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NFL - Drama um Rashawn Slater zeigt: Streiks sind für Parsons und Co. Gold wert - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 10.08.2025
- 15:40 Uhr
- Andreas Reiners
Immer wieder treten Spieler in den Streik, um einen neuen Vertrag zu bekommen. Der Fall Rashawn Slater verdeutlicht, warum das nicht geldgeil, sondern nachvollziehbar ist. Ein Kommentar.
Hold-in. Oder Holdout. Oder auch einfach nur Streik.
Es ist im Grunde egal, wie man es nennt, wenn Spieler in der NFL für mehr Geld kämpfen. Wie aktuell Micah Parsons, Terry McLaurin, Trey Hendrickson, James Cook oder Cam Heyward.
Fakt ist, dass Spieler wie Parsons und Co. selten dafür bejubelt werden, wenn sie sich rausnehmen und einzelne Trainings oder ganze Camps auslassen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Und um sich damit auch selbst zu schützen.
"Geldgeil" heißt es dann, oder "Respektiert den Vertrag". Das Arbeitspapier, das zum Zeitpunkt des Streiks vorhanden ist, aber meist nur noch ein Jahr läuft.
Das Wichtigste in Kürze
NFL-Stars und die Verträge: Jammern auf hohem Niveau
Und ja, in sehr vielen Fällen hat der betreffende Spieler bis zu dem Zeitpunkt mindestens gut, wenn nicht sogar exorbitant gut verdient, nicht selten auch ausgesorgt. Das ist deshalb immer auch jammern auf hohem Niveau. Das kann man den Spielern aber nicht zum Vorwurf machen.
Denn bei den extrem abgezockt wirkenden und auf die Finanzen fokussierten Maßnahmen der Stars muss man sich von einem romantischen Ansatz freimachen und die NFL als das akzeptieren, was sie ist: ein Milliarden-Business. Aber eben auch ein knallhartes. Das gilt für beide Seiten.
Rashawn Slater ist in der Hinsicht ein aktuelles, gutes Beispiel.
Externer Inhalt
Slater: Erst Zahltag, dann Saisonaus
Er hat Ende Juli seinen Zahltag gehabt, wurde zum bestbezahlten O-Liner. 114 Millionen Dollar bekommt er für vier Jahre.
Arbeiten muss er nach seiner aktiven Karriere nicht mehr, wenn er nicht alles falsch macht, ein paar folgende Generationen seiner Familie auch nicht.
Keine zwei Wochen später ist die Saison für ihn beendet. Knie kaputt. So schnell geht es in der NFL.
Der Vorteil: Jetzt haben die Los Angeles Chargers Pech gehabt.
NFL: Knallhartes Milliarden-Business
Die Krux ist nämlich: Hätte Slater den Monster-Vertrag nicht unterschrieben, würde er nach seiner Verletzung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch erst einmal keinen bekommen. Womit das Team dann auch kein Problem gehabt hätte.
Slater hätte sich sicher noch einmal beweisen dürfen. Mit allen Risiken auf seiner Seite. Und ungewisser Zukunft inklusive. Hätte er nicht mehr geliefert, wäre er weg vom Fenster gewesen. Denn umgekehrt gibt es auch wenig bis keine Romantik.
Deshalb haben Parsons, McLaurin, Hendrickson, Cook und Heyward im Grunde keine Wahl. Denn die NFL ist ein knallhartes Business. Was man den Spielern nicht zum Vorwurf machen kann.
Denn für sie sind die Streiks Gold wert.