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NFL: Trevor Lawrence muss seinen Monster-Vertrag erst rechtfertigen - Kommentar
- Aktualisiert: 14.06.2024
- 13:50 Uhr
- Daniel Kugler
Die Jacksonville Jaguars machen Trevor Lawrence zu einem der Topverdiener der Liga. Mit dem Deal geht die Franchise ein gehöriges Risiko ein, denn noch ist der Quarterback das Geld nicht wert. Ein Kommentar.
Trevor Lawrence ist künftig einer der Topverdiener der Liga.
Wie NFL-Insider Ian Rapoport berichtet, erhält der Quarterback bei den Jacksonville Jaguars einen Fünfjahresvertrag über 275 Millionen Dollar, wovon 142 Millionen Dollar voll garantiert sind und weitere 58 Millionen Dollar im Verletzungsfall hinzukommen.
Mit 55 Millionen Dollar jährlich wird Lawrence gemeinsam mit Bengals-Spielmacher Joe Burrow zum bestverdienenden Spieler auf seiner Position.
Auch wenn der Spieler kürzlich betonte, dass es "ideal" wäre, einen neuen Vertrag noch vor Beginn des Training Camps abzuschließen, ist der Deal in Bezug auf seine bisher erbrachten sportlichen Leistungen mehr als fraglich.
Das Wichtigste in Kürze
Lawrence kann hohe Erwartungen nur bedingt erfüllen
Bei seiner Ankunft in der NFL wurde Lawrence frenetisch als Generationentalent gefeiert. Der 1. Pick aus dem Draft 2021 galt als einer der besten Quarterbacks seit Jahren, der vom College auf die große Bühne treten sollte.
Diese gewaltigen Vorschusslorbeeren konnte der Spielmacher bisher aber nur in Ansätzen zurückzahlen.
In seiner Rookie-Saison warf Lawrence für 3.641 Yards und zwölf Touchdowns, führte die Liga aber auch mit 17 Interceptions an.
Im Jahr 2022 ließ er dann sein großes Potenzial aufblitzen, verbuchte 4.113 Passing Yards sowie 25 Touchdowns und leistete sich nur acht Picks. Dabei führte er Jacksonville zum Division-Titel in der AFC South und einem Playoff-Sieg.
In der vergangenen Saison machte Lawrence jedoch einen deutlichen Schritt zurück. Mit 4.016 Passing Yards, 21 Touchdowns und 14 Interceptions verpasste Jacksonville die Playoffs trotz zwischenzeitlicher 8-3-Bilanz noch.
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Dass Lawrence in Zukunft jährlich mehr verdienen wird als Stars wie Patrick Mahomes, Jalen Hurts, Lamar Jackson oder Josh Allen, wirkt da schon fast absurd.
Die Jaguars vergüten ihren Star mit einer schwindelerregenden Summe, die nicht zu dem passt, was er bisher geleistet hat. Vielmehr wird Lawrence schon jetzt dafür belohnt, was er noch leisten soll.
Lawrence muss jetzt wie ein Elite-Quarterback liefern
Auch wenn der 24-Jährige - dessen Rookie-Vertrag noch zwei Jahre Laufzeit hatte - den Deal nun als Vertrauensbeweis unbedingt haben wollte, geht die Franchise damit ein gehöriges Risiko ein. Die Jaguars laden sich und Lawrence zusätzlichen Druck auf.
Nun ist es am Quarterback, in der kommenden Saison und darüber hinaus zu zeigen, ob er wirklich der versprochene Auserwählte ist, der die Franchise auf Jahre zu einem Super-Bowl-Contender machen kann.
Lawrence ist kein Quarterback-Talent mehr und muss sich spätestens jetzt an der Elite messen. Ein kleiner Entwicklungssprung ist in dieser Preiskategorie nicht mehr akzeptabel, die bloße Playoff-Teilnahme kein Gradmesser mehr.
Lawrence muss sich nun zum unweigerlichen Anführer des Teams von Head Coach Doug Pederson aufschwingen und zeigen, dass sein Potenzial längst nicht ausgereizt ist.
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Vor allem seine Turnover-Anfälligkeit und fragwürdige Entscheidungsfindung unter Druck muss er verbessern.
Entschuldigungen wie schlechtes Coaching, zuletzt Verletzungsprobleme, oder die wackelige O-Line, die Lawrences schwankende Leistungen ein Stück weit rechtfertigten, können nun nicht mehr herhalten.
Durch den Mega-Deal hat die Franchise die eigene Marschroute unweigerlich klar gemacht: Man geht All-in für seinen Quarterback. Die Zeit, Lawrence in Schutz zu nehmen, ist damit allemal vorbei.