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Eishockey-WM: Gut, dass das DEB-Team rausgeflogen ist! Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 22.05.2025
  • 10:30 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Das Aus gegen Dänemark in der Vorrunde ist bitter, könnte aber langfristig ein Segen für das deutsche Eishockey sein.

Von Tobias Wiltschek

Auch wenn das Ausscheiden der deutschen Mannschaft bei der Eishockey-WM äußerst bitter war: Das Team von Bundestrainer Harold Kreis verabschiedete sich verdientermaßen schon nach der Vorrunde von den Titelkämpfen in Schweden und Dänemark.

Und man muss hinzufügen: Gut, dass die Deutschen rausgeflogen sind. Denn mit dem Erreichen des Minimalziels Viertelfinale wären so manche Fehler und Schwächen wohl überdeckt worden. Nun aber führt kein Weg daran vorbei, die Bruchlandung des Vizeweltmeisters von 2023 schonungslos aufzuklären.

Da wird es dann nicht reichen, auf das unfassbar schlechte Eis in Herning hinzuweisen oder die Tatsache, dass die Dänen zwei volle Tage Zeit zur Erholung und Einstimmung auf diesen Showdown hatten, während das DEB-Team noch am Montag gegen Weltmeister Tschechien ran musste.

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WM-Aus: Ausreden sind fehl am Platz

Ja, diese Begleiterscheinungen machten es nicht einfacher. Aber mit dem Eis mussten alle Teams klar kommen, und bei der Heim-WM vor acht Jahren hatte sich Deutschland als Gastgeber einen ähnlichen Spielplan ausgesucht wie die Dänen. Das mag zwar unfair klingen, ist aber bei Eishockey-Weltmeisterschaften üblich.

Zuallererst muss das Team die Gründe für das erste vorzeitige WM-Aus einer deutschen Mannschaft seit 2018 bei sich selbst suchen. Und davon gab es viele.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tabelle

  • Der Spielplan der WM

Die Hauptgründe führte ausgerechnet der Spieler an, der eigentlich gar nicht hätte dabei sein sollen. Denn Marcel Noebels war zugunsten von NHL-Star Tim Stützle kurzfristig vor Turnierstart aus dem Kader gestrichen worden. Nur durch die Verletzung von Lukas Reichel aber kehrte er zurück ins Team.

"Man verlässt sich zu sehr auf denjenigen, der die Scheibe hat, dass er was Besonderes macht", konstatierte er nach der 0:5-Packung gegen die Tschechen und sprach damit gleich mehrere Schwächen der deutschen Mannschaft an.

Wenn ein Spieler den Puck hat und die anderen nur zuschauen, spricht das weder für ein gehobenes Selbstvertrauen innerhalb der Truppe noch für ein durchdachtes taktisches Konzept, bei dem jeder Spieler weiß, was er zu tun hat.

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Auch der Bundestrainer muss sich hinterfragen

Letzteres muss sich auch Bundestrainer Kreis ankreiden lassen. Durch seine personellen Rochaden, die sich bis ins Spiel gegen Dänemark durchzogen, sorgte er nicht unbedingt dafür, dass sich die einzelnen Reihen gut einspielen konnten.

Dass die Ausbeute im Powerplay mit insgesamt nur drei Toren bei 17-maliger Überzahlsituation zu den schlechtesten des gesamten Teilnehmerfeldes gehört, ist Ausdruck des mangelhaften Kombinationsspiels.

Dazu kommen die Formschwächen der Spieler, die das Team eigentlich hätten tragen sollen. Moritz Seider wirkte in seiner neuen Rolle als Kapitän häufig übermotiviert und ließ seine gewohnte Ruhe in der Abwehr vermissen.

Stützles Torflaute im Nationaltrikot hält an

Und Tim Stützle war nie die erhoffte Verstärkung und wartet immer noch auf sein erstes Tor bei einer WM für Deutschland. Natürlich muss man bei ihm berücksichtigen, dass er wenige Tage vor Beginn des Turniers noch in den NHL-Playoffs für die Ottawa Senators aktiv gewesen ist.

Aber auch der Däne Nikolaj Ehlers hatte die vielen Flugkilometer aus den USA nach Europa noch in den Knochen - und brachte sein Team mit einem Geniestreich gegen Deutschland zurück und damit auf Kurs Richtung Penaltyschießen.

Dass die Deutschen in diesem Nervenspiel scheiterten, könnte im Nachhinein noch ein Segen sein - wenn die richtigen Schlüsse aus dem Aus gezogen werden.

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