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Pfiffe gegen Luke Humphries

Darts-WM: Deutsche Fans müssen Fußball-Mentalität ablegen! Ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 29.12.2023
  • 11:10 Uhr
  • Kai Esser
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Die deutschen Fans im Alexandra Palace werden bei der Darts-WM für ihr respektloses Verhalten kritisiert. Nicht zum ersten Mal, dass Besucher aus Deutschland negativ auffallen. Es wird Zeit, das endlich zu ändern.

Von Kai Esser

Es ist ein normaler wie nachvollziehbarer Vorgang. Wenn ein Gegner im Fußball zum Elfmeter antritt, dann pfeift man ihn aus. Wenn der Gegner beim American Football in Ballbesitz ist, wird man laut.

Das soll vor allem ablenkend oder irritierend sein. Alles eben, damit sein eigenes Team eine bessere Ausgangsposition hat, egal wie klein die Verbesserung am Ende ist. Als Fan hat man nun einmal viel Macht.

Nicht anders ist das auch beim Darts. Besonders mit Pfiffen kann man bei einem Präzisions- und Mentalsport viel anrichten. Beim Spiel des letzten im Turnier verbliebenen Deutschen Ricardo Pietreczko gegen den haushohen Favoriten Luke Humphries gab es aus einer deutschen Ecke viele Buhrufe und Pfiffe.

Aber warum? Klar, als Deutscher will man, dass die Deutschen in einem sportlichen Wettbewerb gut abschneiden. Das war schon immer so. Aber wieso auf Kosten des Gegners? Der Alexandra Palace ist kein Fußballstadion und darf es auch nie werden!

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"Es ist schön, wenn man mich oder Luke unterstützt. Aber bitte, bitte nicht pfeifen oder sonst was. Ich habe oft gehört, dass jemand in der Konzentrationsphase von Luke gepfiffen hat. Das finde ich einfach nicht in Ordnung“, sagte der am Ende mit 3:4 unterlegene Pietreczko.

Pikachu zeigt sich als fairer Verlierer

Eigentlich könnten wir den Text an dieser Stelle beenden, denn "Pikachu" hat alles gesagt, was es zu sagen gibt. Darts gilt als Gentlemen's Sport, wahrscheinlich wegen des britischen Ursprungs, und das soll er auch bleiben.

Vor allem, weil das ortsansässige Publikum stets fair zu den deutschen Spielern ist und war. Als Gabriel Clemens 2023 sensationell ins Halbfinale kam und auf dem Weg Gerwyn Price aus dem Weg räumte, stand die ganze Halle hinter ihm. Warum? Nicht wegen seiner Nationalität, sondern weil er begeisternde Darts spielte.

Nach seiner knappen Niederlage zeigte sich der WM-Debütant Pietreczko übrigens als fairer Verlierer. Er umarmte Humphries mehrmals herzlich und applaudierte seinem Gegenüber, der seinen Comeback-Erfolg frenetisch vor der zuvor buhenden deutschen Ecke feierte.

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Fairness und Anerkennung sollte über allem stehen

Wer weiß? Am Ende stachelten die Pfiffe den Weltranglistendritten vielleicht sogar an, und die Fans haben das Gegenteil von dem bewirkt, was sie wollten.

Dem Sport, den Spielern und dem gemeinsamen Miteinander - denn das ist jedes Darts-Event oder sollte es zumindest sein - kann es nur gut tun, wenn man sich eben nur beim Fußball wie ein Fußball-Fan benimmt und beim Darts wie ein Darts-Fan.

Und wenn der Lieblingsspieler verliert? "Passd scho", um es mit den Worten von "Pikachu" zu sagen. In seiner kurzen Zeit auf der Pro Tour hat der Wahl-Franke scheinbar mehr gelernt, als pöbelnde Fans in mehreren Jahren.

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