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Bundesliga

Bundesliga: Fünf Gründe für den Höhenflug von Bayer Leverkusen

  • Aktualisiert: 30.10.2023
  • 00:26 Uhr
  • Carolin Blüchel
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Bayer Leverkusen bleibt nach einem spektakulären 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg Bundesliga-Spitzenreiter. Für den anhaltenden Höhenflug gibt es fünf Gründe.

von Carolin Blüchel

Bayer Leverkusen ist in diesen Wochen die Mannschaft der Saison. Nach neun Spieltagen steht das Team um Trainer Xabi Alonso mit 25 Zählern an der Tabellenspitze. Vor dem FC Bayern. In 60 Jahren Bundesliga war nur dem Rekordmeister unter Pep Guardiola in der Saison 2015/16 ein noch furioserer Saisonstart gelungen.

In Alonsos 50. Pflichtspiel als Bayer-Coach gab’s ein 2:1 gegen den SC Freiburg, sehenswerte Tore inklusive. Vor allem Spielmacher Florian Wirtz verzückte mit Messi-esquen Solo-Dribblings, die zu einem Tor und einer Vorlage führten.

Auch wenn es noch früh in der Saison ist, fragt sich Fußball-Deutschland längst: Wirtz was oder wirtz nix, für Bayer 04? Kann die Werkself den angestaubten Beinamen "Vizekusen" endlich ablegen? Vieles deutet darauf hin. 

Vorab sei zu erwähnen, dass der Begriff "Vizekusen" auf die späten 90er bzw. die Jahrtausendwende zurückgeht, als Leverkusen unter Trainer Christoph Daum gleich dreimal Vizemeister geworden war. Danach hatte es nur noch mit Jupp Heynckes 2010/11 zu Platz zwei gereicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der 9. Bundesliga-Spieltag im Überblick

  • Wirtz zaubert wie Messi: Leverkusen bleibt nach Sieg gegen Freiburg Spitzenreiter

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Zwar hielt sich Leverkusen in der Regel im ersten Tabellendrittel, doch in den Meisterkampf griff der Traditionsklub nie mehr wirklich ein. In diesem Jahr ist das anders. Für den anhaltenden Höhenflug gibt es fünf Gründe.

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Alonso trainiert wie er gespielt hat

1. Grund: Xabi Alonso. Der Spanier ist die Trainer-Attraktion der Liga. Er lässt spielen, wie er es einst selbst als Mittelfeldstratege getan hatte: dominanter Ballbesitz-Fußball mit vielen Ballkontakten und herausragender Kontrolle.

Für den früheren Bayern-Boss war der heute 41-Jährige schon zu seiner aktiven Zeit "der klügste und beste Stratege, den ich je bei uns im Mittelfeld gesehen habe". Und als Alonso 2017 seine Karriere beim FC Bayern beendete, prophezeite Pep Guardiola seinem ehemaligen Schützling eine zweite schillernde Laufbahn: "Er wird definitiv Trainer werden – und zwar ein guter."

Kein Wunder. Gelernt hat Alonso von den Besten: Guardiola, Carlo Ancelotti, Jose Mourinho, Manuel Pellegrini und Rafael Benitez. Es scheint, als habe er sich von jedem etwas abgeschaut. Nach Platz sechs in der Bundesliga in der Vorsaison versteht Alonso seine Mannschaft jetzt noch besser. Das Resultat wird jede Woche sichtbar.

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Wirtz auf Messis Spuren

2. Grund: Florian Wirtz. Der 20-Jährige gilt schon seit Jahren als das Megatalent im deutschen Fußball. Ein Ausnahmekönner mit Potenzial zum Superstar. In der Rückrunde der Vorsaison noch von einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt, zaubert Wirtz in der aktuellen Spielzeit nach Belieben.

Gegen Freiburg versetzte er alle Anwesenden gleich zweimal ins Staunen. Sein Slalomlauf im Strafraum zum 1:0 und ein atemberaubendes Solo über den halben Platz als Vorbereitung zu Hofmanns 2:0 erinnerten an Lionel Messi in dessen besten Tagen.

Wirtz kann alles, er ist Spielmacher, Vorbereiter und Torschütze und besitzt – ganz offenbar – jetzt auch die Reife. Beim 5:1 in der Europa League gegen Karabach Agdam war er sogar gleich an vier Treffern direkt beteiligt und unterstrich seinen Ruf als Unterschieds-Spieler. 

