Basketball
Europa-Liga der NBA: Commissioner Adam Silver verkündet geplantes Startdatum - Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
- Aktualisiert: 17.09.2025
- 08:45 Uhr
- Daniel Kugler
Eine Europa-Liga der NBA ist längst kein Hirngespinnst mehr, wie Commissioner Adam Silver bekanntgab. Während hinter den Kulissen die Verhandlungen laufen, wird bereits ein konkreter Starttermin genannt.
Von Daniel Kugler
Im Januar 2026 wird zum ersten Mal in der Geschichte der NBA ein Spiel der Regular Season in Deutschland ausgetragen.
In der Berliner Uber Arena werden dann die Orlando Magic auf die Memphis Grizzlies treffen.
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Dabei soll es aber nicht bleiben. Denn die beste Basketball-Liga der Welt will in naher Zukunft eine eigene Europa-Liga gründen.
Commissioner Adam Silver hat nun das Startdatum für den NBA-Ableger in Europa verkündet: "Ich glaube nicht, dass ich viel länger als bis 2028 warten möchte. Jetzt ist die Gelegenheit, so etwas zu verwirklichen", betonte der 63-Jährige bei einer Konferenz der Newsplattform "Front Office Sports".
Das Wichtigste in Kürze
Europa-Liga der NBA: Commissioner Adam Silver nennt Pläne für Startschuss
Bevor Silver die Bühne betrat, berichtete "EuroHoops", dass die Europa-Liga der NBA 2027 mit Teams in London und Manchester starten werde. Silver wusste nichts von diesem Bericht, schloss jedoch den Beginn der neuen Liga zu einem früheren Zeitpunkt nicht aus.
"Ich denke, wir könnten mit einigen der bestehenden Arenen beginnen und dann den Übergang vollziehen", führte der NBA-Boss aus: "2027 ist zweifellos ein ehrgeiziges Ziel."
Im Frühjahr hatte der NBA-Boss noch erklärt, dass ein Start kurz vor den Olympischen Sommerspielen 2028 in Los Angeles für die Europa-Liga eigentlich sinnvoller sei.
Bei seiner Rede betonte Silver, dass die Liga weiterhin die Möglichkeit einer Liga in Übersee prüfe und dass eine der Hürden vor der Einführung die Gewährleistung eines ausgeglichenen Wettbewerbs sei. "So sehr ich auch ein Bewunderer des europäischen Fußballs bin, wollen wir keine kopflastige Liga", so der NBA-Commissioner.
Und weiter: "Wir wollen keine Liga, in der es nur wenige Teams gibt, von denen man annimmt, dass sie wirklich konkurrenzfähig sind, wie in der Champions League. Wir wollen versuchen, eine Liga nach einem System zu gestalten, das wir kennen, bei dem es sich vielleicht nicht um ein Hard-Cap-System handelt, aber bei dem man den Wettbewerb regulieren kann. Es herrscht das Gefühl, dass jedes Team eine faire Chance bekommen sollte, die Meisterschaft zu gewinnen."
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Europa-Liga der NBA: Verhandlungen laufen auf Hochtouren
Bei der Präsentation der Pläne im März hatte Silver die Ideen hinter der neuen Liga erörtert, die in Zusammenarbeit mit dem Weltverband Fiba umgesetzt werden soll.
Dabei soll als Startgebühr für den Eintritt in die Liga eine gewaltige Gebühr verlangt werden, die Rede ist von 500 Millionen Dollar pro Team.
Auf der Veranstaltung gab Silver Einblicke in die laufenden Verhandlungen. Sein Stellvertreter Mark Tatum und er hätten positive Gespräche mit politischen Oberhäuptern, interessierten Teams, Medienunternehmen, möglichen Investoren und weiteren Interessengruppen in ganz Europa geführt. Darunter zuletzt auch der britische Premierminister Keir Starmer.
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Wie aus ersten Plänen der neuen Liga hervorgeht, soll diese zunächst 16 Teams umfassen. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass sich die Anzahl der teilnehmenden Teams zu einem späteren Zeitpunkt noch ändern könnte.
Die NBA-Oberen sollen offenbar gezielt die besten Basketballteams Europas für ihren neuen Wettbewerb begeistern wollen. So sollen etwa Klubs wie Real Madrid, Fenerbahce Istanbul und Barcelona Teil der Liga werden. Aus deutscher Sicht soll es bereits mit Alba Berlin einen ersten Austausch gegeben haben.
Aber damit nicht genug. Es ist wohl ebenfalls geplant, Fußballgrößen wie Manchester City oder Paris Saint-Germain mit einem eigenen Team ins Boot zu holen.
Europa-Liga der NBA: Stadien erfüllen nicht die Voraussetzungen
In Sachen Infrastrukur gäbe es aber noch größere Probleme. So fehle es den europäischen Arenen an vielen moderne Funktionen, die NBA-Arenen bieten, darunter ausreichender Kapazitäten, Luxus-Sitzplätzen und Restaurants – teilweise aufgrund ihres Alters.
Silver sagte, dass die Accor Arena, in der die späteren Runden des Basketballturniers der Olympischen Spiele 2024 in Paris ausgetragen wurden, zwar ein geeigneter Veranstaltungsort sei, aber dennoch in den 1980er Jahren gebaut wurde und dadurch ihre Grenzen habe.
Es wäre laut dem Commissioner aber sinnvoll, zunächst die bestehenden Arenen in ganz Europa zu nutzen, ehe nach und nach eine modernere Infrastruktur aufgebaut werden könnte.
Die Vorfreude auf die geplante Europa-Liga ist laut Silver derweil groß und der einzig logische Schritt: "Basketball ist derzeit wahrscheinlich die am schnellsten wachsende Sportart der Welt und in Europa nach Fußball die zweitgrößte. Ich denke also, dass hier eine echte Chance besteht."