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NFL-Hoffnung Felix Lepper im Interview: "Denke, dass ich eine realistische Chance habe"

  • Veröffentlicht: 16.12.2025
  • 17:38 Uhr
  • Christian Stüwe

Felix Lepper wurde ins International Player Pathway Program aufgenommen. Im Interview mit ran spricht der O-Liner von den Hamburg Sea Devils über seine Chancen auf eine NFL-Karriere, seine sportlichen Vorbilder und die Zeit an einer Militärschule in den USA.

Das Interview führte Christian Stüwe

Am Montag verkündete die NFL den Kader für das International Player Pathway Program (IPPP) 2026. Und wieder ist mit Felix Lepper ein deutscher Footballer dabei.

Der 2,06 große O-Liner, der zuletzt in der European League of Football für die Hamburg Sea Devils aktiv war, wird Anfang des Jahres in die USA reisen.

Dort wird sich der 23-Jährige zehn Wochen lang in einer Akademie der NFL in Florida vorbereiten, um dann die Scouts der NFL-Teams zu beeindrucken.

Im Interview mit ran spricht Felix Lepper über seinen Traum von einer NFL-Karriere.

ran: Herzlichen Glückwunsch zur Aufnahme ins International Player Pathway Program! Wie fühlt es sich an, so eine Chance zu bekommen?

Felix Lepper: Unbeschreiblich! Ich weiß noch gar nicht, wie ich das verarbeiten soll. Es ist ein bisschen unwirklich.

ran: Sie sind einer von 13 Footballern aus aller Welt, die ins IPPP aufgenommen werden. Wie bereiten Sie sich auf dieses Abenteuer vor?

Lepper: Mit viel Training. Da bin ich ganz gut aufgestellt. Ich mache viermal die Woche Krafttraining, dazu zwei Sprinteinheiten. Und natürlich mein separates O-Line-Training. Deshalb bin ich ziemlich gut vorbereitet, glaube ich. Ich habe auch noch Max (Pircher, Anm.d.Red.) und Leander (Wiegand) in der Hinterhand, die beide den Sprung über das IPPP geschafft haben. Sie haben bestimmt hilfreiche Tipps für mich.

ran: Wie kam es dazu, dass Sie für das IPPP entdeckt wurden?

Lepper: Ich habe in der vergangenen Saison für die Hamburg Sea Devils in der European League of Football gespielt. Ich wurde von einem NFL-Scout angeschrieben, so kam der Stein ins Rollen. Dann wurde ich eingeladen zum Combine, zur NFL Academy im Oktober. Das lief sehr gut. Da hatte ich direkt ein gutes Bauchgefühl. Was sich dann auch bestätigt hat. Zwei Wochen später kam der Anruf: "Herzlichen Glückwunsch, du bist beim IPPP dabei!" Das war natürlich riesig. Ich konnte es zu dem Zeitpunkt noch nicht fassen. Jetzt ist es offiziell, es fühlt sich krass an.

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Der NFL Draft 2026 ist das Ziel von Felix Lepper

ran: Und jetzt steht der Umzug in die USA an. Wie schwierig ist es, alles in so kurzer Zeit zu organisieren?

Lepper: Ich glaube, es geht. Es ist ja jetzt noch kein finaler Umzug. Es sind erst mal zehn Wochen in den USA. Ich hatte das Ziel seit der Vorbereitung auf den Combine vor Augen. Ich habe die ganze Zeit mit dem Schritt geplant, dass es Anfang des Jahres dann rüber in die USA geht. Aber auch mit dem Wissen, dass es erst mal temporär ist und sich hier noch nicht so viel verändern muss. Das ist gut.

ran: Was haben Sie zuletzt neben dem Football bei den Sea Devils beruflich gemacht?

Lepper: Ich studiere auf Lehramt. Wenn es nebenbei zeitlich geklappt hat, habe ich immer noch gejobbt. Jetzt aktuell mache ich das natürlich nicht mehr.

ran: Könnten Sie sich für den Draft 2026 anmelden? Ist das das Ziel?

Lepper: Ich habe gerade erst erfahren, dass das gehen würde und ich "Draft eligible" bin. Ich wusste nicht genau, wie das mit dem Vertrag als ELF-Spieler ist. Aber es freut mich sehr, die Bestätigung bekommen zu haben. Deshalb: Let’s go!

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Felix Lepper erlebte den Drill an US-Militärschule

ran: Sie haben bereits in den USA für die Fork Union Military Academy gespielt. Wie kam es dazu?

Lepper: Das war 2020/21 nach meinem Abi. Ich habe zuvor 2019 bei den Göttingen Generals gespielt. Dann kam Corona und wir wussten, dass es keine Saison geben wird. Unmittelbar vor dem Ausbruch der Pandemie habe ich noch an einem Camp von Björn Werner und "Gridiron Imports" teilgenommen. Ein paar Monate später hatte ich eine Mail von der Fork Union Military Academy in meinem Postfach, in der stand, dass sie mir die Chance geben, für sie zu spielen. Als Post Graduate, also nach dem Highschool-Abschluss, aber noch vor dem College. Das war eine wahnsinnige Chance. Meine Gefühlslage zu dem Zeitpunkt war mit der aktuellen vergleichbar. Wobei das jetzt mit dem IPPP natürlich noch krasser ist.

ran: Die Fork Union Military Academy ist eine Militärschule. Haben Sie neben dem Football auch eine militärische Ausbildung absolviert?

