Anzeige
Die krassen Regeln der NFL-Ladies

Wegen Instagram-Post und Party-Besuch: Cheerleader bei Saints gefeuert

  • Aktualisiert: 29.03.2018
  • 15:14 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© Getty Images

Für viele junge Frauen ist es ein Wunschtraum: Cheerleader in einem NFL-Klub werden. Doch das Leben als Teil der tanzenden Truppe kann schnell zum Albtraum werden - wegen der teils unfassbaren Verhaltensregeln.

München/New York - Anfang des Jahres griffen die New Orleans Saints durch und schmissen Bailey Davis raus. Die 22-Jährige hatte in ihrem dritten Jahr als Cheerleader des Klubs laut "New York Times" gleich gegen zwei elementare Regeln verstoßen.

So postete sie im Januar auf ihrem privaten Instagram-Account ein Foto von sich in einem Einteiler und - das ist noch nicht einmal bewiesen - soll Wochen vorher eine Party besucht haben, auf der auch ein Saints-Spieler feierte. Zwei in den Augen der Klub-Oberen ungeheuerliche Vorfälle, die bestraft werden mussten.

Regeländerungen, die Gerüchte um OBJ und der neue Deutsche in der NFL – am Sonntag, 23:10 Uhr mit Jan Stecker in MAXXsports. ran am Sonntag auf ProSieben MAXX.

Anzeige
Anzeige
Katie Sowers 49ers
News

49ers fordern Umkleide für Frauen in der NFL

Gibt es zukünftig bald drei Frauenumkleiden in jedem NFL-Stadion? Das verlangen nun die San Francisco 49ers. Es ist kein Zufall, dass der Vorschlag von dieser Franchise kommt.

  • 25.03.2018
  • 16:54 Uhr
Anzeige
Anzeige

Cheerleader-Regeln lösen Kopfschütteln aus

Davis' Geschichte zeigt, wie absurd es teilweise in einer der am professionellsten geführten Ligen der Welt zugeht. Denn den sogenannten "Saintsations" werden von der NFL-Franchise tatsächlich eine Menge Regeln auferlegt, die nur Kopfschütteln auslösen.

Beispiele gefällig? So müssen Cheerleader ein Restaurant direkt wieder verlassen, wenn dort bereits ein Spieler der Saints speist. Und sie müssen auch aufstehen und gehen, falls ein Profi nach ihnen ins Restaurant kommt.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Social-Media-Kanäle müssen privat bleiben

Außerdem müssen Cheerleader jeden Profi blocken, der ihnen auf den auf privat zu stellenden Social-Media-Kanälen folgen will. Schwierig angesichts der Vielzahl der NFL-Spieler, die zudem teilweise im Internet unter Pseudonymen unterwegs sind.

Verboten sind auch eigene Posts, auf denen ein Cheerleader nackt, halbnackt oder in Unterwäsche zu sehen ist. Das wurde Davis zum Verhängnis. Aber auch Saints-Klamotten dürfen auf den privaten Fotos nicht getragen werden.

Anzeige

Nicht mehr als "Hallo" oder "Tolles Spiel"

Und den Cheerleadern wird jeglicher Kontakt zu Spielern untersagt - deshalb reagierten die Saints auch so allergisch auf den mutmaßlichen Party-Besuch von Davis. Deren Mutter Lora - früher selbst jahrelanges Mitglied der "Saintsations" - veranschaulicht die wohl kurioseste aller Regeln: "Ihnen wurde gesagt, dass jedes über 'Hallo' und 'Tolles Spiel' hinausgehende Wort zu persönlich wäre."

Es soll sich um Schutzmaßnahmen handeln, damit die jungen Frauen nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis schlittern. Klingt nach einem Frauenbild aus der schon nicht mehr ganz so jungen Vergangenheit. So weit, so schlimm. Doch sollen andere Klubs den Saints in Sachen Cheerleader-Regeln in Nichts nachstehen.

Anzeige

Hampelmänner als Fett-Test bei den Bills

Die "New York Times" listet weitere sexistische Beispiele auf. So sorgten die Cheerleader der Buffalo Bills für Aufsehen, weil sie nach eigener Aussage bei Tryouts Hampelmänner machen mussten - auf diese Weise sollte überflüssigen Pfunden durch wabbelndes Fleisch auf die Schliche gekommen werden.

Doch damit nicht genug. Bei einem Golfturnier eines Sponsors hätten die Bills-Cheerleader Backflips im Bikini vollführen müssen. Dass ihre Facebook-Seiten ohne ihr Wissen von Team-Offiziellen überwacht wurden, schockt da kaum noch.

Anzeige
Anzeige

Makeup und Uniform selbst bezahlen

Cheerleader der Oakland Raiders mussten einst ihr Anrecht auf ein Gehalt in Höhe des Mindestlohns einklagen, andere wie die Cheerleader der Cincinnati Bengals, der Tampa Bay Buccaneers und der New York Jets gingen erfolgreich dagegen vor, für ihr Makeup, ihre Uniform sowie ihren Transport selbst aufkommen zu müssen.

Gegen diese Ungleichbehandlung will Davis nun vorgehen. Sie macht sich zwar keine Hoffnung, sich doch noch in ihr viertes und abschließendes Saints-Jahr klagen zu können, will aber wenigstens für ihre Nachfolgerinnen den Weg in ein sorgenfreieres Arbeitsleben ebnen.

Anzeige

Arbeitsrechtler macht wenig Hoffnung

Bis dahin dürfte jedoch ein steiniger Weg vor ihr und ihrer Anwältin liegen. Ein Arbeitsrechtler erklärt in der Zeitung: "Manchmal ist es schwierig zu sagen, ob Arbeitsregeln eine Linie überschreiten, wenn sich diese nicht direkt an Frauen oder Minderheiten richten - auch falls diese dadurch letztlich betroffen sind. Solche Regeln können durchaus legal sein, falls der Arbeitgeber belegt, dass sie für die Arbeit nötig sind."

Anzeige

Und was sagen die Saints? Kurz vor ihrem Rausschmiss bekam Davis einen Brief von Cheerleader-Direktorin Ashley Deaton. Diese zeigte keinerlei Verständnis: "Es zeugt von sehr schlechtem Urteilsvermögen, ein solches Foto zu posten - gerade angesichts der über dich kursierenden Gerüchte (der Party-Besuch, Anm. d. Red.). Das hilft dir nicht weiter. Ich dachte, das wäre dir klar."

Ihr Ex-Arbeitgeber ließ seither lediglich ausrichten: "Die Saints streben an, dass alle Angestellten gleich fair behandelt werden. (…) Uns ist zunächst wichtig, dass Frau Davis nicht wegen ihres Geschlechts bestraft wurde." Worte, die in den Ohren der jungen Frau nur wie Hohn klingen können.

Du willst die wichtigsten NFL-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp