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Borussia Mönchengladbach: Alles muss infrage gestellt werden - ein Kommentar
- Aktualisiert: 27.09.2025
- 21:15 Uhr
- Christian Stüwe
Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Borussia Mönchengladbach in den ersten 45 Minuten ein Debakel erlebt. In dieser Verfassung könnte die Saison ein böses Ende nehmen. Ein Kommentar.
Am Samstagabend verließen Fans von Borussia Mönchengladbach in Scharen den Borussia-Park. Eine erste Welle machte sich kurz vor der Halbzeit beim Zwischenstand von 0:5 gegen Eintracht Frankfurt auf den Weg.
Eine zweite Welle folgte, als die Hessen unmittelbar nach dem Wiederanpfiff das sechste Tor erzielten und den Borussen den nächsten Tiefschlag verpassten.
Die abgewanderten Fans sahen nicht mehr, wie ihre Mannschaft in der Schlussphase eine Aufholjagd startete, Charakter bewies und das Ergebnis mit 4:6 deutlich erträglicher gestaltete. "Eugen Polanski"-Sprechchöre schallten nun durch das Stadion, der Interimstrainer wurde gefeiert.
Ein versöhnliches Ende, das allerdings auch gefährlich ist. Da es das Debakel der ersten 45 Minuten beinahe vergessen macht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Eintracht nach einer furiosen ersten Halbzeit mindestens zwei Gänge runterschaltete, durchwechselte und in der Schlussphase am Spiel nicht mehr teilnahm.
Auch wenn die zweite Halbzeit der Borussia Hoffnung macht, waren die ersten 45 Minuten ein Tiefpunkt in einer sich schon länger andeutenden Abwärtsbewegung. Darüber kann auch das 1:1 am vergangenen Wochenende in Leverkusen beim Debüt von Polanski nicht hinwegtäuschen.
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Saisonübergreifend ist die Bilanz schwach
Mit nur zwei Punkten und 5:12 Toren belegt Gladbach den letzten Tabellenplatz und ist in dieser Verfassung ein heißer Abstiegskandidat.
Desaströs ist die Bilanz saisonübergreifend, mit nur zwei Punkten aus den letzten sieben Bundesliga-Spielen der vergangenen Spielzeit wurde die Chance auf eine Qualifikation für das internationale Geschäft im Frühjahr beinahe leichtfertig verspielt.
Trainer Gerado Seoane stand schon damals deutlich in der Kritik. Trotzdem gingen Geschäftsführer Roland Virkus und die anderen Verantwortlichen mit dem Schweizer in die neue Spielzeit. Die Entlassung nach drei Spieltagen kam dann sehr früh und warf im Prinzip alle Planungen aus dem Sommer über den Haufen.
Nicht wenige Fans fordern nun in den sozialen Medien den Rauswurf von Virkus. Ob dies die richtige Lösung wäre, ist kaum abzuschätzen. Doch klar ist, dass in Mönchengladbach jeder Stein umgedreht und alles infrage gestellt werden muss.
Sonst könnte die Saison ein böses Ende nehmen.