Monday Night game
NFL-Regeldiskussion: Punkte bei unfairem Verhindern eines sicheren Touchdowns?
- Aktualisiert: 12.10.2023
- 11:42 Uhr
- Jan Horstkötter
Nach einer spielentscheidenden Szene im Monday Night Game zwischen den Raiders und den Packers kommt es in den USA zu einer Diskussion. Ändert die NFL eine Regel?
Am Ende war es vielleicht die Szene im Monday Night Game zwischen den Green Bay Packers und den Las Vegas Raiders, die den Unterschied ausgemacht hat.
Drittes Viertel, Spielstand 10:10. Packers-Receiver Christian Watson entwischt seinen Gegenspielern nach einem langen Ball von Jordan Love und läuft auf den sicheren Touchdown zu.
Raiders-Verteidiger Marcus Peters kommt nicht mehr richtig ran. Kann nur noch in das Schulterpad greifen und reißt Watson an der Sechs-Yard-Linie zu Boden!
Klares Foul! Eigentlich ein 15-Yards-Penalty. Durch die Nähe zur Endzone in diesem Fall aber nur "Half the Distance to the Goalline" – also die halbe Distanz zur Endzone. Somit gerade mal drei Yards.
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Aber das eigentlich Bittere: Den Packers gelingt im Anschluss der Touchdown nicht! Das Field Goal bringt zwar drei Punkte ein. Am Ende verliert die Franchise aber genau mit den vier Punkten Unterschied, die der Touchdown (plus Extrapunkt) eingebracht hätte.
Das Wichtigste zur NFL in Kürze
Das sorgt in den USA nun für eine Diskussion um die bestehenden NFL-Regeln. Sollte ein sicherer Touchdown, der durch ein unfaires Foul verhindert wurde, trotzdem zählen?
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Regelbuch nicht deutlich genug
Im offiziellen NFL-Regelbuch steht: "Ein Touchdown wird erzielt, wenn: (Punkt e, Anm.d.Red.) der Schiedsrichter einem Team einen Touchdown zuspricht, der diesem durch eine offensichtlich unfaire Handlung verweigert wurde."
Zugegeben: Eine sehr schwammige Regelformulierung. Was genau ist mit einer "offensichtlich unfairen Handlung" (im Original: „a palpably unfair act“) gemeint? Bei den Field Goals hingegen konkretisiert das Regelbuch.
Dort heißt es: "Goaltending durch einen Verteidiger, der hochspringt, um einen Schuss abzuwehren, der über die Querlatte eines Torpfostens geht. Der Schiedsrichter kann drei Punkte für eine offensichtlich unfaire Handlung vergeben."
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Teambesitzer müssten entscheiden
Warum ist die Regel also bei einem unfair verhinderten Touchdown so undurchsichtig? Womöglich, weil es so wenige Präzedenzfälle gibt. Mit der Aktion aus dem Monday Night Game ist nun zumindest wieder einer geschaffen worden.
"NBC Sports" fordert auf der eigenen Homepage nun von den Verantwortlichen eine Anpassung der Regel. Die kann allerdings nur beim jährlichen Zusammenkommen der Team-Besitzer umgesetzt werden.
Dort werden vor der Saison mögliche Regeländerungen vorgeschlagen und diskutiert. Sollte es bei einer vorgeschlagenen Regeländerung zu einer Abstimmung kommen, müssten mindestens drei Viertel der Teambesitzer dafür stimmen.