Kane, Stoppelkamp & Co. - Die weitesten Tore der Bundesliga-Geschichte

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<strong>Fernschuss-Rekorde: Die weitesten Tore der Bundesliga-Geschichte</strong><br>Harry Kane hat einen Rekord-Start beim FCB hingelegt. Beim 8:0-Sieg gegen Darmstadt gelang ihm nicht nur ein Hattrick, sondern auch ein sensationeller Treffer aus der eigenen Hälfte. Aus welcher Distanz war sein Tor genau - und wo reiht es sich unter den weitesten Toren der Bundesliga-Historie ein? <em><strong>ran</strong></em> zeigt euch die Top 10 (Stand: 29. Oktober 2023)
© FIRO/SID

Fernschuss-Rekorde: Die weitesten Tore der Bundesliga-Geschichte
Harry Kane hat einen Rekord-Start beim FCB hingelegt. Beim 8:0-Sieg gegen Darmstadt gelang ihm nicht nur ein Hattrick, sondern auch ein sensationeller Treffer aus der eigenen Hälfte. Aus welcher Distanz war sein Tor genau - und wo reiht es sich unter den weitesten Toren der Bundesliga-Historie ein? ran zeigt euch die Top 10 (Stand: 29. Oktober 2023)

<strong>Platz 9 - geteilt: Mike Hanke (Schalke 04) - 50 Meter</strong><br>Mike Hanke gelang 2004 der vielleicht kurioseste Treffer dieser Top 10: Nachdem Bayer-Keeper und Elfmeterschütze Hans-Jörg Butt einen Strafstoß verwandelt hatte, führte Schalke den Anstoß schnell aus. Hanke schoss den Ball vom Mittelpunkt aus über Butt, der nach seinem Jubel noch nicht zwischen die Pfosten zurückgekehrt war, ins Tor.&nbsp;
© Bongarts

Platz 9 - geteilt: Mike Hanke (Schalke 04) - 50 Meter
Mike Hanke gelang 2004 der vielleicht kurioseste Treffer dieser Top 10: Nachdem Bayer-Keeper und Elfmeterschütze Hans-Jörg Butt einen Strafstoß verwandelt hatte, führte Schalke den Anstoß schnell aus. Hanke schoss den Ball vom Mittelpunkt aus über Butt, der nach seinem Jubel noch nicht zwischen die Pfosten zurückgekehrt war, ins Tor. 

<strong>Platz 9 - geteilt: Bernd Schneider (Bayer Leverkusen) - 50 Meter</strong><br>Bernd Schneider schoss sich 2001 in die Top 10 der weitesten Bundesliga-Tore. Im Spiel gegen den BVB fing der Bayer-Offensivmann einen gegnerischen Pass ab und hielt aus 50 Metern aufs Tor - der Ball flog über einen verblüfften Jens Lehmann ins Netz.
© WEREK

Platz 9 - geteilt: Bernd Schneider (Bayer Leverkusen) - 50 Meter
Bernd Schneider schoss sich 2001 in die Top 10 der weitesten Bundesliga-Tore. Im Spiel gegen den BVB fing der Bayer-Offensivmann einen gegnerischen Pass ab und hielt aus 50 Metern aufs Tor - der Ball flog über einen verblüfften Jens Lehmann ins Netz.

<strong>Platz 7 - geteilt: Fabian Ernst (Werder Bremen) - 52 Meter</strong><br>2002 schaffte Bremens Fabian Ernst im Spiel gegen den BVB das Kunststück, den Ball aus 52 Metern in die Maschen zu setzen. Dortmunds Roman Weidenfeller war für eine Grätsche weit aus seinem Tor gekommen, der Ball landete vor den Füßen Ernsts, der ihn gekonnt über den Keeper einnetzte.&nbsp;
© Garcia

Platz 7 - geteilt: Fabian Ernst (Werder Bremen) - 52 Meter
2002 schaffte Bremens Fabian Ernst im Spiel gegen den BVB das Kunststück, den Ball aus 52 Metern in die Maschen zu setzen. Dortmunds Roman Weidenfeller war für eine Grätsche weit aus seinem Tor gekommen, der Ball landete vor den Füßen Ernsts, der ihn gekonnt über den Keeper einnetzte. 