Lepper: Eine militärische Ausbildung nicht direkt. Aber man hat dort schon diese Strukturen. Ich habe Sachen eingepackt, von denen ich dachte, ich würde sie in der Zeit vom Sommer bis zum Winter brauchen. Aber die wurden direkt am ersten Tag weggeschlossen. Man trägt eine Uniform. Wir hatten Paraden, im Training wurde marschiert. Es wurde darauf geachtet, wie die Stuben aussehen und dass man jeden Tag rasiert ist. Es war ein harter Drill auf jeden Fall, die Tage waren durchgetaktet. Morgens Kirche, dann Schule. Und natürlich Football, worauf für mich der Hauptfokus lag.

ran: Vermutlich war der Drill nicht die schlechteste Vorbereitung auf das IPPP und eine mögliche NFL-Karriere?

Lepper: Das denke ich auch. Es war auf jeden Fall eine der krassesten, aber auch schönsten Erfahrungen, die ich bisher machen durfte. Ich bin sehr dankbar für das, was ich dort lernen konnte. Zum einen im Football, wie ich mich als Spieler entwickeln konnte. Aber auch menschlich, die Freundschaften mit den Jungs, die ich dort kennengelernt habe, sind immer noch ziemlich gut. Mit den meisten bin ich noch in Kontakt.

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IPPP-Absolvent Jakob Johnson ist ein Vorbild

ran: Der erfolgreichste deutsche IPPP-Absolvent ist Jakob Johnson. Ist er ein Vorbild, auch wenn er auf einer ganz anderen Position spielt?

Lepper: Absolut! Ein Vorbild zu sein, muss ja nicht immer bedeuten, dass ich mir Sachen abgucken kann, die ich auf dann dem Feld umsetze. Aber sein Mindset, die Art, wie er die Sachen angeht und die Disziplin, die er mitbringt, das ist ein Vorbild.

ran: Sie sind 2,06 Meter groß und 150 Kilogramm schwer. War mit diesen Maßen schon immer klar, dass Sie O-Liner werden oder haben Sie auch andere Sportarten probiert?

Lepper: Nein, ich habe vor dem Football gar keinen Sport gemacht. Ursprünglich habe ich mit dem Sport angefangen, weil ich abnehmen wollte. Und dann kamen der Spaß und der Ehrgeiz dazu und so kam das Ding ins Rollen. Anfangs, bei dem Camp von Björn, habe ich mich noch als D-Liner, beziehungsweise Defensive Tackle, eingetragen und so auch angefangen. Irgendwann im Camp kam dann Björn auf mich zu und hat gesagt, dass ich ab jetzt mit den O-Linern trainiere. Und seitdem spiele ich O-Line.

Ich bin auf Guard und Tackle einsetzbar und beides macht mir Spaß.

, Felix Lepper

ran: Also hat Björn Werner großen Anteil an Ihrer Entwicklung?

Lepper: Ja, sowieso. Gerade auch durch die Spiele im Fernsehen, die er kommentiert hat. Erst bei ran, jetzt bei "RTL". Das fand ich immer ganz cool. Ich habe dabei sehr viel dazugelernt, weil ich damals noch nicht alles wusste, was die Spieler so machen. Ich fand es einfach cool anzuschauen. Und dann kam das Camp mit Björn. Ohne "Gridiron Imports" hätte ich gar nicht die Chance bekommen, den Sprung in die USA zu machen. Er hat auf jeden Fall einen großen Einfluss.

ran: Was ist Ihre bevorzugte Position in der O-Line?

Lepper: Tackle. Left Tackle.

ran: Aber Sie können auch als Guard spielen?

Lepper: Genau, bei Berlin Thunder habe ich tatsächlich rechter Guard gespielt. Im Training spiele ich sowieso immer beide Seiten. Ich bin auf Guard und Tackle einsetzbar und beides macht mir Spaß. Beide Positionen haben ihre Vorzüge. Als Guard kannst du ein bisschen mehr pullen, du hast ein paar mehr Kickout-Blocks, die ziemlich spaßig sind.

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Felix Lepper hat noch kein Lieblingsteam in der NFL

ran: Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Woran müssen Sie im IPP arbeiten?

Lepper: Meine Stärken sind auf jeden Fall die Explosivität und das Run-Game. In das Pass-Game muss ich noch Arbeit reinstecken. Einfach, damit ich dabei ein bisschen ruhiger werde und mich in meiner Position wohler fühle.

ran: Gibt es einen aktuellen NFL-Spieler, den Sie als Vorbild nennen würden?

Lepper: Ja, mehrere. Als erstes fällt mir Joe Alt von den Los Angeles Chargers ein, auch wenn er noch nicht ganz so lange in der NFL dabei ist. Wir haben ähnliche Körpermaße, ich habe ihm schon sehr oft zugeschaut, als er noch bei Notre Dame am College gespielt hat. Dann natürlich Leander Wiegand, ein Vorbild aus dem IPPP. Und Max Pircher, der ebenfalls über das IPPP den Sprung in die NFL geschafft hat. Tyron Smith habe ich mir oft angeschaut, als er noch bei den Dallas Cowboys gespielt hat. Penei Sewell schaue ich sehr gerne zu, weil er ein sehr physischer Spieler ist. Ich mische das immer so ein bisschen und schaue, was ich adaptieren kann.

ran: Haben Sie Lieblingsteam in der NFL?

Lepper: Ganz ehrlich, noch nicht so wirklich. Ich weiß, es ist ein bisschen komisch, kein Lieblingsteam zu haben. Aber die deutschen Jungs spielen ja alle bei anderen Teams. Ich freue mich einfach, wenn ihre Teams spielen und den Sieg holen.

ran: Wie groß schätzen Sie Ihre Chancen ein, es tatsächlich in die NFL zu schaffen?

Lepper: Ich denke auf jeden Fall, dass ich eine realistische Chance habe. Dafür werde ich alles geben, das steht außer Frage. Stand jetzt plane ich mein Jahr damit.

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