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Wo ist die Kreativität?

Borussia Dortmund und die Rückkehr von Jadon Sancho: Der BVB lernt nicht aus Fehlern! Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 11.01.2024
  • 16:49 Uhr
  • Chris Lugert

Jadon Sancho kehrt zu Borussia Dortmund zurück. Das bestätigte der Verein am Donnerstag. Dabei täte es dem BVB mal gut, nicht immer nur in der Vergangenheit zu leben. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Der Nächste, bitte! Jadon Sancho, einst bei Borussia Dortmund zu einem Weltklassespieler gereift, erweitert die Liste von Profis, die abseits der Wohlfühloase BVB nicht glücklich wurden und nun an alte Zeiten anknüpfen wollen.

Wie die Dortmunder bekannt gaben, wird der verlorene Sohn bis Saisonende von Manchester United ausgeliehen. Vier Millionen Euro kostet den BVB das Gesamtpaket dem Vernehmen nach, weil United einen Großteil des Gehaltes weiter zahlt.

Während der stark kriselnde englische Traditionsklub einen Unruheherd aus dem Kader bekommt, darf Sancho beim BVB endlich wieder spielen - sofern er fit bleibt. Aber was bringt dem BVB ein solcher Transfer?

Keine Frage, am Borsigplatz schwelgt man gerne in Erinnerungen. Doch der ewige Blick in die Vergangenheit ist nicht unbedingt ein guter Ratgeber für die Zukunft. 

Mario Götze, Mats Hummels, Shinji Kagawa, Nuri Sahin - sie alle wurden in Dortmund zu Stars, sie alle gingen den Schritt zu einem größeren Klub. Und sie alle kamen zurück. Doch mit Ausnahme von Hummels erreichte keiner mehr jene Form, die ihn in Dortmund zu einem Topstar gemacht hatte.

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Das Wichtigste zum BVB

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  • Kommentar: BVB entzieht Terzic das Vertrauen

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Zwischen 2017 und 2021 war Sancho eine der größten Attraktionen der Bundesliga, in 137 Pflichtspielen erzielte er 50 Tore und gab 64 Vorlagen. In seiner letzten Saison beim BVB wurde er Pokalsieger - mit Trainer Edin Terzic, wohlgemerkt.

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Manchester United hat Sancho verändert

Doch das war damals ein anderer Sancho. Ein Spieler, der vor Selbstvertrauen strotze. Den scheinbar niemand aufhalten konnte. Und der von den Fans geliebt wurde. Er konnte einfach Fußball spielen.

Die zweieinhalb Jahre in Manchester aber haben ihn verändert. Die Erwartungen, die mit seiner Ablösesumme von 85 Millionen Euro einhergingen, lasteten wie ein Sandsack auf seinen Schultern. Was Sancho braucht, ist Zeit, um wieder zu sich selbst zu finden. Was er gar nicht gebrauchen kann, ist weiterer Druck.

Doch genau dieser wird vorhanden sein, aus mehreren Gründen. Zum einen durch die Gesamtsituation beim BVB selbst. Der Klub läuft den Erwartungen in der Liga hinterher und braucht vom ersten Spiel nach der Winterpause an Ergebnisse, um in die Spur zu finden.

Zum anderen ist es diese Erinnerung an den "alten" Sancho, die jeder BVB-Fan noch im Kopf hat. 80.000 Fans im Westfalenstadion wollen ihn zaubern sehen, wollen sehen, wie er wieder diese besonderen Dinge macht.

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Sancho kommt ohne Spielpraxis und Selbstvertrauen

Doch woher sollen die plötzlich kommen? Sancho stand in dieser Saison genau 76 Minuten auf dem Platz, letztmals war das Ende August (!) der Fall. Seither gehörte er gar nicht mehr zum Kader von United-Trainer Erik ten Hag, der sich mit Sancho auch auf persönlicher Ebene überworfen hat.

Champions League, Investor, Referees: Diese Veränderungen gibt es 2024 im Fußball

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<strong>Das ändert sich 2024 alles im Fußball</strong><br>Das Jahr 2024 hat begonnen. Für Fußball-Fans bedeutet das: Änderungen en masse. Reform der Champions League, Modifizierung der Klub-WM, neue Wettbewerbe und auch bei den Frauen bleibt nicht alles beim Alten. <em><strong>ran</strong></em> zeigt, was sich im Fußball im neuen Jahr alles ändert.
© IMAGO/Revierfoto

Das ändert sich 2024 alles im Fußball
Das Jahr 2024 hat begonnen. Für Fußball-Fans bedeutet das: Änderungen en masse. Reform der Champions League, Modifizierung der Klub-WM, neue Wettbewerbe und auch bei den Frauen bleibt nicht alles beim Alten. ran zeigt, was sich im Fußball im neuen Jahr alles ändert.