<strong>Platz 7 - geteilt: Alex Alves (Hertha BSC) - 52 Meter</strong><br>Im Jahr 2000 gelang Alex Alves ein Rekord-Distanzschuss gegen den 1. FC Köln. Nach einem Gegentreffer versenkte der Brasilianer den Ball aus 52 Metern direkt nach dem Anstoß für Hertha BSC. Das Tor brachte die Wende für die Berliner, die vor Alves' Treffer 0:2 hinten lagen, und am Ende mit 4:2 gewannen.&nbsp;
© getty

Platz 7 - geteilt: Alex Alves (Hertha BSC) - 52 Meter
Im Jahr 2000 gelang Alex Alves ein Rekord-Distanzschuss gegen den 1. FC Köln. Nach einem Gegentreffer versenkte der Brasilianer den Ball aus 52 Metern direkt nach dem Anstoß für Hertha BSC. Das Tor brachte die Wende für die Berliner, die vor Alves' Treffer 0:2 hinten lagen, und am Ende mit 4:2 gewannen. 

<strong>Platz 5 - geteilt: Florian Grillitsch (TSG 1899 Hoffenheim) - 55 Meter</strong><br>Nicht nur Kane traf in dieser Saison von der eigenen Hälfte aus: Hoffenheims Grillitsch erzielte beim 3:1-Sieg gegen den 1. FC Köln am 4. Spieltag ein Traumtor aus 55 Metern. "So ein Tor schießt man vielleicht einmal im Leben", sagte der Österreicher nach dem Spiel.
© Nordphoto

Platz 5 - geteilt: Florian Grillitsch (TSG 1899 Hoffenheim) - 55 Meter
Nicht nur Kane traf in dieser Saison von der eigenen Hälfte aus: Hoffenheims Grillitsch erzielte beim 3:1-Sieg gegen den 1. FC Köln am 4. Spieltag ein Traumtor aus 55 Metern. "So ein Tor schießt man vielleicht einmal im Leben", sagte der Österreicher nach dem Spiel.

<strong>Platz 5 - geteilt: Harry Kane (FC Bayern München) - 55 Meter</strong><br>Sein zwölftes Tor im neunten Bundesliga-Spiel wird Harry Kane nicht so schnell vergessen. Der Engländer netzte aus über 55 Metern ein: "Das ist das erste Mal. Ich habe es in meiner Karriere schon einige Male versucht - sonst gingen sie immer zum Abstoß", kommentierte der Bayern-Stürmer sein Sensationstor.
© MIS

Platz 5 - geteilt: Harry Kane (FC Bayern München) - 55 Meter
Sein zwölftes Tor im neunten Bundesliga-Spiel wird Harry Kane nicht so schnell vergessen. Der Engländer netzte aus über 55 Metern ein: "Das ist das erste Mal. Ich habe es in meiner Karriere schon einige Male versucht - sonst gingen sie immer zum Abstoß", kommentierte der Bayern-Stürmer sein Sensationstor.

<strong>Platz 4: Diego (Werder Bremen) - 63 Meter</strong><br>
                Werder Bremens Diego trifft 2007 gegen Alemannia Aachen aus 63 Metern zum 3:1 ins Tor, nachdem Aachen-Keeper Kristian Nicht zum Eckball mit nach vorne gelaufen war. "Als ich gesehen hatte, dass der Torhüter noch weit weg vom Tor war und ich den Ball unter Kontrolle hatte, habe ich geschossen", sagte der Brasilianer zu seinem Wundertor.
© 2007 Getty Images

Platz 4: Diego (Werder Bremen) - 63 Meter
Werder Bremens Diego trifft 2007 gegen Alemannia Aachen aus 63 Metern zum 3:1 ins Tor, nachdem Aachen-Keeper Kristian Nicht zum Eckball mit nach vorne gelaufen war. "Als ich gesehen hatte, dass der Torhüter noch weit weg vom Tor war und ich den Ball unter Kontrolle hatte, habe ich geschossen", sagte der Brasilianer zu seinem Wundertor.

<strong>Platz 3: Klaus Allofs (1. FC Köln) - 70 Meter</strong><br>Aus 70 Metern traf Kölns Stürmer Klaus Allofs 1986 im rheinischen Derby gegen Bayer Leverkusen ins Tor. Der als tiefer Pass gedachte Ball sprang vor dem herauslaufenden Bayer-Torhüter Rüdiger Vollborn unerwartet hoch auf und landet in den Maschen.&nbsp;&nbsp;
© Kicker/Liedel

Platz 3: Klaus Allofs (1. FC Köln) - 70 Meter
Aus 70 Metern traf Kölns Stürmer Klaus Allofs 1986 im rheinischen Derby gegen Bayer Leverkusen ins Tor. Der als tiefer Pass gedachte Ball sprang vor dem herauslaufenden Bayer-Torhüter Rüdiger Vollborn unerwartet hoch auf und landet in den Maschen.  

