wurde, erhält 2.627.000 US-Dollar für seine Dienste.
Platz 14: Detroit Lions Teddy Bridgewater verdient bei den Detroit Lions drei Millionen US-Dollar. Hendon Hooker (1.429.755 US-Dollar) und Nate Sudfeld (1,6 Millionen US-Dollar) stehen ebenfalls unter Vertrag, sind aber aktuell nicht im aktiven Kader.
Platz 13: Indianapolis Colts Seit der Verletzung von Anthony Richardson muss Gardner Minshew (3,5 Millionen US-Dollar) die Colts-Offensive dirigieren. Als Backup führen die Colts Sam Ehlinger (902.677 US-Dollar).
Platz 11: Miami Dolphins In der vergangenen Offseason statteten die Miami Dolphins den Routinier Mike White mit einem Vertrag aus, der ihm vier Millionen US-Dollar pro Jahr bezahlt. Skylar Thompson erhält 935.554 US-Dollar.
Platz 9: San Francisco 49ers Etwas mehr wird bei den San Francisco 49ers gezahlt. Zwar verdient Starter Brock Purdy lediglich 934.252 US-Dollar, Backup Sam Darnold steckt sich aber 4,5 Millionen US-Dollar ein.
Platz 8: Carolina Panthers Der erfahrene Andy Dalton lässt sich lukrativ entlohnen. Für seinen Job als Backup und Mentor für den jungen Bryce Young bezahlen ihm die Panthers fünf Millionen US-Dollar.
Platz 7: Denver Broncos Ebenfalls fünf Millionen US-Dollar lassen sich die Denver Broncos die Dienste von Jarrett Stidham kosten. Der Backup von Russell Wilson musste bisher noch nicht häufig eingreifen.
Platz 6: Philadelphia Eagles Routinier Marcus Mariota bekommt von den Philadelphia Eagles fünf Millionen US-Dollar. Der ehemalige Erstrunden-Pick ist der Backup von Jalen Hurts.
Platz 5: Pittsburgh Steelers Bei den Steelers verdient der Backup mehr als der Starter! Jährlich überweist das Team von Head Coach Mike Tomin 5.625.000 US-Dollar an Mitchell Trubisky. Damit verdient er knapp zwei Millionen mehr als Starter Kenny Pickett.
Platz 2: Las Vegas Raiders Die Las Vegas Raiders lass sich ihre Backups ordentlich was kosten. Jimmy Garoppolo, der seinen Starter-Platz an Aidan O'Connell (1.087.345 US-Dollar) verloren hat, bekommt pro Saison 24,25 Millionen US-Dollar. Brian Hoyer bekommt 2,25 Millionen US-Dollar.
Platz 1: Tennessee Titans Teuer wird es aktuell für die Tennessee Titans auf der Backup-Position. Ryan Tannehill hat seinen Starter-Posten an Will Levis verloren. Er verdient pro Jahr 29,5 Millionen US-Dollar. Malik Willis bekommt 1.290.025 US-Dollar.
Inwieweit Head Coach Frank Reich über die Saison hinaus dann noch eine Zukunft hat, wird sich ebenfalls zeigen müssen. Denn Zeit für ledigliche kleine Verbesserungsschritte wird bei den Panthers niemandem eingeräumt, wovon auch sein Vorgänger Matt Rhule ein Lied singen kann.
Die Franchise hat sich mit ihrem Move, für Young All-in zu gehen, klar positioniert. Auch wenn der Youngster bisher nur wenige Möglichkeiten hatte, in der NFL wirklich zu glänzen, sind die Qualitäten des Heisman Trophy-Gewinners von 2021 unbestritten.
Nun muss man sich aber schleunigst ein Beispiel an den Cincinnati Bengals um Joe Burrow und den Jacksonville Jaguars um Trevor Lawrence nehmen, die in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen haben, wie man um einen jungen Franchise Quarterback im Eiltempo aus einer grauen Maus ein Erfolgsteam aufbaut.