<strong>Champions-League-Reform</strong><br>In der Königsklasse heißt es: Alles neu macht die Saison 2024/25. Die bisher bekannte Gruppenphase fällt weg, dafür gibt es einen neuen Modus. Die 36 partizipierenden Klubs befinden sich alle in einer Tabelle. Alle Teams müssen jeweils vier Heim- und Auswärtsspiele gegen acht verschiedene Gegner bestreiten. Bestimmt werden diese mit Hilfe von Lostöpfen.
© IMAGO/ABACAPRESS

Champions-League-Reform
In der Königsklasse heißt es: Alles neu macht die Saison 2024/25. Die bisher bekannte Gruppenphase fällt weg, dafür gibt es einen neuen Modus. Die 36 partizipierenden Klubs befinden sich alle in einer Tabelle. Alle Teams müssen jeweils vier Heim- und Auswärtsspiele gegen acht verschiedene Gegner bestreiten. Bestimmt werden diese mit Hilfe von Lostöpfen.

<strong>Champions-League-Reform</strong><br>Direkt ins Achtelfinale schaffen es die acht besten Teams, die 16 dahinter platzierten Mannschaften spielen in einer K.o.-Runde die weiteren acht Teilnehmer der Achtelfinal-Partien aus. Ab dann läuft alles im gewohnten Format – mit dem Finale 2025 in der Münchner Allianz Arena als Krönung. Übrigens: Auch in der Europa League und der Conference League wird dieses Prinzip angewendet.
© IMAGO/Sportsphoto

Champions-League-Reform
Direkt ins Achtelfinale schaffen es die acht besten Teams, die 16 dahinter platzierten Mannschaften spielen in einer K.o.-Runde die weiteren acht Teilnehmer der Achtelfinal-Partien aus. Ab dann läuft alles im gewohnten Format – mit dem Finale 2025 in der Münchner Allianz Arena als Krönung. Übrigens: Auch in der Europa League und der Conference League wird dieses Prinzip angewendet.

<strong>Klub-WM</strong><br>Auch in der Klub-WM wird das Format geändert. So wird ab Dezember 2024 erstmals der neu eingeführte Interkontinental-Pokal ausgespielt. Dabei muss der europäische Champions-League-Sieger gegen den Sieger eines Qualifikationsturniers aller anderen kontinentalen Meister ran. 2025 steigt dann in den USA erstmals die Klub-WM mit 32 Teams. Bayern ist qualifiziert, BVB und RB kämpfen um den zweiten Startplatz.
© IMAGO/Action Plus

Klub-WM
Auch in der Klub-WM wird das Format geändert. So wird ab Dezember 2024 erstmals der neu eingeführte Interkontinental-Pokal ausgespielt. Dabei muss der europäische Champions-League-Sieger gegen den Sieger eines Qualifikationsturniers aller anderen kontinentalen Meister ran. 2025 steigt dann in den USA erstmals die Klub-WM mit 32 Teams. Bayern ist qualifiziert, BVB und RB kämpfen um den zweiten Startplatz.

<strong>Sprechende Referees</strong><br>Auch die Schiedsrichter müssen sich auf Änderungen einstellen. So laufen 2024 verschiedene Testphasen. Unter anderem werden die Offiziellen darauf vorbereitet, VAR-Entscheidungen in Zukunft den Fans im Stadion zu erklären. Das International Football Association Board führt dazu eine einjährige Testphase durch. Auch die Einführung von Zeitstrafen und mögliche Änderungen der Abseitsregel werden getestet.
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Sprechende Referees
Auch die Schiedsrichter müssen sich auf Änderungen einstellen. So laufen 2024 verschiedene Testphasen. Unter anderem werden die Offiziellen darauf vorbereitet, VAR-Entscheidungen in Zukunft den Fans im Stadion zu erklären. Das International Football Association Board führt dazu eine einjährige Testphase durch. Auch die Einführung von Zeitstrafen und mögliche Änderungen der Abseitsregel werden getestet.

<strong>DFL-Investor</strong><br>Zuletzt sorgte das Thema unter den Fans für Aufsehen, 2024 wird es konkret. Bis Ende März soll der Einstieg eines Investors bei der DFL fix sein. Zuletzt hatte sich eine Mehrheit der 36 Erst- und Zweitligaklubs dafür ausgesprochen, inzwischen laufen Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Unterzeichnet werden soll der Vertrag mit einer Maximallaufzeit von 20 Jahren zur neuen Saison.
© IMAGO/Matthias Koch

DFL-Investor
Zuletzt sorgte das Thema unter den Fans für Aufsehen, 2024 wird es konkret. Bis Ende März soll der Einstieg eines Investors bei der DFL fix sein. Zuletzt hatte sich eine Mehrheit der 36 Erst- und Zweitligaklubs dafür ausgesprochen, inzwischen laufen Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Unterzeichnet werden soll der Vertrag mit einer Maximallaufzeit von 20 Jahren zur neuen Saison.

