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HSV, Schalke, Hertha - Aufstiegscheck 2. Liga: Funkel legt sich fest
- Aktualisiert: 28.07.2023
- 12:45 Uhr
- Tobias Wiltschek
Mit dem Kracher zwischen dem Hamburger SV und Schalke 04 (live in SAT.1, auf ran.de und in der ran-App) beginnt am Freitag die neue Zweitliga-Saison. Grund genug für ran, zusammen mit Trainer-Legende Friedhelm Funkel den Aufstiegscheck zu wagen.
In der Sommerpause ist auch auf dem Zweitliga-Transfermarkt viel passiert. Mit Max Kruse, Marcel Halstenberg und Lars Stindl haben erfahrene Stars den Weg in die 2. Liga gefunden.
Aber nicht nur Paderborn, Hannover und Karlsruhe haben aufgerüstet. Auch andere Teams sind auf dem Transfermarkt tätig geworden, wieder andere konzentrierten sich darauf, ihre Spieler zu halten.
Eine Aufstiegsprognose ist deshalb nicht ganz leicht.
Zusammen mit Trainer-Legende Friedhelm Funkel, der zahlreiche Erst- und Zweitligisten trainierte, wagt ran vor dem Auftaktspiel zwischen dem HSV und Schalke (Freitag, 28. Juli 2023, live in SAT.1, auf ran.de und in der ran-App) dennoch einen Tipp.
Die 2. Liga
Funkel ist Fachmann auf diesem Gebiet. Der 69-Jährige ist Rekord-Bundesliga-Aufsteiger unter den Trainern. Sechs Mal gelang ihm dieses Kunststück. Zwei Mal mit Uerdingen (1992 und 1994), je einmal mit Duisburg (1996), Köln (2003), Frankfurt (2005) und Düsseldorf (2018).
Wer steigt also diese Saison in die Bundesliga auf und für wen reicht es immerhin noch für die Relegation?
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Hertha BSC - Prognose: Platz 9
Normalerweise gelten Absteiger immer auch automatisch als (Wieder-)Aufstiegskandidat. Im Fall der Berliner ist es jedoch anders. Vor allem die großen finanziellen Schwierigkeiten lassen eine sofortige Rückkehr in die Bundesliga aussichtslos erscheinen.
"Wenn sie eine sorgenfreie Saison spielt, das heißt für mich im einstelligen Tabellenbereich landet, sollte die Hertha zufrieden sein", sagt Funkel über seinen Ex-Klub: "Sie sollten einfach wieder Ruhe in den Verein bekommen und versuchen, viele junge Spieler einzusetzen."
Dies ist für den 69-Jährigen "ein guter Weg, weil bei Hertha BSC im Nachwuchsbereich sehr gut gearbeitet wird. Die Spieler kennt keiner besser als Pal Dardai".
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Karlsruher SC - Prognose: Platz 8
In der kommenden Saison könnte der Karlsruher SC eine richtig gute Rolle spielen. Hauptgrund für diese Prognose ist der Transfer von Lars Stindl. Der erfahrene Offensivspieler verließ nach vielen Jahren Borussia Mönchenglabbach, um in seine Heimat zurückzukehren.
"Stindl kann gerade für die Offensive sehr wichtig werden. Er ist ein Schlitzohr, ein abgebrühter und schlauer Spieler, der nicht nach Karlsruhe gegangen ist, um seine Karriere ausklingen zu lassen", sagt Funkel: "Der will in seiner Heimat tatsächlich noch mal Euphorie und Begeisterung wecken."
Sollten sie es schaffen, "gut aus den Startlöchern zu kommen, könnte der KSC überraschen", ist sich Funkel sicher.
Hannover 96 - Prognose: Platz 7
In der vergangenen Saison waren die Roten beständig unbeständig. Am Ende reichte es für das Team von Coach Stefan Leitl nur zu einem unbefriedigenden zehnten Platz.
In dieser Saison hält Funkel die 96er für "eine interessante Mannschaft", die mit Neuzugang Halstenberg aus Leipzig und Torwart Zieler "über viel Erfahrung verfügt".
Sollte Hannover gut starten und schnell eine Einheit werden, könnten sie bis zum Schluss oben mitspielen.
1. FC Kaiserslautern - Prognose: Platz 6
Kann Lautern die Euphorie von Jahr eins nach dem Zweitliga-Aufstieg nutzen, um nun noch weiter oben anzugreifen? Oder steht den Pfälzern das so oft zitierte schwierige zweite Jahr bevor? Diese Frage stellen sich nicht nur die Fans in Kaiserslautern.