<strong>Platz 2: Georgios Tzavellas (Eintracht Frankfurt) - 73 Meter</strong><br>2011 schlug der Frankfurter Tzavellas einen Steilpass aus 73 Metern für Stürmer Theofanis Gekas - der Ball prallte kurios auf, sodass weder Gekas noch der damalige Schalker Keeper Manuel Neuer ihn berührten, bevor er ins Tor fiel: "Ich dachte, dass Gekas den Ball mitnimmt, aber er kam nicht mehr ran. Das hat der schon gut gemacht, der andere Grieche", sagte der spätere Weltmeister Neuer.
© Jan Huebner

Platz 2: Georgios Tzavellas (Eintracht Frankfurt) - 73 Meter
2011 schlug der Frankfurter Tzavellas einen Steilpass aus 73 Metern für Stürmer Theofanis Gekas - der Ball prallte kurios auf, sodass weder Gekas noch der damalige Schalker Keeper Manuel Neuer ihn berührten, bevor er ins Tor fiel: "Ich dachte, dass Gekas den Ball mitnimmt, aber er kam nicht mehr ran. Das hat der schon gut gemacht, der andere Grieche", sagte der spätere Weltmeister Neuer.

<strong>Platz 1: Moritz Stoppelkamp (Paderborn) - 83 Meter</strong><br>2014 erzielte Moritz Stoppelkamp gegen Hannover 96 aus sage und schreibe 83 Metern das weiteste Tor der Bundesliga-Historie. 96er-Torwart Zieler hatte für einen späten Freistoß das Gehäuse verlassen - der Rekord-Befreiungsschlag von Stoppelkamp rollte ins leere Tor: "Ich wusste nicht, dass ich überhaupt so weit schießen kann", so der Titelträger über seinen Rekordtreffer.
© pmk

Platz 1: Moritz Stoppelkamp (Paderborn) - 83 Meter
2014 erzielte Moritz Stoppelkamp gegen Hannover 96 aus sage und schreibe 83 Metern das weiteste Tor der Bundesliga-Historie. 96er-Torwart Zieler hatte für einen späten Freistoß das Gehäuse verlassen - der Rekord-Befreiungsschlag von Stoppelkamp rollte ins leere Tor: "Ich wusste nicht, dass ich überhaupt so weit schießen kann", so der Titelträger über seinen Rekordtreffer.

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Offensiv-Power bei Leverkusen

3. Grund: geballte Offensiv-Power. Wirtz muss es nicht alleine richten. Mit Victor Boniface, Jeremie Frimpong, Jonas Hofmann und Alejandro Grimaldo haben gleich vier Bayer-Stars nach neun Bundesliga-Spieltagen noch mehr Scorerpunkte auf dem Konto als der 20-Jährige. Wie sonst nur beim FC Bayern gibt es viele mögliche Vorbereiter und Torschützen in Leverkusen.

Diese Leistungsdichte macht die Werkself derzeit zum absoluten Titelkandidat.

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Bayer-Defensive kompakt

4. Grund: die Defensive. Hinzukommt, dass die Abwehr steht. 27:8 Tore nach neun Spieltagen ist gleichbedeutend mit der zweitbesten Defensive der Liga. 

Und wie heißt es doch so schön: Die Abwehr gewinnt die Titel.

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Alonso und die Sieger-DNA

5. Grund: neue Siegermentalität. Gegen Freiburg ging Leverkusen in der Schlussphase ein wenig die Luft aus. Nachdem Manuel Gulde zum 1:2 verkürzt und Bayer zugleich viele Chancen ungenutzt gelassen hatte, wurde es noch einmal enger als nötig. Ein Hauch von "Vizekusen"? Nicht mit Alonso.

Der Trainer, der als Spieler Spanischer, Deutscher, Welt-, und Europameister wurde sowie die Champions League gewann, hat dem Klub gefühlt eine neue DNA verpasst. Eine DNA, die man in den letzten Jahren eigentlich nur von Bayern kennt.

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