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Fußball

3. Liga: Polizei ermittelt nach Rassismus-Eklat bei 1860 München vs. Energie Cottbus - weiterer Vorfall bekannt

  • Aktualisiert: 01.11.2025
  • 20:39 Uhr
  • ran.de/SID

Nach dem Rassismus-Eklat im Spiel zwischen 1860 München und Energie Cottbus ermittelt die Polizei. Dazu kommt ein weiterer Vorfall.

Nach dem Rassismus-Vorfall in der 3. Liga hat neben dem Deutschen Fußball-Bund nun auch die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Beim Spiel zwischen 1860 München gegen Energie Cottbus (3:0) am vergangenen Wochenende wurde Gäste-Spieler Justin Butler in der 72. Minute mit einem Becher beworfen, dazu gab es Affenlaute eines Zuschauers.

Gegen den 36-Jährigen aus Landshut wird nun wegen des Verdachts auf Beleidigung ermittelt, das geht aus einer Mitteilung der Polizei hervor.

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Nach dem Vorfall wurde er aus dem Stadion geleitet und von der Polizei in Empfang genommen. Demnach ergab ein vor Ort durchgeführter Alkoholtest einen Wert von 1,4 Promille im Blut. Zwar ist der Zuschauer bislang nicht polizeilich bekannt gewesen, ihm droht dennoch eine Anzeige wegen Volksverhetzung. Auch ein Stadionverbot steht im Raum.

Dazu kommt: Wenn die zu erwartende Geldstrafe des DFB feststeht, wird er von den Löwen in Regress genommen.

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Löwen-Fans solidarisierten sich mit Butler

Nach der Beleidigung hatte Schiedsrichter Konrad Oldhafer die Begegnung für einige Minuten unterbrochen. Auf dem Feld wurde hitzig diskutiert. Weite Teile des Münchner Publikums solidarisierten sich im Anschluss mit Butler.

"Der TSV 1860 München entschuldigt sich bei Justin Butler und dem FC Energie Cottbus für diesen Vorfall", veröffentlichten die Münchner noch am Abend der Partie ein Statement.

"Die Löwen sprechen sich mit allen Mitgliedern ausdrücklich gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer sexuellen Identität, ihres Alters oder aufgrund einer Behinderung aus und stehen für Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz."

Der Verein werde sich um eine "vollumfängliche Aufarbeitung dieses Vorfalls bemühen und den Zuschauer mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechenschaft ziehen".

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Referee hielt sich an die Regel

Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte wenig Verständnis dafür, dass das Spiel fortgesetzt wurde. "Ich habe zum Schiedsrichter gesagt. 'Wir akzeptieren die Niederlage.' Er kann das Spiel abbrechen, um ein Zeichen zu setzen. Wir reden immer, aber keiner handelt. Das ist traurig für den Spieler und für alle anderen", sagte er bei "MagentaTV".

"Diejenige Person soll den Affen gemacht haben. Deshalb kam die Hektik auf. Es passiert immer wieder. Egal wer und egal wo: Wir haben alle nicht die Haltung, um mal ein Spiel abzubrechen."

Cottbus - Wollitz zum Rassismus-Eklat: "Reden immer, keiner handelt"

Referee Oldhafer handelte aber entsprechend der Regel. Im deutschen Fußball wird der Drei-Stufen-Plan der Europäischen Fußball-Union (UEFA) umgesetzt. Bei rassistischen Vorfällen im Stadion sollen Schiedsrichter das Spiel zunächst kurzzeitig, bei weiteren Vorfällen länger unterbrechen oder in der dritten Stufe abbrechen.

Durch die Niederlage bei den Löwen gab Cottbus die Tabellenführung wieder an den MSV Duisburg ab.

Übrigens: Die Affenlaute waren nicht der einzige Vorfall während des Spiels. Laut Polizei soll ein 44-jähriger 1860-Fan einen Hitlergruß gezeigt haben.

Auch er wurde von den Ordnern an die Polizei überstellt. Es läuft ein Verfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

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