Für Funkel, der in den 1980er Jahren selbst drei Jahre lang für den FCK aktiv war, steht fest: "Die Mannschaft wird im zweiten Jahr besser abschneiden als im ersten Jahr. Deswegen sehe ich auch Kaiserslautern unter den besten sieben, acht Mannschaften."
Erfolgsgaranten sind die große Euphorie und Trainer Dirk Schuster, von dem Funkel meint: "Der weiß genau, was er will."
SC Paderborn - Prognose: Platz 5
Max Kruse geht in die Provinz nach Paderborn. Das war die Transfer-Nachricht des Sommers in der 2. Liga. Doch erfüllt der ehemalige Nationalspieler auch die Erwartungen, die seine Ankunft in Ostwestfalen ausgelöst hat?
Funkel sieht in dem extrovertierten 35-Jährigen jedenfalls den Spieler, der den SCP auf jeden Fall verstärken kann. Einzige Bedingung: "Er spielt seine Qualitäten in der Offensive aus – seine Tore, sein gutes Auge für die Mitspieler, seine Ideen - und wird richtig eingesetzt."
Dafür muss Trainer Lukas Kwasniok sorgen, der laut Funkel ebenfalls "ein positiv Verrückter" ist.
FC St. Pauli - Prognose: Platz 4
Wären die Kiezkicker auch nur ansatzweise so gut gestartet, wie sie die Rückserie bestritten haben, würden sie jetzt in der Bundesliga spielen. So aber reichten selbst die 41 Punkte, die sie nach der Winterpause unter dem Trainer Fabian Hürzeler holten, nicht zum Aufstieg.
Das könnte sich in dieser Saison ändern. "St. Pauli ist zusammen mit Düsseldorf die Mannschaft, die die beiden Mannschaften, die ich auf die ersten beiden Plätze gesetzt habe, vielleicht ein wenig gefährden könnte. Zumindest aber spielen sie um Platz drei", prognostiziert Funkel.
Der Hauptgrund heißt Hürzeler, den Funkel als "einen sehr spannenden Trainer" bezeichnet, "der noch sehr jung ist und seinen Weg machen wird".
Fortuna Düsseldorf - Prognose: Platz 3
Sein Ex-Team aus dem Rheinland sieht Funkel noch etwas besser aufgestellt im Kampf um den Relegationsplatz als St. Pauli.
"Ich glaube, dass sie um Platz drei mitspielen wird", sagte er über die Fortuna, die er von 2016 bis 2020 selbst trainiert hatte.
Mit Dawid Kownacki haben die Düsseldorfer zwar ihren Topscorer verloren. Doch das könnten sie kompensieren, glaubt Funkel. Außerdem haben sie einen Spieler verpflichtet, dem er viel zutraut.
"Vincent Vermeij ist ein ganz interessanter Spieler. Der kann in der 2. Liga wirklich Fuß fassen und Tore erzielen", so Funkel, der auch die eingespielte und erfahrene Mannschaft als Erfolgsfaktor sieht.
Hamburger SV - Prognose: Platz 2
So wie früher mal der VfL Bochum als unabsteigbar galt, gilt der HSV zumindest für manche Beobachter spätestens seit dem Last-Minute-Drama am letzten Spieltag der vergangenen Saison als unaufsteigbar.
Nicht aber für Funkel. Er ist der Meinung, dass die Spieler den Frust von Sandhausen längst abgeschüttelt haben und mit frischer Motivation an den Start gehen werden.
Außerdem seien Immanuel Pherai und Levin Öztunali nur zwei von mehreren klugen Transfers gewesen, meint Funkel und legt sich fest: "Ich habe am Aufstieg des HSV keine Zweifel."
FC Schalke 04 - Prognose: Platz 1
Noch klarer ist seine Meinung, was den Aufstieg betrifft, nur bei den Königsblauen. Hier sagt er sogar: "Wenn diese Mannschaft nicht aufsteigt, habe ich keine Ahnung von Fußball."
Mit seinem Aufstiegstipp imitiert er nicht nur Trainer Thomas Reis, der selbst schon öffentlich gesagt hat: "Wir steigen auf." Er präzisiert seine Vorhersage auch.
Funkel sieht in den Schalkern eine "ganz tolle Mannschaft. Mit Terodde und Polter haben sie zwei Spieler, die viele Tore schießen können". Dazu hätte sie hinten mit Marcin Kaminski und Neuzugang Timo Baumgartl zwei erfahrene Innenverteidiger.