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Borussia Dortmund: Das Comeback von Nico Schlotterbeck ist ein Signal an den FC Bayern
- Veröffentlicht: 22.09.2025
- 00:57 Uhr
- Tobias Wiltschek
Nico Schlotterbeck feiert gegen Wolfsburg ein grandioses Comeback beim BVB und stellt nach dem Spiel klar, dass die Bayern nun mit mehr Gegenwehr rechnen müssen.
Eine gewisse Nervosität im Dortmunder Stadion war schon zu spüren, als die Schlussphase des Spiels gegen den VfL Wolfsburg angebrochen ist.
Es gab in dieser Saison ja schon zwei Spiele, in denen der BVB in den letzten Minuten den sicher geglaubten Sieg noch hergeschenkt hatte.
Im Gegensatz zu den Partien gegen St. Pauli und Juventus Turin brachte Borussia Dortmund das 1:0 gegen die "Wölfe" aber sicher über die Zeit und bleiben damit als Zweiter schärfster Verfolger des FC Bayern in der Bundesliga.
Dass diese bis zur letzten Sekunde stabile Vorstellung des BVB nur am Comeback des lange verletzten Nico Schlotterbeck lag, wäre sicherlich übertrieben.
BVB: Anton lobt "überragendes Spiel" von Schlotterbeck
Doch es war schon sehr auffällig, dass mit dem deutschen Nationalspieler das Spiel der Schwarz-Gelben zusätzlich an Sicherheit gewann.
"Er hat ein überragendes Spiel gemacht, nichts anbrennen lassen. Wir sind sehr, sehr froh, dass er wieder auf dem Platz steht", sprach Innenverteidiger-Kollege Waldemar Anton seinem Nebenmann bei "DAZN" ein großes Lob aus.
Das Wichtigste zur Bundesliga in Kürze
Tatsächlich war wenig bis gar nichts davon zu spüren, dass Schlotterbeck fast ein halbes Jahr kein Spiel mehr absolviert hatte. Die ersten paar langen Bälle seien ihm zwar noch etwas missraten, meinte der 25-Jährige nach dem Spiel selbstkritisch, fügte aber an, dass er mit jedem angekommenen Pass mehr Sicherheit und Zutrauen in die eigenen Aktionen bekommen habe.
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Kovac: Das war der Comeback-Plan mit Schlotterbeck
Dabei hat durchaus überrascht, dass er gleich bei seinem ersten Startelfeinsatz nach der langen Pause aufgrund eines Meniskusrisses im linken Knie die kompletten 90 Minuten durchspielte.
"Der Trainer hat gestern gefragt, ob ich Bock habe. Als Fußballer sagt man da nicht nein", erklärte Schlotterbeck. "Dass es dann 90 wurden, war schon extrem hart. Aber für das arbeitet man."
Trainer Niko Kovac offenbarte nach dem Spiel, dass es von Beginn an der Plan gewesen sei, Schlotterbeck durchspielen zu lassen. "Für mich ist es wichtig, dass ein Spieler, der lange in der Reha-Phase war, gesund und vor allem fit wieder zurückkommt", sagte der Coach. "So stelle ich mir das vor, wenn ein Langzeitverletzter zurückkommt."
Es hätte nicht viel gebracht, den Innenverteidiger nur Stück für Stück wieder heranzuführen, erklärte Kovac seine Philosophie und machte dem Reha-Team auch ein großes Kompliment: "Das ist top gelaufen!"
Mit Schlotterbeck haben die Dortmunder nun aber nicht nur einen zuverlässigen Stammspieler wieder zurück im Team, sondern auch einen Leader, der selbstbewusst Ziele formuliert.
Schlotterbeck: "Wichtig, an den Bayern dranzubleiben"
"Wir sind sehr oft hinterhergerannt", sagte er bei "DAZN" mit Blick auf die vergangenen Spielzeiten, in denen der BVB schon in der Hinrunde meist sämtliche Chancen auf die Meisterschaft verspielte.
Deshalb sei es jetzt "wichtig, an den Bayern dranzubleiben, vorneweg zu marschieren", so Schlotterbeck. "Denn dann entwickelt sich vielleicht was. Bei Borussia Dortmund ist man, um etwas zu gewinnen. Dafür kam ich auch, und dafür arbeiten wir."
Das Wort "Meister", wie Maximilian Beier vor einer Woche, nahm er wohlweislich nicht in den Mund. Dennoch ist klar, dass das Selbstvertrauen beim BVB immer größer wird.
Ein nicht unwesentlicher Grund dafür - das hat der Sieg gegen Wolfsburg eindrucksvoll gezeigt - ist das Comeback von Nico Schlotterbeck.