<strong>DFL-Investor</strong><br>Dafür soll es zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro geben. Das heißt aber auch, dass die Klubs in den nächsten 20 Jahren in jeder Saison auf sechs bis acht Prozent aus dem Verkauf der Medienrechte zugunsten des Geldgebers verzichten müssen. 600 Millionen werden in die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells (Digitalisierung, Streamingplattform, usw.) gesteckt.
© Bongarts/Getty Images

DFL-Investor
Dafür soll es zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro geben. Das heißt aber auch, dass die Klubs in den nächsten 20 Jahren in jeder Saison auf sechs bis acht Prozent aus dem Verkauf der Medienrechte zugunsten des Geldgebers verzichten müssen. 600 Millionen werden in die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells (Digitalisierung, Streamingplattform, usw.) gesteckt.

<strong>DFL-Investor</strong><br>300 Millionen erhalten gemäß dem gültigen Verteilerschlüssel die Klubs, um die zunächst entstehenden Medien-Mindereinnahmen auszugleichen. Mit den restlichen 100 Millionen soll ein Vergütungssystem geschaffen werden, das die Klubs belohnt, die zu Werbezwecken ins Ausland reisen.
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DFL-Investor
300 Millionen erhalten gemäß dem gültigen Verteilerschlüssel die Klubs, um die zunächst entstehenden Medien-Mindereinnahmen auszugleichen. Mit den restlichen 100 Millionen soll ein Vergütungssystem geschaffen werden, das die Klubs belohnt, die zu Werbezwecken ins Ausland reisen.

<strong>Frauenfußball</strong><br>In der Saison 2025/26 gibt es in der Champions League der Frauen 18 statt 16 Teams, zudem kommt ein zweiter Europapokal-Wettbewerb mit 64 Teams hinzu. Relevat wird dies mit Blick auf die Qualifikation aber bereits 2024.
© IMAGO/Zink

Frauenfußball
In der Saison 2025/26 gibt es in der Champions League der Frauen 18 statt 16 Teams, zudem kommt ein zweiter Europapokal-Wettbewerb mit 64 Teams hinzu. Relevat wird dies mit Blick auf die Qualifikation aber bereits 2024.

<strong>Frauenfußball</strong><br>Aus der Bundesliga können sich in Zukunft Meister und Vizemeister direkt qualifizieren. Dafür muss die beste deutsche Frauen-Liga aber - wie aktuell – mindestens Rang zwei in der Fünfjahreswertung der UEFA belegen. Auch für den neuen Wettbewerb können sich die Teams über die Liga qualifzieren.
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Frauenfußball
Aus der Bundesliga können sich in Zukunft Meister und Vizemeister direkt qualifizieren. Dafür muss die beste deutsche Frauen-Liga aber - wie aktuell – mindestens Rang zwei in der Fünfjahreswertung der UEFA belegen. Auch für den neuen Wettbewerb können sich die Teams über die Liga qualifzieren.

<strong>Nations League</strong><br>Auch in der Nations League bleibt nicht alles gleich. So wird es nach der EM für die Sieger und Zweiten der höchsten Liga ein neues Viertelfinale geben – Hin- und Rückspiel inbegriffen. Zudem wird eine Abstiegsrelegation eingeführt. Mehr Spiele soll es dennoch nicht geben. Hintergrund: In den Qualifikationen für EM und WM soll es in Zukunf Gruppen mit vier und fünf statt fünf und sechs Teams geben.
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Nations League
Auch in der Nations League bleibt nicht alles gleich. So wird es nach der EM für die Sieger und Zweiten der höchsten Liga ein neues Viertelfinale geben – Hin- und Rückspiel inbegriffen. Zudem wird eine Abstiegsrelegation eingeführt. Mehr Spiele soll es dennoch nicht geben. Hintergrund: In den Qualifikationen für EM und WM soll es in Zukunf Gruppen mit vier und fünf statt fünf und sechs Teams geben.

Sancho kommt ohne Spielpraxis und ohne Selbstvertrauen nach Dortmund.  Was er vor allem bieten kann, sind die Erinnerungen an vergangene Zeiten. So wie einst auch Götze, Kagawa und Sahin.

Ein solcher Transfer zeigt auch die einmal mehr mangelnde Kreativität in der Dortmunder Transferpolitik. Was der BVB bräuchte, sind neue Ideen. Neue Impulse, um die eigene Lethargie zu überwinden, die den Verein teilweise lähmt. Doch was soll man von einem Klub erwarten, der es sich zur Kernaufgabe gemacht hat, in der Vergangenheit zu leben?

Identifikation ist schön und gut, Tradition ist wichtig - aber im Tagesgeschäft braucht es auch andere Dinge. Dass der BVB dazu nicht bereit ist, hat auch die jüngste Entscheidung im Trainerteam gezeigt. Gekommen sind schließlich - Nuri Sahin und Sven Bender. Der Sancho-Transfer passt perfekt dazu - ein Kompliment ist das aber nicht.

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